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Von Mamas und Papas

07.05.2024 | Stand 07.05.2024, 18:30 Uhr

Vor uns liegen wieder die Tage, an denen die Mamas und Papas zu ihren Ehren kommen. Der doofe Kalender diesen Jahres sorgt allerdings dafür, dass das männliche Geschlecht sich am Donnerstag vordrängt – das gehört sich eigentlich nicht – und somit die Papas eher dran sind als die Mamas am Sonntag.

Aber doof ist‘s ja sowieso, wenn es solch überhöhte Ehrentage braucht: Als ob Mamas und Papas sich nicht das ganze Jahr über ihre Verdienste, für die sie gewürdigt gehören, erwerben würden.

Auch die Fußballer machen sich schon seit Jahrzehnten Gedanken am Muttertag – die einen mehr, die anderen weniger. Soll bedeuten: Während in manchen Spielklassen zur ganz normalen Sonntagszeit gekickt wird, wird in anderen auf die Abendstunden ab 17 Uhr verlegt – wie im Sommer, wenn man der Hitze entweichen will und es zumeist auch mit diesem Mittel nicht schafft.

Jedenfalls sorgen die Fußball-Ansetzungen alle Jahre wieder für Fragezeichen im Blick. Gibt es etwa unterschiedliche Mütter in unterschiedlichen Regionen mit unterschiedlichen Ansprüchen? Wie gesagt: Das Phänomen hält sich in dieser Form bereits seit Jahrzehnten und ist wissenschaftlich wohl immer noch nicht erforscht.

Zudem ist erstaunlich, dass in Tagen des (wenigstens vermeintlich) wachsenden Sinnes für Geschlechtergerechtigkeit, der auch seine sinnlosen Blüten treibt, nicht längst ein weibliches Wesen darauf gekommen ist, mal im Fußball Revanche zu üben. Gut, der Vatertag ist immer ein Donnerstag, weil er Jahr für Jahr exakt 39 Tage nach Ostern stattfindet. Aber es ließe sich doch sicher einrichten, an jenem Vatertag alle Frauenligen (die ja inzwischen auch zahlreicher sind als früher) auf einen Schlag anzusetzen. Dann, ja dann würden die Papas mal spüren, wie das ist, wenn der Fußball das Programm sprengt.

Aber gute Mamas und Papas tun sich das alles ja so oder so nicht gegenseitig an, oder?