Bayernliga Nord
Zweimal geführt: ASV Neumarkt verschenkt Heimsieg gegen Neudrossenfeld

18.02.2024 | Stand 18.02.2024, 11:30 Uhr
Lothar Röhrl

Das 1:0 war ein typisches Mjaki-Tor: Von links dribbelte er sich in den Strafraum und zog dann mit Rechts ab. Es war sein neuntes Saisontor. Foto: Lothar Röhrl

Die „2“ ist für den ASV Neumarkt am Samstag im Bayernliga-Heimspiel gegen Neudrossenfeld aus mehreren Gründen keine Glückszahl gewesen. In jeder der beiden Hälften die bessere Mannschaft und zwei Mal in Führung gegangen – aber auch zwei völlig überflüssige Gegentore kassiert.

Sollten dem ASV Neumarkt am Ende der Saison zwei Punkte zum direkten Klassenerhalt fehlen, werden Neumarkts Spieler, Trainer und Fans an dieses 2:2 vom 17.2.2024 zurückdenken müssen.

Eigentlich hätte ja alles für die in der aktuellen Situation so wichtigen drei Punkte für den ASV Neumarkt gepasst: Hinten ein wie immer sicher stehender Keeper Guttenberger, davor ein aufopfernd sich in Zweikämpfe werfender Libero Alexander Braun und im Spiel nach vorne geballte Offensivkraft.

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Am wenigsten musste sich nach dem Spiel Trainer Jochen Strobel Vorwürfe machen. Die in der ersten Halbzeit eingesetzten Offensivkräfte sollten so viel „,Musik“ wie möglich machen. Und das so lange, wie ihre Kräfte reichten. In der zweiten Hälfte sollte mit den Einwechslungen von Stürmern, die noch ein Stück offensiver einsetzbar sind, der Druck auf die Gäste aus dem vorderen Mittelfeld noch weiter gesteigert werden.

Zwei böse Schnitzer

Doch zwei Aussetzer der Hintermannschaft des ASV waren zwei zu viel. Zudem fielen diese Gegentore viel zu einfach: Beim ersten durfte ein Neudrossenfelder unbedrängt von Linksaußen in die Mitte passen, wo sein mutterseelenallein gelassener Mitspieler Greef den Ball nur noch zum 1:1-Ausgleich über die Linie schieben musste. Neudrossenfelds Ausgleich zum 2:2 geschah aus einem Gestochere im Strafraum heraus. Weil kein Neumarkter energisch genug den Ball aus der Gefahrenzone bugsiert hatte, bedankte sich abermals Greef mit einem fulminanten Schuss aus nächster Nähe über die Linie. Da war das Spiel schon 87 Minuten alt. Und sieben Minuten später dann auch „aus“.

Freilich: Nach diesem Sich-selbst-um-den-Lohn-des-Einsatzes-Bringen sah es 86 Minuten nicht aus. Schon in der ersten Hälfte hatten die Hausherren mehr von der Partie. Zwar war ihr Offensivspiel sehr durchschaubar, weil es fast nur über die rechte Seite lief. Aber eine 1:0-Führung der Neumarkter lag mehrmals in der Luft. So in der 18. Minute, als der am Samstag offensiv sehr dynamische Alexander Moratz nach Mjaki-Freistoß knapp neben das rechte untere Toreck köpfte.

Drei Minuten später strich ein Moratz-Flachschuss am anderen, dem von ihm aus gesehen linken Pfosten vorbei ins Toraus.

Die Gäste fielen in dieser ersten Halbzeit nur durch zwei Dinge auf: Einerseits durch ihre Zweikampfhärte. Dafür gab es mehrere Gelbe Karten vom sicher leitenden Schiedsrichter Felix Grund (Straubing). Und andererseits durch die dicke Chance von Tom Kunert, der aus sehr spitzem Winkel Nik Guttenberger böse überraschen wollte. Doch der Stammtorhüter lenkte den Ball über die Latte.

Tore erst nach der Halbzeit

Wesentlich mehr Torszenen waren in den zweiten 45 Minuten geboten. Das lag auch an den Gästen, die einen Tick offensiver auftraten. Der erste Treffer fiel in der 49. Minute. Da fasste sich Neumarkts Selim Mjaki den Mut, sich von links in die Strafraummitte durchzudribbeln. Von dort bugsierte er den Ball mit einem Rechtsschuss flach ins Tor. Nicht einmal 120 Sekunden später war die Freude über diese frühe Führung in Hälfte Nummer zwei aus bereits beschriebenem Grund schon wieder dahin.

Den 1:1-Ausgleich steckte der ASV aber anerkennenswert schnell weg. Der Lohn dafür folgte in der 67. Minute: Der nach der Pause gekommene Leon Gümpelein brachte nach einem weiten Guttenberger-Abschlag Elias Meyer in Position und der überwand den Gäste-Torhüter mit einem Flachschuss zur 2:1-Führung. Diese war aber exakt zwei mal zehn Minuten später auch wieder verloren.

Nur 2:2. Damit wird das nächste Heimspiel am kommenden Samstag gegen Ammerthal noch schwerer, als das ohnehin schon zu erwarten war. Übrigens: Das Ammerthal-Spiel wird das 22. Spiel für den ASV in dieser Saison sein...