Aktion
Ärzte kochten für Obdachlose

Ärzte, Pfleger, Geschäftsleitung und der Prior des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg packten im Strohhalm mit an.

04.12.2017 | Stand 16.09.2023, 6:18 Uhr
Angelika Lukesch

Professor Dr. Hendrik Pels, Dr. Adolf Müller und Professor Dr. Ralf Lehmann (von links) kochten mit anderen Helfern aus dem Krankenhaus Barmherzige Brüder für die Gäste des „Strohhalms“. Foto: Angelika Lukesch

Die Mittagsschicht in der Küche des „Strohhalm“ hatten am Samstag mehr als ein Dutzend Männer und Frauen übernommen, die im normalen Leben am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder arbeiten. Der Chefarzt der Neurologischen Klinik, Professor Dr. Hendrik Pels, hatte die Idee gehabt, für die Besucher des „Strohhalms“ ein dreigängiges Menü zu kochen.

Gourmetkoch Bücherl leitete an

Die Idee steckte an. So packten neben Professor Pels auch Chefarzt Dr. Klaus Kurzidim (Klinik für Herzrhythmusstörungen), Professor Dr. Ralf Lehmann (Kardiologie) und Chefarzt Dr. Adolf Müller (Neurochirurgie) zusammen mit dem Prior Frater Seraphim Schorer und der Geschäftsführerin Martina Ricci auch das Pflegepersonal mit Pflegedienstleiter Andreas Kerl, Nicole Kastl, Angela Schweiger, Franziska Günther, Manuela Hempl, Erika Rosner und Karin Rock mit an. Außerdem war als Chefkoch Christian Bücherl („Geschmacksexperte“) aktiv. „Meine Sekretärin hat mich auf den Strohhalm gebracht. Ich war dann mal hier und der Herr Troidl hat mir alles gezeigt. Ich war sehr beeindruckt, wie viele Ehrenamtliche sich hier engagieren, ohne großes Aufhebens zu machen.

Wir hoffen natürlich auch, dass diese Aktion Aufmerksamkeit erregt und wieder mehr Spenden für den Strohhalm eingehen“, erklärte Professor Pels seine Intention.

Dann teilte er Kürbissuppe mit Orange und Ingwer aus. Als Hauptgericht gab es geschmorte Rinderhüfte (Rohgewicht 10 Kilogramm), Ofengemüse und Rosmarinkartoffeln. Das Dessert bestand aus weihnachtlichem Pflaumenkompott mit Zimt. Alle Rohstoffe für insgesamt 70 Personen wurden von den Köchen und Helfern dieses Adventsmenüs aus der eigenen Tasche finanziert.

Ein Video von der Aktion sehen Sie hier:

Schon bei der Kürbissuppe gab es sehr viel Lob: „Die schmeckt wirklich sehr gut“, sagte eine blonde Dame am Kopfende eines Tisches. Auch die anderen Gäste löffelten die Suppe mit großem Appetit.

In der Küche am Küchentresen ging es geschäftig zu: Einer schnitt den Braten auf, einer briet die Rosmarinkartoffeln, einer schöpfte das Ofengemüse auf die Teller – es lief alles wie am Schnürchen. Schön bunt auf einem Teller angerichtet wurden die Portionen an den Tischen verteilt. Der Leiter des „Strohhalms“, Josef Troidl, sah dem Treiben voller Zufriedenheit zu. Für ihn ist es wichtig, dass die Menschen, die in den „Strohhalm“ kommen, hier Wärme, Nahrung, Körperpflege und ärztliche Hilfe bekommen. Alles geschehe hier auf ehrenamtlicher Basis, sagte er zu unserem Medienhaus.

Josef Troidl freute sich sehr

Dass sich das Krankenhaus Barmherzige Brüder mit den Chefärzten, dem Pflegepersonal, dem Orden und der Geschäftsführung so engagiert, freute Troidl ganz besonders. Und noch etwas erfüllte ihn mit Freude: „Eigentlich hätten wir morgen schließen müssen, weil keine ehrenamtlichen Helfer Zeit gehabt hätten. Aber jetzt springt der Christian Bücherl ein und kocht mit einigen Helfern aus dem Krankenhaus einen Eintopf.“

Für Christian Bücherl war die Mithilfe bei diesem Projekt selbstverständlich. „Mich haben die Chefärzte der Barmherzigen Brüder angesprochen, ob ich bei dieser Aktion mithelfen würde und ich habe natürlich sofort ja gesagt. In der Zukunft will ich mich hier auch mehr engagieren, weil das einfach ein so ein tolles Projekt ist!“, sagt Bücherl.

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