Ausbildung
50 Meter tief in Berlin

Wichtige Ausbildungen absolvierten Aktive der Further DLRG: Im Tauchturm ging es auf 50 Meter Tiefe .

29.10.2013 | Stand 16.09.2023, 7:20 Uhr

Ungewöhnliche Fortbildung in Berlin für fünf Further DRLG-Aktive (v. l.): Christian Wallner, Josef Brey, Josef Schmucker, Fritz Zeitler und Alexander Engert wagten einen Tauchgang auf 50 Meter Tiefe.

Ein Tauchgang auf (simulierte) 50 Meter Tiefe und ein Fahrertraining waren in den letzten Tagen die bestimmenden Aktivitäten des Further DLRG-Ortsverbandes. Fünf Rettungstaucher bildeten sich in Berlin in einer Spezialanlage weiter, 12 weitere Mitglieder absolvierten „daheim“ eine Ausbildung mit dem Einsatzfahrzeug.

Kürzlich fanden in Berlin Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) statt, an denen auch der Further Ortsverband teilnahm. Da sich in Berlin-Spandau ein besonderer „Indoor-Tauchplatz“ befindet, nutzte der Technische Leiter der Further Lebensretter, Christian Wallner, am Rande der Festveranstaltung gemeinsam mit vier weiteren Further Aktiven die Gelegenheit: Im Tauchturm der DLRG Berlin ging es um ein besonderes Taucherlebnis und Fortbildung.

Weltweit einzigartige Anlage

In diesem weltweit einzigartigen Tauchturm steigt man im Rahmen eines simulierten Tauchgangs auf eine Wassertiefe von 50 Meter ab und erlebt die besonderen Bedingungen, die in diesen durchaus gefährlichen Tiefen herrschen. Das Haus wurde von dem Architekten Ludwig Leo Ende der 60er Jahre projektiert und Anfang der 70er umgesetzt. Der erste Tauchgang erfolgte 1974.

Bei diesem „Schiff an Land“ soll die Dreiecksform des Gebäudes an das Segel eines Segelbootes erinnern und der Antennenmast an den Schornstein eines Schiffes. Die Form weckt seither das Interesse vieler Architekturbegeisterter. Die Tauchturm-Anlage besteht aus drei Druckbehältern: Behandlungskammer, Kammerschleuse und Druckkammer über Tauchturm. In der Druckkammer werden die Taucher mittels Druckluft simuliert auf eine Tiefe von 42 Metern gebracht. Drei Kompressoren sorgen für die riesigen Luftmengen, die hierzu benötigt werden: Für einen Tauchgang auf 50 Meter sind 60 000 Liter Druckluft erforderlich!

Grundsätzlich kann in der Anlage jeder Sporttaucher, Berufstaucher oder Einsatztaucher auf 50 Meter „abtauchen“, sofern er bestimmte Bedingungen erfüllt; die wurden natürlich zu Beginn auch bei den Further Tauchern überprüft. Für die erfahrenen DLRG-Einsatztaucher Christian Wallner, Josef Schmucker, Josef Brey, Fritz Zeitler und Alexander Engert war das nur eine Formsache.

Professionelles Begleitteam

Ein professionelles Team steht in der Anlage stets für die Betreuung bereit; es achtet auf die Gesundheit und Sicherheit der Tauchgänger. So findet alles stets unter ärztlicher Aufsicht statt, weil bekanntermaßen das Erreichen von 50 Meter Wassertiefe für einen Taucher bereits die Gefahr des Tiefenrausches mit sich bringt. Darum wurden die fünf Further beispielsweise auch im Nachgang des Tauchens im Abstand von einer Stunde von einem Arzt untersucht. Die „Druckkammer-Fahrer“ – wie das Bedienungspersonal bezeichnet wird – selbst sind langjährig erfahrene Sport- oder Einsatztaucher der DLRG.

Nach dem die Taucher in der Druckkammer auf 42 Meter Tiefe gebracht worden waren, stiegen Christian Wallner, Josef Schmucker, Josef Brey, Fritz Zeitler und Alexander Engert von der Turmkammer aus in das Wasser, und dann konnten sie die restlichen acht Meter auf die simulierten 50 Meter abtauchen. Um den Körper an die verschiedenen Druckverhältnisse anzupassen, waren immer wieder Dekompressionspausen einzulegen. Auf 50 Meter Tauchtiefe angelangt, galt es (unter Anleitung versierter Ausbilder und Beobachter) verschiedene Übungen zu absolvieren. Für die Further war das eine bemerkenswerte Erfahrung und ein ganz besonderes Taucherlebnis.

„Könner durch Er-fahrung – ein Programm für junge Fahranfänger“ nennt sich ein Trainingsangebot seitens der Verkehrswacht Furth im Wald/Hohenbogenwinkel, das seitens der Ortsverbandsführung den Mitgliedern empfohlen wurde. Der Hintergrund: Der Umgang mit einem ungewohnten Fahrzeug – wie es die Einsatzwagen sind – muss erst geübt werden. Speziell im Einsatz, durchaus auch unter erschwerten Bedingungen im Rahmen eines Notfalls, ist es enorm wichtig und für die Sicherheit relevant, dass man sich im Vorfeld mit einem Fahrzeug vertraut gemacht hat. So nahmen die jungen Aktiven des DLRG-Ortsverbandes das Angebot der Verkehrswacht gerne wahr und nahmen an einem Fahrertraining teil.

Üben mit dem Einsatzwagen

Seitens der DRLG-Aktiven wurde also nicht nur im Hallenbad trainiert, nein auch auf dem Übungsplatz der Verkehrswacht! Die Moderatoren der Verkehrswacht Furth im Wald/Hohenbogenwinkel vertieften zuerst in einem theoretischen und dann in einem praktischen Lehrgangsteil die Kenntnisse und Fähigkeiten der überwiegend jungen DLRG-Fahrer. Wie gut sie das jeweilige Fahrzeug kannten, oder auch nicht, zeigte sich bei den Übungen auf dem Parkplatz der Hohen Bogen Bahn in Neukirchen b. Hl.Blut. Das Lehrgangsziel: „Vertiefen der Kenntnisse in vorausschauenden und angewandten Fahren“ wurde im übrigen voll erreicht! Alle Teilnehmer hatten sichtlich Spaß bei den Übungen.

Die Vorstandschaft des Further DLRG-Ortsverbandes, vertreten durch Vorsitzenden Klaus Dimpfl, bedankte sich nach Lehrgangsschluss bei den beiden Moderatoren Andreas Groitl und Johann Fischl. Die Teilnehmer waren sich übrigens absolut einig: „Sollte es wieder mal eine solche Trainingsstunde geben, so sind wir sicher wieder dabei!“ (fwa)