Evangelische Kirche
17 Aufsteller mit besonderer Botschaft präsentieren sich in Neunburg

05.10.2022 | Stand 05.10.2022, 7:00 Uhr
Pfarrer Gerhard Beck erörtert mit der stellvertretenden Landrätin Birgit Höcherl und den Stadträten Christoph von Wenz und Martin Scharf (v. r.) die Ausstellung. −Foto: Ralf Gohlke

Der ziviler Friedensdienst präsentiert sich in der Kirche. Die präventive Arbeit in Krisengebieten soll veranschaulicht werden.

17 großflächige Aufsteller beherrschen bis Ende Oktober den Innenraum der evangelischen Versöhnungskirche. Dabei handelt es sich um die Ausstellung des Zivilen Friedensdienstes (ZFD). Unter der Überschrift „Wir scheuen keine Konflikte" wird damit dessen präventive Arbeit in Krisengebieten dargestellt. Bei der Vernissage zur Ausstellung griff Pfarrer Gerhard Beck das Thema „Versöhnung“, passend zum Namen des Neunburger Gotteshauses, besonders aus theologischer Sicht auf.

Bereits in seinem Vorstellungsinterview mit der Mittelbayerischen, im Dezember 2011, hatte der Geistliche betont: „Versöhnung ist ein spannendes Thema“. Hintergrund für sein besonderes Interesse waren unter anderem seine Erfahrungen aus seinem Studium in Belfast und einem praktischen Jahr bei einem Sozialprojekt in Südafrika.

In seinem Einführungsvortrag ging er zunächst auf den Wortbegriff der Versöhnung ein, um dann dessen Wurzeln im Alten und Neuen Testament zu ergründen und zu bewerten.

Prägend für ihn sei die Begegnung und die Beschäftigung mit den Thesen des US-amerikanischen mennonitischen Soziologen und Friedensforschers John Paul Lederach gewesen.

Sowohl die Erfahrungen in Irland als auch in Südafrika haben die Entwicklung dieser eindrucksvoll nachvollziehbar gemacht. Beck schränkte ein, das in Südafrika aufgrund massiver sozialer Ungerechtigkeiten mittlerweile wieder ein explosives Sozialklima mit massiver Kriminalität vorherrsche.

Das ergebe sich immer dort, wo eine der vier Komponenten von Versöhnung nicht mehr vorhanden sei. Dazu zählte er Wahrheit, Gerechtigkeit, Respekt und Toleranz. Nur im Zusammenwirken dieser Kriterien ergebe sich die Chance zur Versöhnung.

Pfarrer Beck gab noch einige Beispiele, bevor er auf die noch kommenden Veranstaltungstermine verwies. Am 14. Oktober, 19 Uhr, findet an gleicher Stelle das Konzert „...so ist Versöhnung…“, mit Musik und Texten zu Krieg, Frieden und Versöhnung mit vielen Akteuren aus Neunburg und der Region statt.

Ein weiterer Beitrag ist am 21. Oktober ein Gespräch mit Sigrid Schell-Straub. Sie berichtet unter dem Titel „Bildung schafft Versöhnung“ von ihrer Tätigkeit als Friedensfachkraft in Sierra-Leone. Beginn ist um 19 Uhr. „Sie hält keinen Vortrag. Bei ihr sitzen wir alle im Kreis“, kündigte Pfarrer Beck an.