Racketlon in London
Die Maxhütte feiern bei der Racketlon-WM Erfolge: Die Böhms stehen auf dem Podest

02.08.2023 | Stand 13.09.2023, 1:02 Uhr

Bei den Herren B holte sich Bastian Böhm (2.v.r.) zusammen mit seinem Schweizer Partner Leon Mamie die Bronzemedaille. Foto: Frank Böhm

Von Werner Artmann

Maxhütte-Haidhof. Bei der Racketlon Doppel-WM in London traten mit Frank und Sebastian Böhm auch zwei Spieler des TC Maxhütte an – und das Vater-Sohn-Duo vertrat den Deutschen Racketlon-Verband würdig.

Austragungsort war der altehrwürdige „Roehampton Club“, der auf eine über 120-jährige Geschichte verweisen kann. Die große Besonderheit bei dieser WM war, dass die Tennismatches auf Rasen gespielt wurden – auf Plätzen, auf denen auch die Weltelite des Tennis für Wimbledon trainiert. Für die Böhms bedeutete das eine Premiere, den beide hatten zuvor noch nie auf Rasen gespielt.

Bastian Böhms Partnerin im Mixed U21 war Alina Reisenauer, beide wurden gemeinsam Teamweltmeister bei der U18 im vergangenen Jahr. In der ersten Runde trafen sie auf die favorisierten Engländer Ranson/Davidson, die sich erwartungsgemäß durchsetzten. Die beiden Deutschen setzten sich in den folgenden zwei Spielen durch und landeten am Ende auf dem fünften Platz.

Im U21-Doppel spielte Bastian Böhm mit dem Briten Anand Gupta, den er im vergangenen Jahr noch im Endspiel der U18-Junioren-WM besiegt hatte. Im Halbfinale waren die Engländer Wilson/Davidson zu stark, aber durch einen Erfolg über Adith/Barton (Indien/England) holten sie sich die Bronzemedaille.

Leon Mamie aus der Schweiz war dann im Herren-Doppel B Böhms Parner – aufgrund ihrer Weltranglistenposition (Bastian Nummer 40, Leon Nummer 44) waren sie an Nummer zwei gesetzt. Ihr Auftaktmatch gegen Gupta/Gregson (Großbritannien) entschieden sie mit +9 Punkten für sich, auch im Viertelfinale gegen Branke/Spinks (Deutschland/England) setzten sie sich mit +16durch. Gegner im Halbfinale waren die Favoriten Cheng/Ho Ching aus Hongkong. Bastian Böhm und Leon Mamie mussten sich den späteren Weltmeistern geschlagen geben, erkämpften sich aber durch einen knappen Sieg mit +3 Punkten Vorsprung gegen die Franzosen Cave/Duval den dritten Platz.

Frank Böhm war ebenfalls im Herren Doppel B am Start, sein Partner war der Schweizer Bruno Scherer. Ihr erstes Match gegen Barton/Wolf (Großbritannien/Tschechien) verloren sie mit -4 Punkten, aber die beiden weiteren Spiele entschieden sie für sich.

Verdienter Einzug ins Finale

Besser lief es für Frank Böhm im Doppel +55, wo er im vergangenen Jahr mit seinem Partner Thomas Knaack den Weltmeistertitel holte. Knaack konnte bei der WM nicht spielen, so dass Frank Böhm einen neuen Partner suchen musste. Er spielte deshalb mit seinem Nationalmannschaftskollegen Dirk Skock. Zu Beginn siegten sie souverän gegen die beiden Ungarn Albert/Sagi. Im Halbfinale waren Grab/Gentile (Schweiz) die bekannten Gegner, sie standen schon 2022 im Endspiel gegen Böhm/Knaack. Diesmal behielten die Schweizer die Oberhand und zogen verdient ins Finale ein.

Für Böhm/Skock ging es im Spiel um Platz drei gegen die Kollegen aus der Nationalmannschaft, Kleiber/Sach, die in dieser Partie als Favoriten galten. Überraschenderweise stand es nach dem Tischtennis und Badminton unentschieden (16-21; 21-16) – nach dem Squash waren Böhm/Skock mit zwei Punkten vorne, auch im Tennis setzten sie sich mit 21-14 durch und landeten somit auf dem dritten Rang.

Im Anschluss an die Doppel-WM fanden noch die „IWT London Open“ auf der gleichen Anlage statt. Bastian Böhm spielte im „Herren Elite“-Feld, war aber im ersten Match chancenlos gegen den Inder Narayanaswamy. Im Platzierungsspiel musste Conny Rademacher aufgeben, so blieb Böhm noch das Spiel gegen den dänischen Badmintonspezialisten Malte Thyregod. Der Maxhütter zeigte dabei eine starke Leistung, musste sich nur im Badminton geschlagen geben und siegte letztendlich mit dem knappsten Ergebnis von +1 Punkt.

Team-WM steht bevor

Frank Böhm musste im Einzel +55 zu Beginn gegen den amtierenden +65-Weltmeister Julian Clapp antreten und gewann deutlich mit +12 Punkten. Im Halbfinale traf er auf Frank Kleiber, seinen Kollegen aus der Nationalmannschaft. Auch in diesem Match setzte sich Böhm durch. Gegner im Finale war der Brite Simon Lau, der an diesem Tag zu gut war und sich den Turniererfolg holte, der Maxhütter belegte somit den zweiten Platz.

Am kommenden Wochenende sind die Böhms für die Deutsche Racketlon-Nationalmannschaft unterwegs: In Rotterdam findet sowohl die Team-WM als auch die Einzel-WM statt. Bastian Böhm ist Teamkapitän der U21 und zudem zum ersten Mal für die Deutsche Elite-Mannschaft nominiert. Frank Böhm wird für das Deutsche Team +55 aufschlagen. Im Einzel spielt Bastian Böhm in den Disziplinen Herren B und U21, Frank Böhm im +55.