Jubiläum
20 Jahre Kunst im einstigen Waidlager

Der Weytterturm kann als Ausstellungsraum der Gemeinschaft Bildender Künstler eine Erfolgsgeschichte vorweisen. Derzeit ist die Sonderausstellung „Blau machen“ zu sehen.

08.05.2010 | Stand 16.09.2023, 21:08 Uhr
Johann Haas

Straubing.Als vor 20 Jahren mit Werken von Karl und Marlene Reidel die erste Ausstellung im Weytterturm eröffnet wurde, hatten die Organisatoren einen Markstein für Qualität gesetzt. Diese Ansprüche gelten bei der Gemeinschaft Bildender Künstler (GBK) Straubing auch heute noch. Mit der Sonderausstellung „Blau machen“ feiern sie das Jubiläum „Zwei Jahrzehnte Kunst im Weytterturm“.

Mit einer gesunden Mischung von unterschiedlichen Ausstellungen mit Werken von Mitgliedern und auswärtigen Gästen hat sich im Weytterturm in den zwei Jahrzehnten eine Kunstidylle ergeben. Insgesamt sind es 122 Ausstellungen mit Künstlern aus Österreich, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Irland, Tunesien, USA und China. Aufgrund der Zusammenarbeit seit der Gründung der Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung und der damit verbundenen Vergabe des hoch dotierten Preises konnten im Weytterturm Ausnahmekünstler Niederbayerns präsentiert werden. Erich Gruber, zweiter Vorsitzender der Gemeinschaft, freute sich bei der Vernissage, auch darauf zurückblicken zu können, dass im Laufe der Jahre im Turm auch renommierte Professoren von Kunstakademien und Universitäten zu sehen waren.

„Die Gemeinschaft Bildender Künstler kann sich auf die Fahne heften, nie nur in ihrem eigenen Sinne gehandelt zu haben“, bekräftigte Gruber, der auch auf Ausstellungen aus den eigenen Reihen verwies, angefangen von den Gedächtnisausstellungen Karl Tyrollers und Josef Eberls, der Jubiläumsausstellung für Friedrich Tschischke und den Ausstellungen, die anlässlich hoher runder Geburtstage für Mitglieder veranstaltet wurden.

Mit der Themenausstellung „Blau machen“, die noch bis zum 6. Juni aufgebaut ist, will die Gemeinschaft der Stadt Straubing und der Städtischen Wohnungsbau GmbH für den „eigenen Kunstraum“ Danke sagen. Mit Malerei, Grafik, Fotografie, Video, Objekt, Plastik und Installation widmen sich 28 Künstler mit insgesamt 42 Arbeiten dem Thema.

Auf die Geburtstagsfeier im Garten des Weytterturms hatte sich unter anderem Oberbürgermeister Markus Pannermayr gefreut. Dieser Kleinod-Garten, in dessen Turm einst Gefangene ihren Arrest verbüßen mussten, sei „ein besonderer Ort in unserer Stadt“, sagte Pannermayr über das historische Bauwerk mit den verwinkelten Räumen. Seit 1990 würden hier anspruchsvolle Kunstwerke präsentiert. Daher sei der Weytterturm zu einem Markenzeichen geworden, das aus dem Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken sei.

Für die langjährige Unterstützung überreichten die beiden Vorsitzenden Gertrud Christ und Erich Gruber an den Geschäftsführer der Straubinger Wohnungsbau GmbH, Günther Kraillinger, an den Stadtheimatpfleger Alfons Huber und an die Stadtarchivarin Dr. Dorit-Maria Krenn je ein Gemälde.

Die Ausstellung „Blau machen“ ist im Weytterturm, In der Bürg 1, noch bis zum 6. Juni zu sehen. Geöffnet ist jeweils Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr.