Mit Mut und Leidenschaft
Die Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg starten personell schwer gebeutelt in die Saison

Die Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg starten personell schwer gebeutelt in die Saison

09.09.2023 | Stand 12.09.2023, 16:11 Uhr
Gerd Winkler

Ist aufgrund der personellen Probleme auf der linken Seite gesetzt: Johanna Brennauer Foto: HC Wagner

Riesige Fußstapfen haben die Handballfrauen des Zweitligisten ESV 1927 Regensburg auszufüllen: Trainer Bernie Goldbach hat Erfolgscoach Csaba Szücs abgelöst, drei etablierte Kräfte von der Vorsaison sind nicht mehr an Bord. Desweiteren steht nach dem Ende der Vorbereitung fest: Für zwei weitere Leistungsträger ist die Saison 2023/24 schon gelaufen. Der abgelöste Szücs ist wohl deutlich leichter zu kompensieren, als der dramatische Verlust von gleich fünf in der 2.Liga gestählten Spielerinnen.

Im ersten Ernstfall ist das vor Wochenfrist beim 28:30-Pokalaus gegen den hoch ambitionierten Liga-Kollegen Frisch Auf Göppingen durchaus gelungen. Noch dazu ersatzgeschwächt, ohne Leistungsträgerin Marleen Kadenbach, die im linken Rückraum jedoch von der sechsfach treffenden Nicole Lederer würdig vertreten wurde. Nun erfolgt das erste Mal im Punktspielbetrieb die Nagelprobe: Am heutigen Samstag um 19.30 Uhr bei der TG Nürtingen, die in der letzten Saison dank Göppinger Schützenhilfe in der Liga blieben.

Auch Bissel fällt aus



Der Verlust von Amelie Bayerl, Anna Fuhrmann und Franzi Höppe war klar. Vor zwei Wochen zog sich Rechtsaußen Nicole Schiegerl einen Kreuzbandriss zu. Am Ende dieser Woche folgte dann die nächste Hiobsbotschaft: Linksaußen Anika Bissel ist heuer ebenfalls raus. „Die Abgänge sind schwerwiegend, aber wir haben in Göppingen mit viel Mut und Leidenschaft bewiesen, dass wir auch gegen die ganz Großen mithalten können“, kommentiert Goldbach.

Angesichts des umfangreichen Verlustes an Qualität sind die Plätze wie fünf (21/22) oder vier (22/23) Utopie. Goldbach hat „als primäres Ziel“ die Parole ausgegeben, am Ende „über dem Strich zu gelangen“. Er schaue von Spiel zu Spiel, wie die Entwicklung voranschreitet. Im Fokus steht, in wie weit es den 19-jährigen Sophia Peter und Maxie Fuhrmann gelingt, Bayerl auf Rückraum-Mitte zu ersetzen. Der ESV geht übrigens mit dem jüngsten Spielmacher-Duo der 16 Teams ins Rennen.

Perspektivspieler plötzlich gefordert



Wie schnell es geht, vom Perspektiv- in den Stammkader zu rutschen, ist im Allgemeinen oft dem Verletzungspech im Kader geschuldet. Für die vakante Stelle auf dem rechten Flügel steht nun Annalena Kessler (20 Jahre) Gewehr bei Fuß, die mit Theresa Lettl (22) ein Gespann bildet. Ursprünglich war der Plan, Lettl eher auf Halbrechts einzusetzen, um die von den Trainern und Mannschaftskapitäninnen zur „Spielerin der Saison 2022/23“ gewählte Franzi Peter zu entlasten. Auf der linken Seite ist jetzt Johanna Brennauer gesetzt, Routinier Carina Vetter (30) und die eben vom Anschlusskader hochgezogene Carolin Härtl (17) unterstützen die 21-Jährige.

Kadenbach ist wieder dabei



In Nürtingen mischt Kadenbach wieder mit, das erhöht die Schlagkraft und die Flexibilität im Rückraum deutlich. Die Schwaben haben mit Kapitänin Marie Beddies nur eine Leistungsträgerin verloren und mit Manel Cirac ebenfalls einen neuen Trainer auf der Bank. Auch für Nürtingen geht es darum, die Klasse zu halten – bereits seit acht Jahren mischt man im Unterhaus mit.
ESV-Coach Goldbach kündigt ein „bestmögliches Auftreten“ an: „Die zwei Punkte wollen wir nach Regensburg mitnehmen“.