Man darf es ja gar nicht laut sagen. So verrückt, wie die bei der FIS – dem internationalen Skiverband – drauf sind, stürmen die sofort los, wenn sie das hören, und setzen es um.
Aber am Zuckerhut wird sich doch ein Skirennen organisieren lassen: Ist zwar nur ein 396 Meter hoher Granitfelsen, aber marketingtechnisch wäre das grandios. Und ein bissl Schnee wird sich bei aller Wärme organisieren und hinschaffen lassen.
Der Gedanke wird dadurch forciert, dass der Ex-Norweger Lucas Braathen, ein Mann mit immerhin fünf Weltcupsiegen, ja jetzt zurückkehrt, um für Brasilien zu starten. Passt wie die Faust aufs Auge. Weil jetzt auch der Österreicher Marcel Hirscher nach fünfjähriger Wettkampfpause mit 35 zum Comebacker wird, deutet sich ein neues, die Skiwelt veränderndes Gigantenduell an: Bei Niederlande gegen Brasilien spielt künftig die Musik.
Den Deutschen sind die Holländer auf der realen Piste zwar grundsätzlich erstmal suspekt, aber andererseits gibt es schon auch Verbindendes. Wer erinnert sich nicht, dass einst unsere „Kinsi“ (nein, da fehlt kein kleines L) ja auch mal einen Ausflug ins niederländische Skilager machte. Richtig, das war Christa Kinshofer, dreifache Olympia-Medaillengewinnerin und Siegerin von sieben Weltcuprennen.
Wirklich gute Trainingsbedingungen wird Marcel Hirscher, der zwischen 2011 und 2019 achtmal in Folge den Gesamtwltcup gewann – startet er eigentlich statt in Rot-Weiß dann ganz in Orange? – übrigens in den Niederlanden nicht vorfinden. Wenn Doktor Google nicht lügt, dann ist der Vaalserberg die höchste Erhebung des europäischen Teils der Niederlande – ein Hügelchen von satten 322,4 Metern Höhe.
Selbstverständlich wird diese Neusortierung des Skisports zwangsläufig auch auf andere Sportarten übergreifen. Nach diesen Nachrichten tippen wir bei der Fußball-Europameisterschaft in diesem unseren Lande ab 14. Juni jetzt eindeutig auf den Finalisten Georgien. Gegner wird Österreich sein – schon als Kompensation für den Hirscher-Verlust.
