Erster Heimsieg in der Serie
Ravensburg setzt die Regensburger unter Zugzwang: Den Eisbären droht das Aus

19.03.2024 | Stand 19.03.2024, 23:08 Uhr

Constantin Ontl (rechts) und die Eisbären haben erneut das Nachsehen. Foto: Enderle

Die Eisbären kämpfen gegen das frühe Aus im Playoff-Viertelfinale. Der Regensburger Eishockey-Zweitligist unterlag am Dienstagabend den Ravensburg Towerstars mit 0:4 (0:0, 0:2, 0:2) und liegt in der Best-of-Seven-Serie nun mit 1:3 im Hintertreffen.



Die Schwaben haben sich mit dem ersten Heimsieg in dieser Serie den ersten Matchball gesichert. Am Freitag um 20 Uhr steht Teil fünf des Duells auf dem Programm, dann wieder in der Regensburger Donau-Arena.

Selbstbewusster Beginn

Spannung pur war an diesem Abend angesagt. Die Eisbären mussten ohne ihren erkrankten Co-Trainer Jan Suran auskommen, dessen Job Richard Divis übernahm. Korbinian Schütz und Lucas Flade fehlten diesmal im Aufgebot.

Corey Trivinos Einschusschance nach eineinhalb Minuten war Ausdruck eines durchaus selbstbewussten Beginns der Regensburger. David Booth war wenig später durch, scheiterte jedoch an Goalie Ilya Sharipov, der sich abermals als enorm sicherer Rückhalt der Schwaben erwies. Ähnlich erging es Kevin Slezak und Abbott Girduckis, die jeweils eine mögliche Führung auf dem Schläger hatten. Ein Schlenzer von Petr Heider untermauerte den Eindruck, dass die Oberpfälzer mit mehr Elan in diese Partie gegangen waren. Sie wiesen definitiv die besseren Einschussmöglichkeiten auf – bis Lukas Heger mit einem katastrophalen Fehlpass im eigenen Abwehrdrittel Charlie Sarault unfreiwillig eine Riesenchance eröffnete.

Ravensburg nahm nun Fahrt auf. Tom McCollum, vorher im Tor mehr oder weniger beschäftigungslos, sah sich mit einigen Aufgaben konfrontiert. Dass Constantin Ontl wegen Haltens die erste Strafe kassierte, quittierte Coach Max Kaltenhauser mit einem Kopfschütteln. Das Schiedsrichter-Duo Markus Brill und Bastian Haupt, das auch im vergangenen Aufeinandertreffen in Regensburg im Einsatz gewesen war, traf aus Eisbären-Sicht weiterhin umstrittene Entscheidungen.

Die ersten 20 Minuten verstrichen ohne Zählbares, aber mit leichten Vorteilen für die Eisbären. Um Haaresbreite verfehlten Tomas Schwamberger und Andrew Schembri zu Beginn des zweiten Drittels das Tor. Dies sollte sich umgehend rächen. Ravensburg landete innerhalb von nicht mal einer Minute einen Doppelschlag.

Zunächst war es Louis Latta, der nach einem Schlenker aus spitzem Winkel McCollum das Nachsehen gab. Verteidiger Lukas Bender sattelte umgehend den zweiten Treffer drauf.

Nun wirkte das Spiel der Hausherren strukturierter, und sie konnten sich auf die Fangkünste von Sharipov verlassen, der mit einer schier unglaublichen Parade gegen Schwamberger zur Stelle war. Die Ravensburger Fans feierten ihren Torhüter mit lauten Sprechchören. Auch Nikola Gajovsky fand in ihm seinen Meister. Es war zum Verzweifeln.

Andrew Yogan fand keinen Weg am Ravensburger Zerberus vorbei. Eine Überzahl, als Denis Pfaffengut die Strafbank drückte, vermochten die Eisbären nicht in konstruktive Aktionen umzumünzen.

Fast aus den Fugen

Weiterhin haderten die Regensburger mit der Linie der Schiedsrichter, die das robuste Spiel der Schwaben tolerierten. Die schnellen Gegentore binnen 48 Sekunden hatten zudem sichtlich Wirkung hinterlassen.

Die Partie geriet, gerade vor dem Hintergrund höchst strittiger Entscheidungen der Referees, fast aus den Fugen. Gajovsky & Co. sahen sich in dem hitzigen und umkämpften Duell benachteiligt und hielten mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. Nickligkeiten prägten das Geschehen. Zeitweise saßen drei Eisbären gleichzeitig auf der Strafbank.

Jetzt war die Moral der Regensburger gefordert. Sie versuchten alles, um die Wende zu erzwingen. Aber nach fünf Minuten und einer Spieldauerstrafe gegen Jakob Weber war der Drops gelutscht. Die weiteren Treffer durch Sam Herr und Matt Alfaro waren nur noch die „Krönung“ eines gebrauchten Abends.

Ravensburg – Regensburg 4:0 (0:0, 2:0, 2:0)

Ravensburg Towerstars: Sharipov – Ketterer, Hübner; Sezemsky, Pfaffengut; Bender, Hadraschek – Nick Latta, Sarault, Herr; Czarnik, Alfaro, Dietz; Rollinger, Calce, Louis Latta; Rudkovski, Gorgenländer

Eisbären Regensburg: McCollum – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Bühler, Demetz; Mayr – Booth, Schwamberger, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Ontl, Heger, Schembri; Schmidt, Grimm, Slezak

Tore: 1:0 (21:51) L. Latta (Calce, Rollinger); 2:0 (22:39) Bender (Calce, Herr); 3:0 (57:17) Herr (Czarnik, Pfaffengut ins leere Tor); 4:0 (58:27) Alfaro (Czarnik, N. Latta bei 5-4)

Schiedsrichter: Marcus Brill/Bastian Haupt; Zuschauer: 2302; Strafminuten: Ravensburg 8 – Regensburg 22 plus fünf plus Spieldauer Weber

Playoff-Stand: 3:1