Infrastruktur
2,4 Kilometer Asphalt in drei Tagen

Zwischen Neunburg und Nefling wird ab Montag asphaltiert. Die Gärtnerei Sturm ist dann nur auf Umwegen zu erreichen.

31.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:37 Uhr
Roland Thäder

Georg Braun (von links) und Stephan Karl, Bauleiter der Firmen Fischer und Huber, Thomas Meier von der Firma Huber, Ulrich Slouka, Niederlassungsleiter des Planungsbüros Trossmann beraten und planen GmbH , und Bürgermeister Martin Birner ziehen eine Zwischenbilanz der Bauarbeiten an der Rötzer Straße. Foto: Thäder

Die Rötzer Straße verbindet den Ortsteil Nefling mit Neunburg und der Staatsstraße 2151, die auch zum Eixendorfer See führt. Diese Gemeindeverbindungsstraße wird gerade auf einer Länge von 2,4 Kilometern von Grund auf saniert. Seit 31. Juli ist die Straße komplett ab hinter der Einfahrt zum Marienheim gesperrt. Ab diesen Montag laufen die Asphaltierungsarbeiten. Dieter Sturm von der gleichnamigen Gärtnerei ist nicht erfreut. Er schaut mit Argusaugen auf die Bauarbeiten und sehnt die Fertigstellung herbei.

Denn die Zufahrt zur Gärtnerei ist für die Zeit der Asphaltierung gesperrt. „Wir haben Umsatzeinbußen. Es ist Pflanzzeit und die Kunden kommen nicht mehr zu uns raus.“ Zwar gibt es eine Umleitung über das Industriegebiet und die Staatsstraße 2151 Richtung Rötz. Kurz vor der Abzweigung nach Nefling kann man dann in eine Straße zur Gärtnerei Sturm abbiegen. Doch diese Umleitung nütze wenig, sagt Sturm senior. „Das wissen die meisten nicht, nur wirklich Ortskundige“, fügt der Gärtnermeister gegenüber der Mittelbayerischen hinzu. Und: Der Weg zu den Sturms ist für die Kunden länger geworden. Von der Neunburger Innenstadt bis zur Abzweigung an der Staatsstraße 2151 sind es rund 4,5 Kliometer.

Sturm hätte sich gewünscht, dass die Vollsperrung erst nach der Abzweigung zu seinem Betrieb erfolgt wäre. Das würde ihm das Geschäft erleichtern. Nach Auskunft von Karl Hartinger von der Bauabteilung der Stadt Neunburg sei das aber nicht möglich gewesen: Es reiche nicht, die Straße nur auf einer Hälfte zu sperren. Auch das Bankett sei nicht befahrbar. Schon aus haftungsrechtlichen Gründen könne man die Straßensperre also nicht weiter ortsauswärts verlegen. Wenn die Oberschicht aufgebracht ist, „werden wir versuchen, die Straße bis zur Gärtnerei Sturm freizugeben“, sagt Hartinger auf Anfrage der Mittelbayerischen. Drei Tage soll es dauern, bis asphaltiert ist. Für die Verlegung des Banketts müsse die Straße dann aber ab 19. August wieder zeitweilig gesperrt werden.

Schadhafte Stellen erneuert

Die Firma Fischer aus Voitsried bei Rötz mit Bauleiter Georg Braun hat als Subunternehmer für die Firma Huber den Erdbau übernommen. In den Zufahrten verlegte die Baufirma neue Rohre. Im Zuge der Erneuerung wurden vor der Verstärkung des Straßenoberbaus Schäden nachverdichtet – teilweise mittels Bodenaustausch. Denn im Lauf der Jahre hatte die Straße an manchen Stellen nachgeben und sich gesenkt. Danach wurde die Asphalttragschicht aufgebracht und so das bestehende Straßenniveau wieder hergestellt. Schließlich wurde die oberste Asphaltschicht abgefräst.

Erdbau:Asphaltierung:
Entwässerungsmulden auf 2,3 Kilometern nachprofilieren. Bankette auf 5,5 Quadratmetern schälen und wieder herstellen. Frostschutz drei bis vier Zentimeter hoch herstellen.Drei bis fünf Zentimeter Asphalt abfräsen und eine acht bis elf Zentimeter dicke Asphalttragschicht auftragen. Danach wird eine vier Zentimeter starke Deckschicht aufgetragen, die Unterlage gereinigt und ein Schichtenverbund zwischen den Schichten hergestellt.

Wird nun die Asphalt-Deckschicht aufgebracht, wird es voraussichtlich schnell gehen. Stephan Karl, Bauleiter bei der Firma Huber, erläuterte, dass die Asphaltfertigungsmaschinen gerade auf eine Breite von 6,2 Metern verbreitert werden. Dann kann eine Maschine die Deckschicht in einer Fuge ohne Naht aufbringen. Nur auf einem kurzen Stück müsse die Firma dann mit zwei Maschinen arbeiten, weil die Straße an dieser Stelle 8,5 Meter breit sei. Bis ungefähr Mittwoch sollen diese Arbeiten erledigt sein. Bis dahin können Anlieger und der landwirtschaftliche Verkehr die Rötzer Straße auch nicht passieren.

Mitte August sind Betriebsferien

In der Woche mit dem Feiertag Mariä Himmelfahrt machen die meisten Baufirmen Betriebsferien, weshalb in dieser Zeit auch die Bauarbeiten an der Rötzer Straße still stünden, sagten Karl und Ulrich Slouka, Diplom-Ingenieur und Niederlassungsleiter des Planungsbüros Trossmann beraten und planen GmbH, über den weiteren Zeitplan. Danach würden bis Ende August Restarbeiten wie Grabenräumungen und die Montage der Schutzplanken erfolgen, Markierungen aufgebracht und Leitpfosten gesetzt. Spätestens bis zum Ferienende seien auch die letzten Bauarbeiten abgeschlossen, versicherten beide. Auf Nachfrage von Bürgermeister Birner, ob es bislang nicht vorhersehbare Schwierigkeiten oder „Überraschungen“ gegeben habe, sagte das Braun, Karl und Slouka, dass alles planmäßig verlaufen sei. Dass der Boden wegen Verunreinigungen stellenweise ausgetauscht werden musste, hätten die Bodenproben im Vorfeld bereits ergeben.

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