Niederlage, Niederlage, Niederlage, Unentschieden, Unentschieden – oder in Zahlen ausgedrückt: 2:3, 1:10, 1:3, 2:2 und 2:2. Ein so lange Zeit ohne Sieg haben die Futsaler noch nie erlebt – auch nicht in der Bundesliga, wo sie jetzt im zweiten Jahr spielen und obendrein ja der amtierende deutsche Meister sind.
Jetzt geht es für den Tabellenachten zum Jahresende darum, in den beiden 2023 noch ausstehenden Spielen zuhause in der Clermont-Ferrand-Halle das Punktekonto aufzustocken. Zunächst ist diesen Samstag (17 Uhr) Fortuna Düsseldorf zu Gast, das aktuell mit neun Zählern ein Pünktchen mehr vorzuweisen hat. In einer Woche reist am 9. Dezember (16.30 Uhr) der nach acht Spieltagen immer noch punktlose FC St. Pauli aus Hamburg nach Regensburg an.
Vielleicht bringt in dieser Situation ja ein prominenter Fußballtrainer Glück. Pralinenfabrikant Hans Seidl aus Laaber, der seit dem DM-Halbfinale gegen Stuttgart in Hemau Gefallen am Futsal gefunden hat und auch bei den Fußballern seit Jahrzehnten unterstützend aktiv ist, bringt Felix Magath mit in die Halle, der auch sein neues Buch zum Signieren dabei hat. „Es müsste schon sehr unglücklich zugehen, wenn das nicht klappt“, sagt Seidl, der mit Magath seit Jahren befreundet ist und mit ihm auch schon bei den Jahn-Fußballern unterwegs war.
Ein ganz großer Name
Der Name Magath ist ein Begriff. Als Spieler war der inzwischen 70-Jährige und 43-malige Nationalspieler 1980 Europameister, gewann zwei Europapokale (und schoss im Landesmeister-Endspiel 1983 gegen Juventus Turin das 1:0-Siegtor) und drei deutsche Meisterschaften mit dem Hamburger SV. Als Trainer gewann er zweimal den DFB-Pokal und ebenfalls drei deutsche Meisterschaften – zweimal davon mit dem FC Bayern und, sicher am aufsehenerregendsten, 2009 mit dem VfL Wolfsburg.
Wie zuletzt immer müssen die 1889er, die obendrein auch kränkeln, auch gegen Fortuna Düsseldorf wieder mit überschaubarem Personal bei voraussichtlich drei Wechselspielern klarkommen. Der brasilianische Neuzugang Alcides passt ins bisherige Saisonschema und fällt mit seiner Leistenverletzung für 2023 aus und wird erst im neuen Jahr zurückkommen, wenn zudem der eine oder andere Neuzugang zur Verfügung stehen soll, um die Personalprobleme endgültig zu lösen.
,„Sechs Punkte sind das Ziel für die letzten zwei Spiele. Bei allem Respekt für die Gegner wäre alles weniger eine Enttäuschung“, sagt Teammanager Florian Roth. „Dann hätten wir auch Tuchfühlung nach oben und der Blick nach unten würde sich besser anfühlen.“ Allerdings: Während Düsseldorf „eine gefühlt gute Saison spielt, spielen wir eine gefühlt schlechte“. Auch wenn die beiden 2:2-Unentschieden gegen Stuttgart und auch bei Pars/Neu-Isenburg „ein Schritt in die richtige Richtung waren. Und St. Pauli musst du dann sowieso schlagen.“
Auf dem richtigen Weg
Auch wenn vor zwei Wochen in Hessen nach der 2:0-Führung Zählbares verschenkt worden war. „Aber die Leistung war ansprechend, wir hatten auch wieder eine Phase, in der wir das Spiel kontrolliert haben, aber halt unsere Chancen nicht gemacht haben“, schaut Florian Roth auf das letzte Bundesliga-Auswärtsspiel zurück. „Allerdings müssen wir das jetzt halt auch bestätigen“, fordert er gleichzeitig im Vorausblick. „Wir sind jedenfalls nicht im Jammermodus, sondern nehmen einfach uns selbst in die Pflicht. Denn wenn wir die beiden Spiele nicht gewinnen, dann wird die Saison noch ungemütlicher als sie es sowieso schon ist.“
Bayernliga-Stadtderby als Vorspiel
Bayernliga: Im Vorspiel zur Bundesliga-Partie gibt es am Samstag (14 Uhr) in der Clermont-Ferrand-halle bereits ein Stadtderby zu sehen. Die U19 des SSV Jahn, die mit dem 3:6 bei den Heimatkickern erst ein Spiel absolvierte, trifft auf den Futsal-Club, der von drei Spielen zwei gewann und damit im Sechserfeld auf Platz zwei liegt.
Programm: „Das erste Spiel war noch ohne großartiges Training“, sagt SSV-Teammanager Florian Roth über das von Torjäger Marquinhus gecoachte Youngster-Team des SSV Jahn 1889. „Wir wissen noch nicht, wo wir stehen. Mal schauen, ob wir den Futsal Club auch ärgern können. Im Januar wird‘s dann mit vier Spielen intensiver.“
Ein gerne gefragter Mann ist Felix Magath, der sich am Samstag bei den Jahn-Futsalern angekündigt hat. Foto: Imago/Eibner
