Nicht einmal die Mitarbeiter, die anfänglich vor 30 Jahren das Kunststoffgranulat noch mit Betonmischmaschinen vorbereiteten und in Baucontainern ihre Arbeit erledigten, hätten sich träumen lassen, dass SMP einmal der größte Arbeitgeber im Landkreis Kelheim sein würde. Doch jetzt sind rund 2400 Mitarbeiter im Werk Schwaig beschäftigt. Wer heute vor dem Werksgelände steht, kann sich kaum vorstellen, dass die Anfänge so bescheiden waren. Wohl aber, dass das Werk zu SMP (Samvardhana Motherson Group SMG), einem der größten Zulieferern von Kunststoffteilen für Pkw in Europa, gehört.
SMP ist ein führender Kunststoffverarbeiter und Systempartner der Automobilindustrie. Als Spezialist für Cockpits, Türverkleidungen, Stoßfänger und Karosseriebauteile aus Kunststoff hat sich SMP erfolgreich in Europa, China, Mexiko und Brasilien positioniert. und 2014/15 einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Kunden sind u.a. BMW und Audi.
Stete Entwicklung seit 1986
Einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Unternehmens hat der Standort Schwaig. Er entstand Mitte der achtziger Jahre, als das Bötzinger Unternehmen Pegulan einen Standort suchte, der nahe an BMW und Audi lag. Am 12. Mai 1986 wurde in Schwaig das erste Spritzgussteil produziert. In den folgenden Jahren wurde das Werk immer wieder erweitert, die Produktion für immer neue Automodelle umgerüstet. Auch die Qualität der Produkte steigerte sich, ganze Module wurden hier entwickelt und der ursprüngliche Teilelieferant wurde zum Systemlieferanten. Die permanente Ausweitung der Autovarianten mit immer breiterer Modellpalette erforderte eine konsequente Entwicklung neuer Technologien und Logistiksysteme.
Wenn Werksleiter Anton Simon deshalb am Sonntag beim Familientag den Mitarbeitern und deren Angehörigen zurief „Wir sind ein Standort mit Power“, dann war das nicht nur ein Bekenntnis des Werksleiters, sondern der gesamten Mannschaft. Und Vivek Chaand Sehgal, Chef der Samvardhana Group und Gründer von SMG, ergänzte: „Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Tag und seien Sie fröhlich.“
Tausende Besucher
Den sollten die Mitarbeiter mit ihren Angehörigen bekommen. Zu Tausenden waren sie gekommen, das Unternehmen hatte sich ein abwechslungsreiches Programm einfallen lassen, das einem Familientag wirklich gerecht wurde. Es gab Musik, reichlich zu essen, Unterhaltung für die Kinder, aber auch Showteile wie „Rope Skipping“. Daneben informierten Firmenpartner über ihre Produkte und ganz mutige Besucher konnten sich beispielsweise beim „Bull Riding“ versuchen. Und, ganz klar, die Werkshallen konnten besichtigt werden, die Werksführungen übernahmen die Mitarbeiter natürlich selbst. Immer wieder konnten Mitarbeiter beobachtet werden, wie sie ihren Angehörigen ihre Arbeitsplätze erklärten und erläuterten, wo gerade welches Autoteil hergestellt wird.
Aus kleinsten Anfängen
Neustadts Bürgermeister Thomas Reimer wies schließlich darauf hin: „Aus kleinsten Anfängen wurde hier ein Werk geschaffen, in dem über 2400 Mitarbeiter beschäftigt sind. Das ist für den Standort Neustadt eine hervorragende Sache. Es ist klar, dass diese Entwicklung und diese Größe nicht einfach für immer da sind. Die Entwicklung geht weiter. Man muss immer wieder daran arbeiten, den Produktionsstandort zu sichern. Das ist die dauernde Aufgabe der Stadt und des Unternehmens.
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Ein Teil dieser Entwicklung waren in den 30 Jahren, die es das Werk in Neustadt gibt, auch die Eigentümerwechsel. Im November 2011 hatte SMG die Peguform-Gruppe erworben. Mit weltweit über 75000 Mitarbeitern gehört Motherson zu den 50 größten Automobilzulieferern. „Doch bei allem technischen Fortschritt“, sagt SMP-Personalchef Volker Folwill, „sind es vor allem die Mitarbeiter, denen SMP seinen Erfolg zu verdanken hat. Das Unternehmen bedankt sich bei seinen Mitarbeitern mit einem gemeinsamen Familienfest.“
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In den SMP-Hallen standen am Sonntag Bierbänke und -tische. Die Besucher ließen es sich schmecken.
Bürgermeister Reimer, Werksleiter Simon, SMG-Chef Sehgal und Gesamtbetriebsratsvorsitzender Gerhard Amann waren beim Familientag guter Laune.
Einen umjubelten Auftritt boten die Deutschen Meister im „Rope Skipping“.
