Extremtour
500 Kilometer pro Tag mit dem Fahrrad

Manfred Büttner aus Postbauer-Heng und Gerhard Liebel aus Leinburg starteten am Donnerstag zum „Race around Germany“ auf dem Chamer Marktplatz.

24.07.2014 | Stand 16.09.2023, 7:17 Uhr
Claudia Peinelt

Manfred Büttner und Gerhard Liebel (am Fahrrad) werden in einer Woche ganz Deutschland umrunden. Foto: cci

Zwei Starter des RadrennensRace around Germanyhaben Cham als Start- und Zielort gewählt. Gerhard Liebel und Manfred Büttner starteten am Donnerstag um kurz nach acht Uhr vom Chamer Marktplatz. Sie werden innerhalb einer Woche eine Strecke von insgesamt 3400 Kilometern mit 16500 Höhenmetern zurücklegen.

Büttner ist 45 Jahre und kommt aus dem Ort Postbauer-Heng. Bei seiner regulären Arbeit geht er dem Kanalbau nach. Seit zwei Jahren hat er Überstunden gesammelt, damit er für diese große Tour genügend Zeit zum Üben hat. „Im Jahre fahre ich an die 15 000 Kilometer“, erklärt der Radprofi.

An den Grenzen entlang, an die 3400 Kilometer, wird auch Gerhard Liebel aus Leinburg in der Nähe von Nürnberg fahren. Er ist von Beruf Programmierer und Fräser und fährt seit 2009 in dieser Intensität Rad. Die Durchschnittsgeschwindigkeit in diesen acht Tagen wird an die 25 Stundenkilometer betragen.

Dieter Göpfert von der gleichnamigen Agentur in Wiesentheid ist selber schon einige Male große Touren gefahren. „Es ist einfach ein wunderbares Erlebnis in die Nacht hinein zu radeln, die Vögel plötzlich nicht mehr singen zu hören, die Autos auf den Straßen werden weniger und man konzentriert sich nur noch auf sich selber. Dann kommt langsam der Tag wieder und die Sonne sieht man aufgehen, die ersten Bäckerfahrer sind auf der Straße und man erlebt mit, wie das Leben wieder erwacht.“ Geschlafen wird an diesen Tagen nur sehr wenig. Schließlich müssen die Radfahrer an die 500 Kilometer pro Tag zurücklegen.

„Wir fahren solange, bis die Augen uns sagen: Steig ab und schlaf ein bisschen“, erzählt Liebel lachend. Göpfert erklärt, dass es keine gemütliche Kaffeefahrt ist. Die Fahrer erhielten durch die Eintönigkeit des Fahrens eine innere Stärke. Jeder der beiden Radler hat seine eigene Crew dabei. Da gehört die Ehefrau ebenso dazu, wie auch eine Physiotherapeutin. Elke, die Ehefrau von Gerhard Liebel, erzählt, dass sie selber auch an die 3500 Kilometer im Jahr auf dem Rad zurücklegt. „Was bleibt einem denn übrig, wenn man so einen Verrückten geheiratet hat. Entweder man macht mit, oder ist sehr viel alleine.“

Mit dem Glockengeläut von St. Jakob und den guten Wünschen der Crew starteten die beiden Extremradler vom Chamer Marktplatz aus über Passau und Salzburg zum Bodensee. Im Uhrzeigersinn werden sie Deutschland umradeln und dann schließlich am nächsten Donnerstag wieder in Cham ankommen.

Mit einem „Ich bin dann mal weg“ verabschiedeten sich beide Radler und es ging zur Fleischtorbrücke.