Die Bundesligajudoka des TSV Abensberg haben ihre Hausaufgaben gemacht. Gegen den VfL Sindelfingen gab es den erhofften deutlichen Heimsieg und damit eine Reaktion nach der Niederlage gegen den KSV Esslingen.
Am Ende stand es 13:1 (Unterbewertung 124:10) in der Josef-Stanglmeier-Halle für die Gastgeber. Somit behielt Ernst Hueber, Vorsitzender des Fanclubs, Recht. Diesmal müsse es schon für einem klaren Sieg reichen. „Die Mannschaft schaut heute anders aus“, sagte er vor dem Kampf mit Blick auf den Kader. Gegen Esslingen vor zwei Wochen fehlten einige Leistungsträger aufgrund internationaler Turniere und Trainingslager.
Trotzdem bilanzierte Trainer Radu Ivan: „Mit so einem hohen Sieg haben wir nicht gerechnet.“ Denn man sei schon davon ausgegangen, dass Sindelfingen mit einer stärkeren Aufstellung nach Abensberg kommt. Der Gegner war jedoch schon mit einem zahlenmäßig limitierten Kader angetreten.
Keine schweren Jungs mitgebracht
Lediglich zehn Kämpfer reisten an die Abens. In der Gewichtsklasse über 100 Kilogramm setzte man mit Chris Behr und Daniel Ruf zwei Athleten ein, die eigentlich in deutlich niedrigeren Gewichtsklassen unterwegs sind.
Die Abensberger nahmen den klaren Sieg aber gerne mit. „Am Ende können auch die Unterbewertungspunkte entscheiden“, weiß Ivan. Der ging auf Nummer sicher und nominierte mit dem Tschechen David Pulkrabek diesmal einen international erfahren Mann in der Kategorie bis 60 Kilogramm.
Er habe erwartet, dass der VfL dort einen starken Ausländer aufstellen würde. Letztendlich hatte es der Tscheche zweimal mit Leon Koch zu tun. Beim ersten Aufeinandertreffen war Pulkrabek noch vorsichtig, siegte so erst im Golden Score. Beim zweiten Mal ging es wesentlich schneller.
Junge Garde aus Abensberg überzeugt
Zur Wahrheit gehört, dass die Abensberger wieder einigen jungen Kräften eine Chance gaben, die auch ordentliche Leistungen zeigten. Bis 81 Kilogramm hatte es Lukas Ohneiser mit Nils Ruhland zu tun. Er zeigte vor allem kämpferisch eine starke Leistung. Mit einer Würgetechnik hätte er es schon fast geschafft gehabt. Kurz vor Kampfende gelang ihm dann der entscheidende Wurf.
Erstmals für den TSV ging die deutsche Nachwuchshoffnung Kilian Kappelmeier (bis 100 Kilogramm) auf die Matte. Gegen den Griechen Giorgios Kroussaniotakis hatte er zumeist alles im Griff, siegte verdient nach voller Kampfzeit.
Die wohl interessantesten Kämpfe zeigten Eigengewächs Kevin Abeltshauser und der Ungar Botond Szeredas (bis 73 Kilogramm). Beide Male hatte der Abensberger die besseren und häufigeren Ansätze. „Allerdings habe ich im ersten Kampf einen Fehler gemacht, so dass er einen Armhebel ansetzen konnte.“
Im zweiten Kampf setzte der Abensberger seinen Gegner deutlich unter Druck und war auf dem Weg zum Sieg. Der Ungar gab jedoch nach zwei Minuten wegen einer Knieverletzung auf. So ging der Punkt auf diese Weise an den TSV.
Der Ungar war der einzige Kämpfer von internationalem Format, den der VfL aufbot. Ivan war mit der Leistung von Abeltshauser gegen den Mann, der schon vordere Plätze bei European-Open-Turnieren holen konnte, zufrieden. „Er hat seine Sache gut gemacht.“
Stammkräfte siegen für den TSV
Eine gute Leistung zeigten wieder einmal Falk Petersilka (bis 100 Kilogramm) und Patrick Weisser (bis 66 Kilo). Beide siegten vor der Zeit jeweils mit einer Festhaltetechnik. Auch Nachwuchsmann Adam Toszegi (bis 66 Kilo) überzeugte. Er konnte seinen Kampf vor der Zeit gewinnen. Ihm gleich tat es Michael Weber (über 100 Kilo), wenn auch gegen einen klar leichteren Gegner.
Auf Daniel Neuberger (bis 90 Kilogramm) konnte sich der Trainer wieder einmal verlassen. Er hatte gegen Marius Kölblinger letztendlich keine Probleme. Die weiteren Punkte für den TSV holten Mattias Tuscher (bis 81 Kilogramm), Julian Kolein (bis 90 Kilogramm) und Saba Inaneishvili (über 100 Kilogramm).
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