Basketballer planen Neustart
Nach turbulenter Saison wollen die Chamer nun in der Bayernliga Erfolgserlebnisse sammeln

23.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:43 Uhr

Die Chamer Luchse haben eine schwierige Saison hinter sich. Fotos: Simon Tschannerl

Es war eine turbulente Regionalliga-Saison für die Chamer Basketballer. Trainerwechsel, Verletzungen und Spielerabgänge besiegelten letztlich das Schicksal und folgerichtig den Abstieg in die Bayernliga. Dort will die Abteilung in der kommenden Saison wieder Erfolgserlebnisse sammeln.

Es war die erste volle und reguläre Saison nach den beiden Corona-Spielzeiten für die Bayerwald Luchse Cham. Dass es keine leichte werden würde, war bereits vor dem Start klar. „Nach der Meldung der Mannschaft brachen uns Spieler wie Erik Wieser, Pavel Vondra weg. Eine Rückkehr von Karel Ausprunk zerschlug sich und auch mein Sohn Sebastian musste aufgrund seines Studiums kürzertreten. Als dann auch noch Louis Keber seinen Wechsel nach Vilsbiburg in die erste Regionalliga bekannt gab, standen wir vor unerwarteten Problemen”, so Abteilungsleiter Wolfgang Zierl, der vor der Saison plötzlich nicht nur einen neuen Trainer suchen musste, sondern auch auf den großen Positionen gleich mehrere Leistungsträger verlor.

Während man den Trainerposten mit Hilario Diaz vermeintlich erfolgreich besetzt hatte, konnte aufgrund der begrenzten finanziellen und auch regionalen Möglichkeiten für die Spielerabgänge kein adäquater Ersatz gefunden werden. Der Fokus rückte verstärkt auf junge Nachwuchskräfte wie Matthias Heitzer, Thomas Bejze oder auch Tim Gatzka, die allesamt deutlich mehr Spielzeit erhielten als ursprünglich geplant.

Wechsel nach Pleitenserie



Die Lücke, welche Vondra und Keber unter dem Korb hinterlassen hatten, konnte wie schon erwartet nicht geschlossen werden. „Mit den beiden haben wir nicht nur 40 Punkte im Durchschnitt verloren, sondern auch viel defensive Stabilität. Unsere jungen Spieler konnten auf diesem Niveau hier verständlicherweise noch nicht komplett mithalten. Hinzu kam, dass wir unter Hilario Diaz nie eine eigene Struktur und Spielweise entwickeln konnten und so auch nicht wirklich zusammengewachsen sind”, resümiert Kapitän Andreas Koller.

Folglich legte Diaz nach der ernüchternden und deutlichen Niederlage beim Tabellenvorletzten in Bamberg Ende 2022 sein Amt als Headcoach nieder. „Es war letztlich die logische Konsequenz. Im Team war so viel Unruhe und Unzufriedenheit. Mit Unterstützung des Spielleiters konnten wir dann aber eine Übergangslizenz beantragen und Vidoje Lukovic konnte das Traineramt übernehmen. Vidoje war ein Glücksgriff für uns. Er kannte die Spieler und die Mannschaft und konnte wieder Ruhe reinbringen”, so Abteilungsleiter Wolfgang Zierl.

Am Ausgang der Saison konnte zwar auch Lukovic nichts mehr ändern, schließlich brachen ihm nach und nach Leistungsträger wie Wiedemann, Major, Zierl und später auch Klauk weg. „Die letzten drei bis vier Spiele mussten wir teilweise nur mit sieben Spielern bestreiten und davon waren es am Ende nur noch vier oder fünf etatmäßige Herren-1-Spieler”, so Lukovic, der selbst überrascht war während der Saison Headcoach zu werden, letztlich aber dankbar war für die Chance, die sich dadurch für ihn ergeben hatte.

Trotz des Abstiegs in die Bayernliga, will er nicht alles negativ sehen. Der Heimsieg gegen Neumarkt tat gut und aufgrund der zahlreichen Verletzungen, konnten vor allem die jungen Spieler viel Erfahrung auf Regionalliga-Niveau sammeln.

Sollte alles normal verlaufen, wird der ASV auch in der kommenden Saison von Lukovic betreut werden. „Vidoje hat schon signalisiert, auch in der Bayernliga als Coach zur Verfügung zu stehen. Er macht dieses Jahr seine C-Lizenz Breitensport, daher werden wir nochmal eine Übergangslizenz benötigen. Insgesamt sind wir aber froh, dass uns die Trainersuche in dieser Offseason nicht belasten wird”, führt Abteilungsleiter Zierl fort.

Zweite schlägt sich gut



Wenn man den Blick auf die gesamte Abteilung schweifen lässt, so gab es auch einige positive Dinge. Die zweite Herrenmannschaft hat sich gut geschlagen, die männliche U18 wurde Bezirksliga-Meister, die weibliche Jugend absolvierte ihre erste Saison und auch in der U12/U14 wurde regelmäßig gespielt.

Der Zulauf in den Jugendteams ist gut. In der Sommerpause stehen auch die Abteilungsneuwahlen auf dem Programm. Insgesamt ging somit eine turbulente Saison zu Ende. Der Umbruch im Team und somit auch der Abteilung wird sicher auch in der kommenden Saison weitergehen, dann in der Bayernliga Mitte, gegen Teams wie Weiden, Neustadt und Regensburg, aber auch Nürnberg und Herzogenaurach.

ckf