Titel-Dreikampf in der Regionalliga
Mehr Spannung als beim Spitzenspiel der Regenstaufer Volleyballerinnen geht nicht

17.12.2023 | Stand 17.12.2023, 17:53 Uhr

Mit ganz viel Einsatz drehten die Regenstauferinnen (von links Lilly Metzger, Carina Friedrich, Laura Gentner und Kristina Plößl) das Topspiel in der Regionalliga gegen Tabellenführer Ansbach noch. Foto: Thomas Schneider

Jeder Freund der Sportspannung, der am Samstagabend nicht in Regensburg Damen-Volleyball geschaut hat, hat etwas versäumt. Im Spitzenspiel der Regionalliga zeigte der TB/ASV Regenstauf, was selbst bei einer vermeintlich aussichtslosen Lage möglich ist.

Denn nach zwei glatt verlorenen Sätzen gegen Spitzenreiter TSV Ansbach gelang die Wende mit drei knappest gewonnenen Durchgängen eben doch noch – und das auch nicht irgendwie.

16:25 und 17:25: Das Zahlenwerk vom Start vermittelte eine sehr eindeutige Richtung. „O je, das wird ein klares 0:3“, drückte Kapitänin Carina Friedrich die Gedanken vieler Zuschauer aus. „Dann aber haben wir es doch noch rumgerissen.“ Und wie! 25:23, 27:25 und 15:13 im Tiebreak: „Es geht nicht spannender. Das hat Spaß gemacht und wir sind natürlich alle superhappy.“ Ein Spektakel wie dieses ist auch im Volleyball höchst selten. „In Rosenheim ist uns das in der vergangenen Saison auch mal gelungen – aber sonst wüsste ich jetzt kein weiteres Beispiel“, sagt Carina Friedrich.

Schlüssel Aufschlagserie

Zur Analyse: „Die ersten zwei Sätze war unsere Annahme nicht stabil. Wir haben in der Abwehr so ungefähr gar nichts auf die Reihe gebracht“, schildert die 28-Jährige die Wahrnehmung auf dem Feld. Als das im dritten Durchgang auch auf Einwirken von Coach Jürgen Stuber besser klappte und zum knappen Satzgewinn reichte, folgte im vierten Abschnitt der Schlüssel zum Sieg.

„Lange war es auch da knapp. Dann lag Ansbach erst 17:15 und im Anschluss sogar 21:15 vorne“, berichtet Carina Friedrich. „Doch Laura Gentner hatte eine gute Aufschlagserie – und plötzlich waren wir 23:21 vorne.“ Das war der Knackpunkt, um 27:25 gewinnen zu können und auch im Entscheidungssatz, in dem es Hand in Hand bis zum 12:12 ging, das bessere Gesamtende für sich zu haben und sich zwei Punkte zu sichern.

„Wir haben gesehen, was möglich ist, wenn wir an uns glauben“, sagt Friedrich. „Ärgerlich ist nur, dass wir jetzt sogar nur Dritter sind, weil Hahnbach sein Spiel auch gewonnen hat.“ Wie es aussieht, wird ein Dreikampf um den Titel toben: Aktuell sitzt Ansbach mit nur einem Punkt Vorsprung vor Hahnbach und Regenstauf auf dem Liga-Thron. „Der Erste steigt auf. Je nachdem, ob durch Auf- und Abstieg noch Platz in der dritten Liga ist, gibt es für den Zweiten aus dem Süden noch ein Entscheidungsspiel voraussichtlich gegen den Zweiten der Regionalliga Ost“, erklärt Carina Friedrich.

Freilich sind das ungelegte Eier: Aktuell sieht alles danach aus, als würden jetzt in der Rückrunde die direkten Vergleiche den Weg weisen. Für die Regenstauferinnen steht der nächste fast vor der Tür: Im auf Freitagabend verlegten Spiel kommt Hahnbach am 19.Januar um 20 Uhr. Dann könnten die Fans mit Trommeln und Anfeuerung wieder helfen wie gegen Ansbach. „Das waren über 100 und schon mal was Anderes. Aber wir hätten sogar noch mehr Platz in unserer Halle“, sagt Friedrich.

Zwei noch in Lauerstellung

Erstmal ist jetzt Trainingspause bis 4. Januar, auch um Krankheiten und Verletzungen auszukurieren. Dann wartet ein Vorbereitungsturnier in Neutraubling. Und am 13. Januar gilt es beim Vierten in Planegg gut ins Jahr 2024 zu starten. „Planegg und Eiselfing würde ich nämlich auch noch nicht abschreiben“, sagt Carina Friedrich.