kifas GmbH: Neue Räume eingeweiht
Waldmünchen hat eine neue Zentrale für Wertevermittlung

17.04.2024 | Stand 17.04.2024, 16:52 Uhr

Doppelte Doppelspitze. Die kifas-Geschäftsführer Susanne Nock und Peter Weisser rahmen ihre Untermieter vom Landesbildungswerk der KAB Bayern im Herzen der neuen Räumlichkeiten ein: Die beiden Co-Vorsitzenden Sibylle Schuster und Markus Nickl sowie Geschäftsführerin Birgit Schultes (von rechts). Fotos: Schoplocher

Ein Gedanke drängt sich während des Festakts immer wieder auf: Wenn es kifas nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Denn von Minute zu Minute wurde offenkundiger, was die gemeinnützige GmbH leistet. Praktisch, aber viel mehr noch für die Gesellschaft, für die Menschen. Nun hat sie auch für sich selbst ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Nach 20 Jahren auf dem Schlosshügel ist kifas – KAB-Instititut für Fortbildung & angewandte Sozialethik – auf den Marktplatz umgezogen. Und wie. Die neue Adresse ist nicht nur attraktiver, die Räume sind größer, heller, funktionaler freundlicher, und zudem auf die Bedürfnisse der elf Angestellten maßgeschneidert.

Hell und funktional auf zwei Etagen



„Das ist schon cool hier“, entfuhr es Andreas Luttmer-Bensmann spontan im oberen der beiden Etagen, die kifas gemietet hat. Der ist nicht weniger als Bundesvorsitzender der KAB und bis aus Köln angereist. Wie überhaupt die Heimatadressen zahlreicher Gäste auf die Bedeutung der Veranstaltung und der Rolle von kifas rückschließen ließen.

Beitrag zur Demokratie



Die wirke als Gegenpol und Impulsgeber, bescheinigte Festredner Dr. Michael Schäfers, der die Worte kifas und Demokratie selbstverständlich in einen Kontext packte. „Wer seine Rechte nicht kennt, kann seine Pflichten nicht einbringen“, meinte er. Mitarbeiterrechte zu vermitteln, sei Kerngeschäft der (Fort)Bildungseinrichtung, rief er in Erinnerung. Dabei gehe es um mehr als diese Wissensvermittlung, „wir brauchen sozialen Zusammenhalt“. Für den kifas im Übrigen schon lange stehe, fügte Schäfers an.

Bildungs-Dreigestirn

Bildung – Teil des von ihm mehrfach zitierten Dreigestirns Bildung.Bewegung.Beteiligung – brauche Ankerpunkte und den „Geruch der Bildungsarbeit“. Sprich: Seminare, und die am besten nicht nur online.

Kritik an der katholischen Kirche



„Gerne hätte ich hier und heute einen Bischof begrüßt“, leitete der Vertreter der kifas-Gesellschafter einen erstendeutlichen Kritikpunkt an der katholischen Kirche ein. Die habe sich von den Themen Sozialethik, Mitbestimmung und Verantwortung als Arbeitgeber „leider weit entfernt“. Dabei „müsste gerade sie vorn dran sein“. Dass Kirche „profitorientiert“ zudem mehr und mehr Bildungseinrichtungen schließe, werde sie „letztlich noch teuer zu stehen kommen“. Seiner Meinung nach fehle es aktuell in vielen Bereichen der Gesellschaft und in der Arbeitswelt an Anstand und Respekt, kifas trete dem mit seinen Angeboten von Schulungen bis Prozessbegleitungen in vielfältiger Weise entgegen.

Für Rechte einstehen



KAB-Bundespräses Stefan B. Eirich konkretisierte diese Einschätzung, ehe er die Räume weihte. kifas ermutige, für die eigenen Rechte einzustehen; trage zum Mündigsein oder -werden der Arbeitnehmer bei. Zudem sei offenkundig, dass alle, die in kifas-Diensten stünden, ihre Arbeit nicht als Job betrachten würden. Eirich zeigte sich überzeugt, „dass Sie alle im Sinne einer Berufung an Ihrem Platz sind.“

In die Welt hinaus

Im Sinne von Werten, die „in die Welt hinaus“ gehen. Bürgermeister Markus Ackermann konnte und wollte gar nicht niedriger einsteigen und war damit einer derer, die Schäfers nachdenkliche Worte aufgriffen. In Anbetracht der gesellschaftlichen Lage komme es mehr denn je auf Einrichtungen wie die kifas Gmb an.

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Der bescheinigte er, weit über die Landkreisgrenzen hinaus , in einer „anderen Liga zu spielen“. Die moralischen Aspekte hinter der Staatsform Demokratie bräuchten Gesichter, zeigt er sich überzeugt und ergänzte dankbar: „Gut, dass wir diese haben“, noch dazu auf hohem Niveau. Ackermann war der Stolz auf das Erreichte – Sanierung, Vermietung, Zusammenhalt, Perspektiven − anzumerken. Entsprechend packte er Superlative aus: Nicht zu toppen, ein Glücksfall für Waldmünchen...

Gute Grundstimmung



Zwar hat Sybille Schuster einen anderen Blickwinkel, ihr Fazit war aber ein ähnliches: In, mit und bei kifas werde wertvolle Arbeit geleistet, attestierte sie in einer Doppelrolle als Co-Vorsitzende des KAB-Bildungswerks Bayern (mit Geschäftsstellensitz in Waldmünchen) und Geschäftsführerin des Diözesanverbands München. In Waldmünchen würden „good vibes“, eine gute Grundstimmung, herrschen. Dass dies so bleibe, wünschte sie in Worten – „dass ihr weiterhin wertvoll arbeiten könnt“ – und in Form italienischer Köstlichkeiten. Diese positiven Schwingungen, sie waren den ganzen Festakt hindurch zu spüren: In Gesprächen, Gesten, dem Miteinander.

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Peter Ziegler, Diözesansekretär der KAB Bayern, fügte einen weiteren Superlative hinzu. „Gigantisch, richtig toll.“ Untrennbar damit verbunden sei aber die Tatsache, dass all das Menschen ermöglicht haben und es letztlich genau sie sind, auf die es ankomme.

Der Name Nock



Menschen wie Susanne Nock, ohne „die wir hier einpacken könnten.“ Von der Peter Weisser anerkennend als Stabilitäts- und Innovationswunder sprach. Oder ihren Mann Alois, der immer noch in Diensten der Bildungseinrichtung steht. „Ohne dich würde es kifas so nicht (mehr) geben“, hatte schon Michael Schäfers herausgestellt.

kifas ist für die Zukunft gewappnet



Nock habe das Haus 2003 in stürmischen Zeiten als Geschäftsführer übernommen und seitdem für Kontinuität – der augenzwinkernde Blick galt Susanne Nock – und Weitblick gesorgt. Ihm sei es gelungen, moderne Anforderungen, Werte und Traditionen zu vereinen und auf die Zukunft auszurichten. Dies könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, betonte der Bundespräses. Wie so manches an diesem Tag und so manches, was kifas macht und tut.