Marktrat Neukirchen-Balbini
Akustik im sanierten Sitzungssaal erfordert Nachbesserung

27.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:16 Uhr
Ralf Gohlke
Bei den Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik im Sitzungssaal schieden sich die Geister im Marktrat. Die Abstimmung darüber endete 6:5 für neue Stoffsegel. −Foto: Ralf Gohlke

Nach Abschluss der energetischen Sanierung und Barrierefreimachung tagte der Marktrat wieder im gewohnten Sitzungsaal im Rathaus. Thema war dabei auch die schlechte Akustik.

So hat die Sanierung ein neues Problem aufgeworfen: Die glatten Wände und Decken reflektieren den Schall, und es hallt schlichtweg. Das erschwert die Verständigung untereinander und für die Zuhörer.

Bürgermeister Markus Dauch berichtete sogar noch über ein weiteres Phänomen. Demnach sei ihm erzählt worden, dass das „gesprochene Wort“ außerhalb des Raums noch gut verständlich sei, was natürlich nicht im Sinne einer „Nichtöffentlichkeit“ sei. „Zu dem Zweck haben wir uns sogar extra für die dickeren Türen entschieden“, erklärte er in der jüngsten Sitzung. Gegen den Einbau von Akustikdecken habe sich der Denkmalschutz ausgesprochen.

Nun lag Dauch eine Alternative der Firma Akustik Maierl aus Fensterbach vor. Die Experten schlugen die Anbringung von sechs, sogenannten Doppelstoffsegeln vor. Der Gesamtpreis dafür läge bei 7447 Euro. Zur Ausstattung des Bürgermeisterzimmers kämen weitere 2500 Euro hinzu.

Das Angebot wurde im Anschluss heftig diskutiert. Dabei ging es um die Höhe der Kosten ebenso wie um eine Garantie, dass tatsächlich eine Verbesserung erreicht werde. Auch wurde der Vorschlag gemacht, ob nicht bereits „Gardinen“ hilfreich und ausreichend wären. Der Bürgermeister verdeutlichte, dass diese ebenfalls aus entsprechend hochwertigem, Material sein müssten, das ebenso seinen Preis habe. Nachdem sich keine Lösung abzeichnete, ließ er über das Angebot abstimmen, das mit knapp mit 6:5 Stimmen angenommen wurde.

Trotz mehrerer Alternativen zur Neugestaltung der Ortstafeln kam der Rat ziemlich schnell zu einer Entscheidung. Er übernahm die Ansicht von Ortsheimatpfleger Karl-Heinz Probst, der sich in einer Stellungnahme gegen die Anbringung von zusätzlichen Terminankündigungen ausgesprochen hatte. Er begründete das mit Beispielen aus Nachbargemeinden. Terminhinweise bedürften eines großen Personalaufwands zur Aktualisierung und zusätzlicher Kosten für die Schilder. Der Rat wählte eine einfache, quadratische Tafel, die vom Layout her dem Auftritt der Marktgemeinde auf der neuen Homepage der Verwaltungsgemeinschaft entspricht.

Nach dem erfreulichen Jahresabschluss der markteigenen Photovoltaik hatte der Bürgermeister eine „eher traurige Nachricht“. Die Antragstellung des Marktes zur Aufnahme in den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und des European Union Recovery Instrument (EURI) war negativ beschieden worden. Dabei ging es um das Dorfprojekt Enzenried mit Dorfplatz, Spielplatz und Kapelle. Der Markt war am Punktesystem zur Vergabe gescheitert.

Der Bürgermeister machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. „Da wurde uns zuerst Tür und Tor eingerannt, die Bürger mit ins Boot geholt, die sich einbrachten und nun die Ablehnung“, machte er seinem Unmut Luft. Nach kurzer Diskussion entschied sich der Rat gegen eine neuerliche Antragstellung im Herbst und für den Verbleib in der einfachen Dorferneuerung auf Kosten des Straßenausbaus.

Zugestimmt wurde dem Vorschlag, örtlichen Vereinen den Schießlhof auf Antrag kostenlos für Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen.