American Football
Berufung ins Nationalteam: Johann Eimer von den Regensburg Phoenix hat EM-Chancen

29.03.2024 | Stand 29.03.2024, 20:00 Uhr
Pascal Edenhart

Johann Eimer (l.) läuft seit rund zwei Jahren für die Regensburg Phoenix auf. Foto: Lisa Joseph

Für Johann Eimer kam die Nachricht vollkommen unerwartet. „Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet“, sagt der 17-Jährige Schwandorfer. Mitte Februar gab der deutsche American-Football-Verband den erweiterten Kader für die U19-Nationalmannschaft bekannt. Mit dabei: Der Defensivspieler der Regensburg Phoenix.



Sein Umfeld erfuhr von der frohen Kunde dabei teilweise schon früher als er selbst. „Mir haben schon Leute gratuliert, bevor ich überhaupt Bescheid bekommen habe“, erinnert sich Eimer mit einem Schmunzeln. Der Verband habe den Kader bereits online veröffentlicht, ehe er kontaktiert wurde.
Nicht nur für den Nachwuchsspieler selbst, sondern für den ganzen Verein ist die Nominierung ein großes Ding. Denn: Nach Carina Liebenthal von den Ladies ist Johann Eimer erst der zweite Phoenix, dem diese Ehre zuteilwird.

Über die Landesauwahl empfohlen



Über die Landesauswahl konnte sich der 17-Jährige für die Nationalauswahl empfehlen und gehört nun zum 80-köpfigen erweiterten Kader. Über das Osterwochenende geht es für den Schwandorfer nun nach Münster, wo er sich im Trainingscamp einmal mehr von der starken Konkurrenz abheben will. Es geht um nicht weniger als die Teilnahme an der U19-Europameisterschaft im Sommer, für die am Ende 45 Spieler nominiert werden. Auch wenn die Berufung in den erweiterten Kader schon ein großer Erfolg ist, gibt sich Eimer damit nicht zufrieden. „Wenn ich schon dabei bin, will ich mich auch durchsetzen“, so das Nachwuchstalent.

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Für seinen Trainer Kilian Daschner kam die Nominierung nicht unbedingt überraschend. „Wir wissen natürlich schon lange, was er kann und welches Potenzial er hat. Immer wenn er auf dem Platz steht, hat er einen enormen Impact“, so der Headcoach der Regensburger U19.

Position: Defensive Tackle



Eimer spielt auf der Position des Defensive Tackles, muss sich also gegen die stämmigen Spieler der gegnerischen O-Line durchsetzen, um die Spielzüge der gegnerischen Offensive bestenfalls im Keim zu ersticken. Seine außergewöhnlich starke Physis kommt dem Schwandorfer dabei enorm zugute. „Im Football reicht es nicht, zweimal die Woche ins Training zu kommen. Es ist wichtig, dass die Spieler auch selbstständig ins Fitnessstudio gehen. Johann ist deswegen für sein Alter körperlich schon sehr weit“, sagt Daschner. Der Coach macht keinen Hehl daraus, dass er seinem Schützling viel zutraut. „An der Technik muss man natürlich immer arbeiten, da kann man sich immer verbessern. Wenn er dranbleibt, hat er auf jeden Fall alle Möglichkeiten.“

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Johann Eimer spielt seit zwei Jahren bei den Phoenix, hat aber schon vergleichsweise früh mit dem Football begonnen. Bereits mit zehn Jahren stand er das erste Mal auf dem Feld. Während bis zur U16 in der Regel noch Flag Football, eine körperlose Variante der Sportart, gespielt wird, kam der 17-Jährige frühzeitig mit dem Original in Berührung. „Bei Kümmersbruck und Amberg waren wir in der Jugend oft zu wenig Spieler. Deswegen haben wir meistens mit den Älteren trainiert“, sagt der Schwandorfer. Das tut er aktuell wieder, wenn auch aus anderen Gründen. „Er ist zwar in dieser Saison noch voll und ganz bei der U19, er wird aber bereits langsam bei den Seniors herangeführt. Er trainiert immer wieder mit und wird im Herbst voraussichtlich die ersten Einsätze bekommen“, erklärt Kilian Daschner.

Saison startet im April



Bis dahin steht aber noch die Saison der U19 an, die im April startet. Letztes Jahr noch in der Bayernliga, müssen die Phoenix nun aus Spielermangel eine Klasse tiefer antreten. In der Verbandsliga spielt die Mannschaft von Daschner nun 9-gegen-9. „Wir sind auf jeden Fall ambitioniert und wollen in den nächsten Jahren zu einer der Top-Adressen in Bayern werden“, so der U19-Trainer. Auch deshalb ermutigt er junge Leute, sich in der äußerst vielseitigen Sportart einmal auszuprobieren. „Egal wie sportlich man aktuell ist, wir bieten jedem die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Für jeden gibt es im Football eine geeignete Position.“

Ambitioniert ist auch Johann Eimer, das ist kein Geheimnis. Aber trotz der frühen Lorbeeren setzt er sich selbst nicht unter Druck. „Ich werde weiterarbeiten und lasse alles auf mich zukommen. Dann werde ich schon sehen, wohin der Weg führt.“ Vielleicht ja schon bald zu U19-Europameisterschaft.