MZ stellt die Neuen vor
Multitalent Ziegele: Jahnspieler überzeugt auch beim Schafkopfen, als KFZ-Mechaniker und beim Jubeln

24.10.2023 | Stand 24.10.2023, 10:00 Uhr

Frohnatur: Robin Ziegele fühlt sich wohl beim Jahn. Foto: Gatzka

Dass Robin Ziegele sportlich eine Bereicherung für den Fußball-Drittligisten SSV Jahn Regensburg ist, das hat er am Samstag beim 2:1 in Halle gezeigt, als er zur Pause in die Bresche gesprungen ist und seine Sache wieder ordentlich machte. Auch abseits des Platzes ist der Verteidiger ein Gewinn für die Oberpfälzer.

Dass Ziegele, der ein wahrer Teamplayer ist, seit Sommer Regensburg sein zuhause nennt, das freut insbesondere auch Benedikt Saller, Andreas Geipl und Niclas Anspach. Denn mit dem Trio bildet der 26-Jährige das Schafkopf-Quartett beim Jahn.

„Ich bin schon freiwillig beigetreten“, erklärt Ziegele und schmunzelt. „Ich muss aber schon sagen: Wer sich dieses durchaus komplizierte Spiel ausgedacht hat – Respekt! Ich mache heute noch gravierende Fehler. Ich hatte aber auch schon einige gute Runden“, erzählt der gebürtige Wolfsburger, der einzige Nicht-Bayer in der Runde und lacht. Das Kartenspiel hat es ihm angetan. Dabei misst er sich auch mit seinen neuen Nachbarn in Nittendorf im Landkreis Regensburg. „In Pollenried habe ich bei einem Schafkopfturnier mitgespielt und bin immerhin Drittletzter geworden. Ich war stolz auf mich“, berichtet Ziegele von den Erfolgen abseits des Platzes.

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Drückt auch den Eisbären die Daumen



Das Land zieht er der Stadt vor. „Meine Frau und ich haben es lieber, wenn wir rund um unsere Wohnung mehr Landschaft haben. Im Stadtkern zu wohnen, das ist nichts für uns.“ Nur mit dem Dialekt des einen oder anderen in seiner neuen Heimat hat er noch so seine Probleme: „Ich wurde schon ein paar Mal dabei erwischt, dass ich einfach Ja gesagt habe, obwohl ich die Frage nicht richtig verstanden habe“, erzählt er und schmunzelt.

Ziegele ist ein wahres Multitalent. „Wenn ich nicht Fußballer geworden wäre, dann wäre ich im Kampfsport oder beim Eishockey gelandet. Ich bin ein guter Schlittschuhläufer, habe die Ausrüstung auch noch zu Hause. Eishockey ist ein richtig cooler Sport!“, sagt Ziegele, der gerne auch mal bei den Eisbären Regensburg zuschaut.

Obwohl er erst 26 ist, macht er sich schon jetzt Gedanken darüber, was die Zeit nach dem Fußball bringen könnte. „Nach der Fußballer-Karriere könnte ich mir schon vorstellen, vielleicht in der Automobilbranche aktiv zu werden. Vielleicht als Automobilverkäufer, weil ich ganz gut mit Menschen kann. Früher wollte ich immer KFZ-Mechaniker werden.“

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Angelausflüge mit Marcel Bär



Autos, das ist so eine weitere Leidenschaft von ihm. Braucht ein Teamkollege mal Unterstützung, dann kann Ziegele aushelfen. „Wenn was anfällt, dann versuche ich das immer selbst zu reparieren. Wenn es bei meinen Eltern mal einen Marderschaden gab, dann habe ich das selber gemacht. Es ist ja grundsätzlich nicht so schwer, ein paar Schläuche auszutauschen.“

Auch in Sachen Hobbies tanzt Ziegele aus der Reihe. „Wenn es die Zeit hergibt, dann gehe ich gerne angeln“, verrät er. „In der Heimat treffe ich mich dafür gerne mit Marcel Bär (Anm. d. Red.; Profi in Aue, zuvor bei den Löwen), der auch aus Wolfsburg stammt.“ Die Angelsachen – zehn bis zwölf Angeln besitzt er – hat er bei seinen Eltern deponiert. „So viel bringe ich hier in Pollenried nicht unter in meinem Keller.“

Ziegeles besonderer Torjubel



„Ziege“, wie er genannt wird, hofft, dass er bald auch wieder mal seinen Torjubel unterbringt, wie kürzlich in Aue. „Den Torjubel mache ich künftig immer. Ich bin oft darauf angesprochen worden“, blickt er auf seinen speziellen Ziegenbart-Jubel zurück. Der Innenverteidiger wünscht sich künftig mehr Einsatzzeit – und eine besondere Auszeichnung. „Es wäre natürlich schon cool, wenn ich es irgendwann einmal ins Fifa-Team of the Week schaffen würde. Ich bin gerne an der Konsole. Um das zu erreichen, müsste ich als Verteidiger aber wahrscheinlich zwei Tore schießen und zu Null spielen. In Aue hätte ich also noch eins mehr machen müssen“, sagt er und lacht.

Über sich selbst als Kicker sagt Ziegele, dass er nicht unbedingt für schönen Fußball bekannt sei, dafür aber ander Qualitäten habe. Bei seiner Vorstellung bezeichnete er sich selbst als Kampfsau.