„Innenstadt im Aufwind“
Altstadtmanagement – braucht‘s das in Kelheim weiterhin?

06.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:47 Uhr
Brigitte Haslach ist das Gesicht des Altstadtmanagements in Kelheim. Im Stadtrat ging es aber nicht um sie, sondern um die externe Betreuung der Kreisstadt an sich. −Foto: Etienne Nückel

Viel Lob gab es zuletzt von Kelheims Stadträten für die Entwicklung in der Innenstadt. Doch es hieß auch: Erfolge bei der Altstadtentwicklung seien „kein Selbstläufer“.

Das betonte unter anderem FW-Fraktionssprecher Ludwig Birkl. Er forderte: „Wir müssen da dran bleiben.“ Diskutiert wurde im Stadtrat, ob das Altstadtmanagement fortgeführt werden sollte oder nicht.

Seit 2008 wird in der Kreisstadt Altstadtmanagement aktiv betrieben. Seit fünf Jahren betreut die iq-Projektgesellschaft die Kreisstadt. Seit 2020 ist die Geografin Brigitte Haslach Kelheims Altstadtmanagerin.

Sie ist nicht direkt bei der Stadt angestellt, sondern bei dem externen Büro. Nur so kann die Stadt für die Stelle Fördermittel bekommen, erklärte Sitzungsleiter und 2. Bürgermeister Dennis Diermeier. Aus dem Bund-Länder-Fördertopf „Sozialer Zusammenhalt“. Allerdings nur, wenn parallel auch größere investive Maßnahmen realisiert werden.

Für die laufende Periode 2022 bis 2024 soll Kelheim gemäß dem einstimmigen Stadtratsbeschluss weiter von einem externen Dienstleister begleitet werden.

Laut Kämmerer Christian Rieger soll in Absprache mit der Regierung von Niederbayern geklärt werden, ob anstelle einer klassischen Ausschreibung „drei bis vier“ infrage kommende Büros angeschrieben werden können, um mit geringerem Aufwand zum Ziel zu kommen.

SPD-Sprecher Walter Siller befand, dass es ohnehin das Ziel sein müsse, „ohne Altstadtmanagement auszukommen“. Das Beste wäre es, „wenn die Altstadt das aus eigenem Antrieb schaffen würde“.

Um Haslach als aktuelle Altstadtmanagerin ging es dann doch. Quer durch die Fraktionen wurde ihre Arbeit in den vergangenen Jahren gelobt. Von Adriane Köglmeier-Pollmann etwa. Dass Haslachs Arbeit nun Früchte trage und die Altstadt im Aufwind sei, sei ein Zeichen dafür, dass Haslach einen „sehr guten Job macht“ . Ihre Arbeit betreffe aber unter anderem auch touristische Aspekte und einiges mehr. „Das schaffen die Geschäftsleute alleine nicht“, so die SLU-Stadträtin.

Haslach ist Schnittstelle zwischen Bewohnern, Immobilienbesitzern, Gewerbetreibenden und dem Rathaus mit seinen unterschiedlichen Abteilungen.

Christian Prasch, der Fraktionssprecher der Kelheimer Mitte, wünschte sich, dass sich das aktuell engagierte Büro dem Gremium bei Gelegenheit vorstellt und aufzeigt, „wie und mit welchen Themen es die Kreisstadt und Haslachs Einsatz konkret begleitet“. Insbesondere welche neuen Themen es dabei gibt.