Jubiläum
50 Jahre CSU in Pavelsbach

19.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:42 Uhr
Josef Wittmann
Nach den Reden stellten sich die drei Gründungsmitglieder (vorne von rechts) mit allen Geehrten und den anwesenden Kommunalpolitikern zum Erinnerungsfoto auf. −Foto: Josef Wittmann

Am 23. Januar 1972 gründeten elf Pavelsbacher, darunter die damaligen Bürgermeister Johann Hirschmann und Ulrich Kneißl im Gasthaus Schrödl ihren CSU-Ortsverband. Das wurde nun gefeiert.

Zum Vorsitzenden wurde damals Josef Brandl gewählt, dem nach seinem Unfalltod Peter Nunner nachfolgte. Die Gründung wurde nun nach 50 Jahren an gleicher Stelle von den heute 23 Mitgliedern des Ortsverbandes kräftig gefeiert. Das jüngste CSU-Mitglied im fast 4000 Seelen zählenden Pavelsbach ist gerade mal 25 Jahre alt und das älteste schon fast 90.

Von den damaligen Gründungsmitgliedern kamen noch drei Männer zum Jubiläum – nämlich Josef Nunner, Johann Walk und Friedrich Härteis. Landrat Willibald Gailler, der mit einer Laudatio und vielen Urkunden für langjährige Mitglieder gekommen war, wollte von den Gründervätern wissen, warum sie damals die Initiative ergriffen hätten und ein Vierteljahrhundert nach der Gründung der bayerischen CSU den neuen Ortsverband in ihrer Heimat aus der Taufe gehoben hätten.

Reform war einschneidend

„Aus innerer Überzeugung“, antworteten ihm die Geehrten und dass die Überzeugung ihnen damals auch nach einem langen Frühschoppen noch leichter gefallen sei, gestand einer der Herren und erntete dafür fröhlichen Beifall. Denn in Pavelsbach wird das gesellschaftliche Leben nach wie vor groß geschrieben und das findet eben auch im Wirtshaus statt. „Genauso wie im Sportverein, bei der Freiwilligen Feuerwehr und bei der Blaskapelle Pavelsbach“, die die Feier musikalisch gestaltete, lobte Willibald Gailler.

Der Ort war stets treues CSU-Land gewesen und bei der Bürgermeisterwahl 1975 stimmten 100 Prozent der Pavelsbacher für den CSU-Kandidaten Hans Bradl. Dafür gab es sogar von Franz-Josef Strauß aus München ein Glückwunschtelegramm, erinnerte Thomas Härtl. Er leitet seit 2015 die Geschicke des Ortsverbands und vertritt Pavelsbach mit zwei Parteifreunden im Gemeinderat von Postbauer-Heng.

Vielversprechende Wachstumsprognosen

Diesem Markt wurde der Ort nämlich bei der Gebietsreform des Jahres 1972 zugeschlagen. Es sei ein einschneidendes Geschehen gewesen, bekannte Gailler. Der Landkreis Neumarkt sei seinerzeit mit Gemeinden aus Parsberg, Beilngries, Riedenburg und Hiltpoldstein zusammengeschmiedet worden. Aus den fast 95 000 Einwohnern von damals seien heute etwa 137 000 geworden. Der Landkreis sei mit aktuell 19 Städten und Gemeinden straff organisiert und „sehr gut unterwegs“. Und für die Zukunft prognostizierte der Landrat dem Kreis und damit auch dem Ort Pavelsbach ein Wachstum, das sogar über dem des Freistaates liegen werde.

Bürgermeisterin Angelika Herrmann, die mit Amtskollegin Gabi Bayer gekommen war, vertrat urlaubsbedingt den Ersten Bürgermeister des Marktes. Sie lobte ihre Parteifreunde in Pavelsbach als feierfreudig und zukunftsorientiert. Denn wenn die Ukrainekrise bewältigt sei, gelte es die Klimakrise zu überstehen. Den Satz von Thomas Härtl, dass „Postbauer-Heng klimaneutral werden muss“ quittierte sie als Beweis, dass man auch da auf seinen Ortsverband setzen könne.

Pavelsbach steht gut da

Als sich die CSU-Väter seiner Heimat vor 50 Jahren organisiert hatten, war Thomas Härtl zwar noch im Kindergarten. Aber dass die Erwachsenen damals wegen der Gebietsreform um das Gemeinschaftsleben ihres Ortes fürchteten, daran erinnere er sich noch, sagte er. Die Befürchtungen hätten sich als unbegründet herausgestellt und heute stehe Pavelsbach als eines der Zentren der Gemeinde Postbauer-Heng sehr gut da.

MdB Susanne Hierl war 1972 noch nicht geboren. Sie kam 1976 als Dreijährige in den Ort und lebte hier bis zum Abitur. Sie wisse, dass es am Stammtisch oft nicht einfach sei, die Entscheidungen der großen Politik verteidigen zu müssen, sagte sie. Das wolle man den Ortsverbänden künftig wieder einfacher machen, versprach sie. Und Bezirksrätin Heidi Rackl ergänzte in ihrem Grußwort, wie wichtig es sei, über all der Politik die Menschen nicht zu vergessen.

Bevor dann die Reden ins fröhliche Beisammensein übergingen, intonierte die Blaskapelle noch die Hymne, dann trug der Wirt rechtzeitig vor Mittag die Weißwürste auf.