Mit einem 1:0 (1:0)-Sieg beim MSV Duisburg hat Fußball-Drittligist SSV Jahn Regensburg am späten Sonntagabend seine Tabellenführung untermauert. Elias Huth (35.) war der Matchwinner beim verdienten, aber glanzlosen Sieg der Oberpfälzer in einer umkämpften Partie.
Schon vor dem Anpfiff in Duisburg war klar, dass es für die Regensburger (nun 52 Punkte) auch im Falle einer Niederlage als Spitzenreiter auf die Rückreise geht. Aus Sicht der Oberpfälzer ist der Spieltag mit Blick auf die Konkurrenz nahezu perfekt verlaufen. Dynamo Dresden kommt im neuen Jahr einfach nicht in die Gänge – und ging auch in Ingolstadt, das nun Vierter ist, aber 13 (!) Punkte hinter den Oberpfälzern liegt, beim 1:2 leer aus. Der Rückstand der Sachsen auf den Primus aus Regensburg beträgt nun sechs Punkte.
Auch der Dritte aus Ulm hat durch das 1:1 in Lübeck erneut Punkte liegen gelassen. Elf Zähler sind es nun auf den Jahn. Verfolger Sandhausen (14 Punkte Rückstand) kam zu Hause gegen Halle nicht über ein Remis (1:1) hinaus. „Ich freue mich unheimlich für die Mannschaft. So kann es weitergehen“, sagte Trainer Joe Enochs nach der erwartet schweren Partie bei Magenta.
Duo zu ersetzen
Neben dem gesperrten Noah Ganaus, der sich beim 2:0 gegen Arminia Bielefeld eine schwer vermeidbare Ampelkarte eingehandelt hatte, war auch Christian Viet gegen den MSV nicht dabei. Der Doppel-Torschütze des Heimerfolgs gegen Bielefeld hatte sich im Training eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zugezogen. Dafür agierte wie erwartet Niclas Anspach auf seiner Lieblingsposition zentral hinter der einzige Spitze, die dieses Mal Elias Huth bildete.
In der 4. Minute hatte Anspach, schön bedient von Konrad Faber, die dicke Chance, den Jahn in Führung zu bringen. Vincent Müller behielt im Eins-gegen-Eins die Oberhand. Da war mehr drinnen für den Jahn.
In Duisburg gab es ein Wiedersehen mit den beiden Ex-Regensburgern Kolja Pusch und Marvin Knoll, die auf eine erfolgreiche Zeit beim Jahn zurückblicken. Letztgenannter wirkte von Beginn an in der Innenverteidigung und fungierte zudem als Kapitän beim Traditionsklub, der tief im Abstiegskampf steckt.
In anderen Stadien flogen Tennisbälle, in Duisburg ab der 12. Minute Klopapierrollen. Adressiert war die Aktion an die Deutsche Fußball Liga und deren Investorenpläne. Die Unterbrechung war glücklicherweise von deutlich kürzerer Dauer als andernorts.
In der Folge entwickelte sich eine zerfahrene Partie. Es war kein Spiel für Feinschmecker. Dann klingelte es aber. Den Schuss von Rasim Bulic konnte MSV-Keeper Müller nur mehr an den Pfosten lenken. Huth machte das, was ein Stürmer in diesem Fall zu tun hat. Er schaltete am schnellsten und knallte den Ball ins Tor. Eine Etage höher wäre hier aber sicher der Videobeweis zu Rate gezogen worden. Stand Huth im Abseits? Die Unparteiischen sagten Nein. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hätte Oscar Schönfelder auf 2:0 erhöhen können. Er hatte den Ball aber auf dem falschen (rechten) Fuß. Müller parierte kurz vor dem Halbzeitpfiff gegen Dominik Kother. Huth setzte den Nachschuss dieses Mal drüber.
Stabile Regensburger
Duisburg war auch in der Offensive präsent, aber letztlich zu ungefährlich. Die beste MSV-Chance entschärfte Jahn-Keeper Alexander Weidinger, indem er einen Kopfball von Niklas Kölle parierte (17.). Ansonsten war da wenig.
Tobias Eisenhuth ersetzte Bulic zur Pause. Weidinger war derweil bei einem Knoll-Knaller-Freistoß auf dem Posten (48.). Die Regensburger machten das auch in der Defensive gut. Sie hielten den MSV weitgehend weg von der gefährlichen Zone.
Nach einer Stunde brachte Enochs mit Bryan Hein für Schönfelder einen frischen Mann für die Offensive. Gleich danach hatten die Regensburger mächtig Glück. Glück, dass Knoll seinen Kopfball knapp gegen das Gehäuse seines Ex-Klubs setzte.
In der 67. Minute war es erneut Anspach, der einen Treffer erzielen hätte können, wenn nicht sogar müssen. Nach einem sehenswerten Doppelpass mit Hein scheiterte er am Pfosten. Hinten hielt der Jahn, der Glück hatte, dass auch Kölle (89.) vorbei köpfte, den Laden dicht. Auch Faber verpasste das 2:0 (90.). Es reichte auch so.
Kommenden Samstag kann der Jahn mit einem Dreier gegen Essen (13 Punkte und ein Spiel weniger), einen weiteren Verfolger weiter distanzieren.
Duisburg – Jahn 0:1 (0:1)
MSV Duisburg: V. Müller – Feltscher (84. Esswein), Fleckstein, Knoll, Köther (84. Michelbrink) – Castaneda, Jander (46. Zenga) – Engin (58. R. Müller), Pledl, N. Kölle – Ginczek (58. Inanoglu)
SSV Jahn Regensburg: Weidinger – Faber, Ballas, L. Breunig, Saller (74. Ziegele) – Geipl, Bulic (46. Eisenhuth) – Schönfelder (59. Hein), Anspach (74. Mustafa), Kother – Huth (85. C. Schmidt)
Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (Hamburg); Zuschauer: 9117; Tore: 0:1 Huth (35.)
