Wirtschaft
40 Jahre bei der Baufirma Guggenberger

Der Mintrachinger Baubetrieb ehrte bei einer Betriebsfeier in Pfatter langjährige Mitarbeiter. Sechs Personen wurden in den Ruhestand verabschiedet.

06.12.2013 | Stand 16.09.2023, 7:17 Uhr
Hans Biederer

Die in den Ruhestand verabschiedeten Mitarbeiter wurden vom Firmenchef (rechts) und seinem Sohn Markus (Zweiter von links) sowie Betriebsratsvorsitzenden Rudolf Köglmeier (links) geehrt. Fotos: Biederer

„Dass wir wieder auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken können, war nur durch Ihren Fleiß im Unternehmen zu erreichen“, zollte Firmenchef Albert Guggenberger den etwa 200 anwesenden Beschäftigten seine Anerkennung bei der alljährlichen Betriebsversammlung der Mintrachinger Baufirma Guggenberger im Landgasthof Fischer in Pfatter. In seinem Rückblick und Ausblick ließ der Unternehmer jedoch nicht unerwähnt, dass eine Lücke auf dem Arbeitsmarkt im Bausektor entstanden sei, die es zu schließen gelte.

„Werbung alleine wird dies aber nicht bewirken, obwohl der Bauberuf abwechslungsreich, anspruchsvoll und gut bezahlt ist. Die Lücke entstand auch durch starke Konkurrenz der handwerklich orientierten Branchen wie etwa in der Metall- und Elektroindustrie“, stellte er heraus. Die Firma Guggenberger sei derzeit noch in der glücklichen Lage, über gute Fachkräfte zu verfügen. Es müssen aber auch weiterhin Anstrengungen unternommen werden, junge Leute in die Firma zu bringen, um auch die Altersquote zu senken. Er appellierte deshalb an die Jugend, sich für den Bauberuf zu entscheiden.

Rohstoffversorgung macht Sorgen

Ein wichtiges Thema ist nach Ansicht von Guggenberger die Rohstoffversorgung. „Hier haben wir heuer einen großen Schritt nach vorne getan“, hob er heraus und sprach das neue Kiesabbaugebiet an, das sich gegenüber der bestehenden Anlage befindet. „Die nächsten zehn Jahre sind somit gesichert“, freute er sich. Wie es dann weitergehe werde sich zeigen, da Kies immer mehr zur Mangelware werde. „Das liegt aber nicht daran, dass in unserer Gegend zu wenig Kies vorkommt, sondern an der Abgabebereitschaft“, bedauerte der Unternehmer.

Auch neue Investitionen prägten das vergangene Jahr. „Mit der neuen Asphaltmischanlage, den Kiesgrundstücken und allgemeinen Investitionen haben wir noch nie so viel investiert, wie heuer“, stellte er klar. „Wir sind mit Aufträgen gut eingedeckt, somit sind Ihre Arbeitsplätze gesichert“, konnte er seinen Angestellten mitteilen.

Sohn Markus übernimmt Verantwortung

Abschließend informierte Albert Guggenberger seine Mitarbeiter darüber, dass sein Sohn Markus Guggenberger in absehbarer Zeit die Unternehmensnachfolge übernehmen werde. Aus diesem Grund wolle er ihm ab sofort in allen Verantwortungsbereichen mehr Mitspracherecht erteilen, gab der 57-jährige Firmenchef bekannt und bat um eine gute Zusammenarbeit. Gleichzeitig versicherte er jedoch allen, auch weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen und die Firmenleitung deswegen noch nicht aus der Hand zu geben.

Reinhard Peter von der IG Bauen-Agrar-Umwelt sprach an, dass die Firma Guggenberger über die Hälfte der Bauvorhaben in Tegernheim bewältigt habe. „Die Pumpanlage hat sich im Sommer schon bestens bewährt“, stellte er fest. Aufmerksam hörten die Anwesenden im Saal zu, als er auf die nicht einfachen Tarifverhandlungen zu sprechen kam. So sei eine Erhöhung von 3,2 Prozent und ein Übernahmevertrag nach der Lehrlingsausbildung erreicht worden. Als sehr wichtig sieht er deren Eingruppierung nach der Ausbildungszeit. Dies sei mit ein Hauptgrund, weshalb viele die Firma wechseln würden. Weiterhin stellte er einige Rechenbeispiele zur Rente an. In die Zukunft blickend informierte er, dass die Einführung eines Alterskurzarbeitergelds in den Branchen geplant sei, bei denen mit hohem körperlichen Einsatz gearbeitet werde.

Neue Asphaltmischanlage vorgestellt

Der Oberbauleiter der Abteilung Tiefbau, Walter Emperhoff, stellte den Mitarbeitern mittels einer Bilder-Show die Inbetriebnahme der neuen Asphaltmischanlage dar, die im März ihren Betrieb aufnahm. „Nach 32 Jahren war die alte Anlage nicht mehr den heutigen Anforderungen gewachsen. Jetzt besitzen wir eine Anlage, die größer und schneller ist und die Standzeiten auf den Baustellen verringert. So können wir auch neue Großprojekte abwickeln“, betonte er. Mit der neuen, hochmodernen computergesteuerten Anlage können somit anstelle von stündlich 120 Tonnen, nunmehr 190 Tonnen Asphalt hergestellt werden.

Für ihre Treue zu dem renommierten Bauunternehmen wurde anschließend eine Reihe von Mitarbeitern geehrt, einige Beschäftigte wurden in den Ruhestand verabschiedet und alle Auszubildenden wurden übernommen.

Treue Mitarbeiter wurden geehrt

Für 15 Jahre Betriebszugehörigkeit wurden geehrt: Heinz Krottenthaler, Johann Meier, Heribert Ritter und Helga Spangler. für 20 Jahre: Anneliese Geiger, Sabine Hornauer, Andre Petto, Roland Schnetter und Johann Stöckl. für 25 Jahre: Hermann Feldbauer, Josef Feldbauer, Rupert Fichtl, Dieter Günther, Alois Platzer und Dieter Witzmann. Für 30 Jahre Karl Pflamminger, für 35 Jahre Josef Bauer, Harald Biersack, Gerlinde Gabes, Josef Gruber, Egon Hetzenecker, Maximilian Islinger und Karl Weiß. Für 40 Jahre Lothar Piekatz und Anton Wiedenhofer.

In den Ruhestand verabschiedet wurden Anton Ascherl, Erwin Baumann, Vladimir Frolow, Albert Holzhüter, Helmut Luber und Anton Wiedenhofer. Lehrlinge im Auslernjahr: Michael Dirnberger und Max Gentner: Straßenbauer; Reinhard Hierl, Matthias Melchner und Christian Tiebe: Kfz-Mechatroniker; und Christian Zahorik: Beton- und Stahlbauer.