Die SPD Dachelhofen feierte ihr hundertjähriges Bestehen. Die frühere Vorsitzende Hannelore Hanke gab beim Festakt einen umfassenden Rückblick in die Geschichte des Ortsvereins.
Alexander Ziegler, der seit Juni 2022 Vorsitzender ist, konnte im Gasthaus Filchner eine Reihe von SPD-Politikern begrüßen, die ihr Amt bereits an den Nagel gehängt haben: Altlandrat Hans Schierer, Alt-OB Helmut Hey, der ehemalige Bundestagsabgeordnete Georg Pfannenstein und der frühere Landtagsabgeordnete Franz Schindler gehörten zu den Gästen der Feier. Daneben waren auch die amtierende Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder, Kreisvorsitzender Peter Wein und Stadtverbandsvorsitzende Karin Frankerl eingeladen. Abordnungen anderer Ortsteilvereine der SPD machten den Dachelhofern ebenfalls ihre Aufwartung.
Wenig Dokumente aus dem Gründungsjahr überliefert
Hannelore Hanke berichtete, dass über die Gründung des SPD Ortsvereins im Herbst 1923 nur wenige Dokumente vorliegen. Männer wie Leonhard Jobst und Hans Scharl aus Dachelhofen und Büchelkühn hätten damals in Naabeck die Gründung beschlossen. 1930siedelten sich wegen des Baus des Dampfkraftwerks und des Aluminiumwerks im Jahr 1937 auch Arbeiterfamilien an. Sie hätten den Anstoß zur Entwicklung einer modernen Industriegemeinde gegeben. Nach dem zweiten Weltkrieg sei es erst 1950 zur Wiederbelebung des Ortsvereins mit Hermann Stojan als Vorsitzenden gekommen. Stojan leitete den Verein bis 1964 und war auch Mitglied im Gemeinderat Dachelhofen. Ihm folgten Josef Bösl (1964 bis 1987), Hans Graf (1987 bis 2000), Hannelore Hanke (2022 bis 2022) und Alexander Ziegler. Mit der Gebietsreform 1978 wurde der Ortsverein in den damaligen Stadtgemeindeverband eingegliedert.
In den Anfangsjahren waren es über 70 Mitglieder
Hanke berichtete, dass die SPD in Dachelhofen in den Anfangsjahren über 70 Mitglieder zählte, heute seien es leider nur noch 18 Personen. Man beteilige sich an Veranstaltungen benachbarter Ortsvereine, aber auch an weltlichen und kirchlichen Feiern im Ort. Hanke verwies auch auf den Widerstand der SPD beim geplanten Bau der WAA in Wackersdorf mit Hans Schuierer an vorderster Front.
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Zusammenfassend erklärte Hanke, dass die aktuelle politische Lage deutlich mache, dass die SPD noch gebraucht werde. Es gelte, rechte Strömungen zurückzudrängen, um Demokratie und Freizeit zu schützen. Festrednerin MdB Marianne Schieder ging noch detaillierter auf die Geschichte der Sozialdemokraten in Deutschland ein. Die SPD sei die älteste Partei in der Bundesrepublik und engagiere sich für die Heimat, kämpfe für die Demokratie, für Frieden, Freiheit und soziale Gerechtigkeit. In ihrem Rückblick stellte Schieder fest, dass der Anfang ihrer Partei alles andere als einfach war. Dennoch habe man damals die Grundpfeiler des Sozialstaates durch die Einführung von Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung gesetzt. Nun müsse man sich gegen die AfD zur Wehr setzen, deren Mitglieder seien keine Demokraten, sondern Nazis, sagte MdB Schieder. Die Probleme der Menschen würden nicht von diesen Rattenfängern gelöst, vielmehr würde die Demokratie in Gefahr geraten.
Josef Schießl für 50-jährige Mitgliedschaft im Ortsverein geehrt
Franz Schindler erinnerte an den Hitlerputsch in München und an die Hyperinflation in 1923, dem Jahre der Gründung des SPD Ortsvereins und verglich diese Zeit mit der Gegenwart. Die SPD müsse ein Bollwerk errichten gegen all jene, die sich gegen Demokratie und Freiheit entscheiden.
Weitere Grußworte sprachen Kreisvorsitzender Peter Wein, der nicht nur zum großen Jubiläum gratulierte, sondern auch gegen die Entscheidung des Bayerischen Ministerpräsidenten im Hinblick auf seinen Stellvertreter Hubert Aiwanger wetterte. Auch die Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Karin Frankerl schloss sich den Grußworten an.
Gemeinsam mit MdB Marianne Schieder ehrten Vorsitzender Alexander Ziegler und Hannelore Hanke Josef Schießl für seine 50-jährige Mitgliedschaft im Ortsverein.
