Gemeinderat
„Am Glockenhof“ wird erschlossen

Die Kosten belaufen sich auf knapp 1,1 Millionen Euro. Im Spätsommer könnte mit den ersten Rohbauten begonnen werden.

03.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:44 Uhr
Am Faschingsdienstag hat die Baufirma Strabag mit der Erschließung des neuen Baugebiets „Am Glockenhof“ im Schorndorfer Norden mit 31 Parzellen losgelegt. Die Fertigstellung ist Ende Juli angepeilt. −Foto: Schmidbauer

Kaum war der Auftrag für die Erschließung des neuen Baugebiets „Am Glockenhof“ im Schorndorfer Norden im nichtöffentlichen Teil der letzten Sitzung vergeben, rückten auch schon die ersten Baumaschinen an. Am Faschingsdienstag wurde mit den Arbeiten begonnen.

Wie Bürgermeister Max Schmaderer mitteilte, haben für die Erschließung zehn Baufirmen die Ausschreibungsunterlagen angefordert und davon drei ein Angebot abgegeben. Den Zuschlag erteilte der Gemeinderat als kostengünstigstem Angebot der Firma Strabag AG, Direktion Nord Straubing, zu einer Summe von knapp unter 1,1 Millionen Euro. Durch einen kleinen Nachtrag in Bezug auf die Erschließung der Schmutzwasser-Hausanschlüsse kommt es noch zu einer Reduzierung von rund 35 700 Euro, so dass sich der Auftrag an Strabag auf etwa 1 060 000 Euro beläuft.

Strabag erhielt Aufträge

Ebenfalls vergeben wurden zwei Aufträge an die Bayernwerk Netz GmbH: für 16 LED-Straßenbeleuchtungsbrennstellen in Höhe von knapp 31 000 Euro und für den Erdgas-Netzanschlussvertrag (Vorerschließung der Parzellen mit Gasanschlussstutzen) für etwas mehr als 41 300 Euro. Auftraggeber für die öffentliche Wasserversorgung ist der Zweckverband der Chamer Gruppe; laut Schmaderer hat auch hier die Firma Strabag das wirtschaftlichste Angebot abgegeben. Damit liegt die gesamte Erschließung des Baugebiets in einer Hand.

Strabag hatte sich zuletzt bei der Erschließung des neuen Baugebiets „Auf dem Sattel“ in Radling als zuverlässiger und kompetenter Auftragsnehmer erwiesen. Das Unternehmen plant eine Fertigstellung der Erschließung für das Baugebiet „Am Glockenhof“ mit den 31 Parzellen bis spätestens Ende Juli. Somit könnten im Spätsommer/Herbst 2022 noch die ersten Rohbauten in Angriff genommen werden.

Schmaderer informierte, dass in den nächsten Jahren vermehrt öffentliche Mittel für Deckenerneuerungen der Orts- und Gemeindeverbindungsstraßen bereitgestellt werden sollen. Mit dem Förderprogramm ELER aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds könnten Infrastrukturmaßnahmen mit einem Fördersatz von 80 Prozent der zuwendungsfähigen Nettogesamtkosten (ohne Planung) seitens des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE) unterstützt werden.

Fördervoraussetzung bei der Erschließung von Einzelgehöften sei mindestens ein aktiver landwirtschaftlicher Betrieb. Für die Förderung von Verbindungswegen zu Höfen und Weilern müssten mindestens drei bewohnte Anwesen vorhanden sein. Um in die Auswahl zu kommen, müsste die Gemeinde dem ALE einen kompletten Bauentwurf vorlegen. Nach dem Antragsendtermin Mitte Mai 2022 könnte es zu einer weiteren Auswahlrunde kommen. Laut Bürgermeister eventuell ins Auge fassen könnte man die GV-Straßen Biendlseigen, Reismühle und Schwaighof.

Nein zu Förderantrag

Nach der Diskussion sprach sich der Gemeinderat gegen die Einleitung des Zuwendungsverfahrens für die Förderung von ALE-Maßnahmen im Zuge des EU-Programms ELER für die GV-Straßen aus. Vor allem die Unwägbarkeiten, etwa mit mehreren Auswahlrunden, nicht definierten Förderbudgets oder Vorfinanzierung durch die Kommune führten zur einstimmigen Ablehnung. Außerdem seien die Planungskosten nicht förderfähig, sie fielen für die Gemeinde als Vorleistung an, um überhaupt einen vollständigen Förderantrag einreichen zu können.

„Uns wurden vom ALE schon einmal 80 Prozent Förderung versprochen“, so Gemeinderat Schmidbauer mit Hinweis auf das Projekt „Soziale Ortsmitte“, „übrig bleiben werden von in Aussicht gestellten 3,2 Millionen Euro nun aber wohl höchstens eine Million.“ (cls)