Rasantes Donauderby
Joker Elias Huth sticht, der SSV Jahn siegt bei den Ingolstädter Schanzern

08.10.2023 | Stand 08.10.2023, 21:55 Uhr

Jahn-Mittelfeldspieler Dominik Kother sieht sich in dieser Szene gleich zwei Ingolstädtern gegenüber. Foto: Johannes Gatzka

Der SSV Jahn hat sich zum Abschluss der Englischen Woche in einem rasanten Donau-Derby den dritten Sieg in Folge gesichert und damit den dritten Tabellenplatz behauptet. Vor 6294 Zuschauern im Audi-Sportpark siegte der Regensburger Fußball-Drittligist beim FC Ingolstadt 04 mit 4:2 (1:1).

Noah Ganaus (40. Minute), der eingewechselte Elias Huth (70., 78./Foulfelfmeter) und Andreas Geipl (90.+4) trafen für die Gäste. Yannick Deichmann (21. Minute) und Jannik Mause (51.) hatten die Schanzer zuvor jeweils in Führung gebacht.

Größere Umbauten nötig

Unterstützt von ihrem stimmgewaltigen Anhang auf den Tribünen und vor den Augen von Ex-Kapitän Marco Grüttner legten die Gäste motiviert los und kamen vor allem über die rechte Seite und Agyemang Diawusie zu ihren ersten guten Szenen. Bei dessen scharfer Hereingabe trat Ganaus über den Ball (4.).

Die Antwort der Schanzer gab David Kopacz mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, der das Tor knapp verfehlte.

Jahn-Coach Joe Enochs hatte größere personelle Umbauten an seiner Startformation vornehmen müssen. Tobias Eisenhuth und Alexander Bittroff rückten kurzfristig für Rasim Bulic (muskuläre Probleme) und Robin Ziegele (grippaler Infekt) in die Anfangself. Zudem gönnte Enochs zunächst Oscar Schönfelder eine kleine schöpferische Pause und brachte Dominik Kother von Beginn an.

Die Regensburger traten dominant auf und gaben den Takt vor, während die Hausherren sichtlich auf Konter aus waren. Als sich Ganaus im Laufduell durchsetzte, stoppte ihn Tobias Schröck kurz vor dem Strafraum und sah dafür Gelb. Christian Viets anschließender Freistoß stellte FCI-Torhüter Marius Funk vor einige Probleme.

Umso überraschender fiel die Ingolstädter Führung. Jannik Mause flankte von rechts auf Deichmann, der den machtlosen Felix Gebhardt im Tor mit einem Kopfball in die lange Ecke das Nachsehen gab.

Der Jahn wirkte plötzlich angeschlagen. Ungenauigkeiten schlichen sich ein. Mause prüfte Gebhardt mit einem strammen Schuss, Schröck setzte einen Kopfball aufs Tornetz.

Dann häufte sich das Pech für den Jahn. Kother traf nur den Pfosten (36.), drei Minuten später musste der bis dahin agile Diawusie angeschlagen vom Platz, für ihn kam Schönfelder. Der Ausgleich glückte Ganaus mit einem Flugkopfball. Konrad Faber hatte ihm sein zweites Saisontor von rechts aufgelegt. Mit einem insgesamt leistungsgerechten 1:1 ging es in die Kabinen.

Eric Hottmann ersetzte nach der Pause den Torschützen Ganaus. Und Hottmann stand wie Eisenhuth gleich im Mittelpunkt einer äußerst umstrittenen Szene. Das Schiedsrichterteam um Cristian Ballweg entschied auf Abseits, als der Ball im Netz des Ingolstädter Tores zappelte – sehr zum Unmut des SSV Jahn.

Auf der Gegenseite folgte das nächste Ungemachn auf dem Fuß. Mause war nach einem Pass von Pascal Testroet in die Spitze durch und überwand Gebhardt mit einem platzierten Flachschuss. Erstmals in dieser Spielzeit steckte der SSV Jahn damit in einer Begegnung mehr als einen Gegentreffer ein.

Faber versuchte es mit einem Gewaltschuss und fand in Funk seinen Meister. Bei Ingolstadt wechselte Coach Michael Köllner den Ex-Regensburger Leon Guwara ein. Enochs brachte mit Elias Huth für Eisenhuth weitere Offensivpower. Das zahlte sich sofort aus. Der Joker stach mit einem Kopfballtor. Diesmal hatte Kother die Vorlage serviert.

Ingolstadts Moritz Seifert senste im Strafraum Kother um. Huth schnappte sich den Ball und verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum Siegtreffer. Gebhardt verhinderte mit einer Glanztat das 3:3, ehe Andreas Geipl in das von Funk verlassene leere FCI-Tor traf.

Gebhardt wieder nominiert

Da Trainer Antonio di Salvo für die EM-Qualifkationsspiele in Bulgarien (13. Oktober) und Israel (17. Oktober/inzwischen auf unbestimmte Zeit verschoben) Jahn-Torhüter Felix Gebhardt erneut in den Kader der deutschen U21 berufen hat, hätte der Jahn eine Verlegung des kommenden Heimspiels gegen den VfB Lübeck (Samstag, 14 Uhr) beantragen können. Die Oberpfälzer verzichteten im Gegensatz zu anderen Klubs darauf und vertrauen Ersatzkeeper Alexander Weidinger.