Gemeinderat
Albert Löhner erfährt Würdigung in Berg

Der verstorbene Stöckelsberger und Altlandrat wird Namensgeber eines Brunnens. Für Sportler ist eine Ahnengalerie geplant.

25.02.2022 | Stand 15.09.2023, 7:01 Uhr
Hans Stepper
Wenig Sympathien hatten die Gemeinderäte für die Umbenennung des Sport- und Kulturzentrums Berg in Helmut-Hampl-Zentrum. −Foto: Hans Stepper

Nicht begeistert war der Großteil des Berger Gemeinderates bei der öffentlichen Sitzung am Donnerstag, die der zweite Bürgermeister Christian Lehmeyer leitete, von den zwei schriftlich eingereichten Anträgen des früheren, langjährigen Gemeindeoberhauptes Helmut Himmler. Dieser wollte die Umbenennung der Brunnenstraße in der Ortschaft Stöckelsberg in Albert-Löhner-Straße und die Namensänderung des Sport- und Kulturzentrums in Helmut-Hampl-Zentrum.

Himmler, der bei der öffentlichen Ratsversammlung anwesend war, begründete ausführlich seine beiden Anträge und bezeichnete Albert Löhner, der ein Sohn des Juradorfes Stöckelsberg war, sowie Helmut Hampl, den erfolgreichsten Berger Fußballer, als „Jahrhundert-Menschen“. In seinem Statement für den verstorbenen Albert Löhner ging Himmler auf die erfolgreiche kommunalpolitische Arbeit des Stöckelsbergers ein, der zunächst Bürgermeister in Berching war, anschließend drei Perioden das Amt des Landrates innehatte, später Bürgermeister in Neumarkt wurde und sich auch als Bezirksrat in Regensburg für seinen Landkreis und deren Bevölkerung einsetzte. Mit dem Antrag wollte Himmler seinem „politischen Weggefährten“ öffentliche Präsenz erweisen.

Bürger sind dagegen

Zweiter Bürgermeister Lehmeyer ging zunächst – bevor er den Tenor der Gemeinderäte in dieser Sache hören wollte – auf den von Bürgermeister Peter Bergler angesetzten Ortstermin ein, der mit Anwohnern in der Brunnenstraße, in der auch das Geburtshaus von Albert Löhner steht, stattgefunden hat. Ein Drittel der Anwesenden war für die Umbenennung, zwei Drittel dagegen. Nachdem bei den Wortbeiträgen einiger Gemeinderäte der Antrag keine Zustimmung fand, wurde ein Kompromiss gemacht, mit dem sowohl der Antragsteller als auch die gewählten Volksvertreter einverstanden waren.

Der Dorfbrunnen, der nur einen Steinwuf von Löhners Geburtshaus seit vielen Jahren steht, soll in Albert-Löhner-Brunnen umbenannt werden. Zudem könnte dort eine Büste mit einer Gedenktafel angebracht werden. Sollte man in Stöckelsberg einmal einen Straßen-Namen in einem Baugebiet oder einem anderen gemeindlichen Gebäude benötigten, könnten diese nach Albert Löhner benannt werden.

Als einen „sportlichen Weggefährten“ nannte Helmut Himmler den begnadeten und erfolgreichsten Fußballer Helmut Hampl aus Berg, den er in jungen Jahren beim ASV Neumarkt kennen gelernt hatte und mit ihm auch im Team spielte. Später zog es Hampl, dessen Talent gepaart war mit der Leichtigkeit und Spielwitz sowie dem Drang und Willen, etwas Höheres auf dem sportlichen Sektor zu erreichen, ins österreichische Eisenstadt, nach Nürnberg zum „FCN“ und von dort zum Zweitlisten Hessen Kassel. „Deshalb habe ich Hampl für die Umbenennung des Sport- und Kulturzentrums vorgeschlagen“, sagte Helmut Himmler, nachdem sich der Todestag von Hampl am Donnerstag jährte.

Vieler hervorragende Sportler

Einer etwas anderen Meinung in Sachen Umbenennung war zweiter Bürgermeister Lehmeyer. „Wir hatten und haben in der Großgemeinde andere hervorragende Sportler und Menschen. Der Name Sport- und Kulturzentrum Berg ist doch gut gewählt“. Nicht gerade angetan waren der CSU-Gemeinderat Alois Braun und der FWG-Fraktionssprecher Hans Bogner. Sie verhehlten nicht, dass Helmut Hampl ein hervorragender Fußballer war, von der Titulierung „Jahrhundert-Mensch“ aber waren sie nicht angetan.

Der Stöckelsberger CSU-Gemeinderat Markus Mederer machte den Vorschlag, in der Mehrzweckhalle eine Ahnen-Galerie oder Informations- und Ehren-Tafeln anzubringen, die das Leben bedeutender Sportler in der Gemeinde Berg würdigt und ihnen Präsenz verleibt. Mit diesem Vorschlag war allen Seiten gedient.