Fußballspiel im Jahnstadion
Dynamo-Fans klagen nach Spiel in Regensburg: „Wurden zu stark kontrolliert“

29.04.2024 | Stand 29.04.2024, 19:16 Uhr

Knapp 2000 Dresdner Anhänger waren nach Regensburg gekommen. Foto: Nickl

Die Polizei zog am Samstagabend eine äußerst positive Bilanz. Beim Spiel des SSV Jahn gegen Dynamo Dresden habe es keinerlei Zwischenfälle gegeben, hieß es. Einige Dresdener Fans sehen dies allerdings etwas anders. Sie fühlen sich nach eigenen Angaben schikaniert.



Das komme daher, weil sie bis zum Einlass zu ihrem Block im Jahnstadion mehrfach kontrolliert worden seien. Der SSV Jahn weist die Kritik zurück und sagt, dass das Vorgehen völlig korrekt gewesen und zudem absolut üblich sei.

Das Spiel im ausverkauften Jahnstadion war mit Spannung erwartet worden. Die Anhänger der SG Dynamo gelten als sogenannte Problemfans.In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Ausschreitungen. Nach dem Spiel in Regensburg meldete sich nun die Schwarz-Gelbe-Hilfe zu Wort. Diese ist nach eigenen Angaben eine „übergreifende Solidargemeinschaft zur Unterstützung von Fans der SG Dynamo, die aufgrund von Ereignissen rund um die Spiele Probleme bekommen haben“.

„Situation hätte eskalieren können“

Danny Graupner, Vorsitzender der Fan-Organisation, sagt, dass es in Regensburg „ungerechtfertigte Mehrfachkontrollen“ gegeben habe. Wegen dieser mutmaßlichen Schikane hätte die Situation eskalieren können, sagt Graupner: „Nur durch das besonnene und geordnete Verhalten“ der Dresdner habe sich alles wieder beruhigt.

Graupner sagt, dass die Fans beim Betreten des allgemeinen Gästebereichs wie üblich kontrolliert worden seien. Der Sicherheitsdienst des Stadions habe dann aber – flankiert von etlichen Polizeibeamten − „mit aller Gewalt und Vehemenz“ an den Zugängen zu den einzelnen Blöcken noch einmal kontrolliert. Speziell am Block N2 hätte sich „ein bizarres Bild, welches man so auch noch nicht in einem Fußballstadion gesehen hat“, ergeben. Aufgrund der Wartezeit durch die Kontrollen hätten sich die Gemüter erhitzt. „Eine immer größer werdende wütende Menge forderte den Einlass, um den Anpfiff sehen zu können. In einer solchen Situation fehlt nur ein kleiner Funke und eine Spirale der Eskalation beginnt sich zu drehen”, sagt Graupner.

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Die Dynamo-Fans hätten sich aber trotz einer „Vielzahl behelmter und knüppelbereiter Polizisten“ nicht provozieren lassen, sagt Graupner. Er findet das Vorgehen des Ordnungsdienstes „absolut kritikwürdig. Wir hoffen, dass sowohl die Regensburger Polizei, als auch die Sicherheitsverantwortlichen den heutigen Einsatz überdenken und überarbeiten“.

SSV Jahn weist Vorwürfe zurück

Der SSV Jahn teilt auf Anfrage mit, dass in der Tat an den Einlässen zu den Blöcken noch einmal kontrolliert wurde. Dies sei allerdings bei jeder Partie im Jahnstadion, sowohl im Heim- wie im Gastbereich, üblich. Nur so könne ausgeschlossen werden, sagt der Klub, dass Unberechtigte auf die Tribünen kommen und diese überfüllt werden. In einigen deutschen Stadien gebe es für diese Kontrolle sogar eigens ein Drehkreuz. In Regensburg übernehme dies der Ordnungsdienst. Dieses Vorgehen sei im Fußball auch grundsätzlich üblich und „für eine sichere Veranstaltungsdurchführung erforderlich“. Die Kritik an den Sicherheitskräften weist der Jahn ausdrücklich zurück. Diese hätten „korrekt und abgestimmt“ gehandelt.