Bauen
„Am Röthenweg“ tritt in Kraft

Der Bebauungsplan für Hamberg ist als Satzung beschlossen. Breitenbrunn hat geeignete Flächen für Photovoltaik.

14.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:27 Uhr
Vera Gabler
Neben den bewährten Wanderinformationen auf Tafeln ist die Homepage des Marktes Breitenbrunn für Wanderfreunde aktualisiert worden −Foto: Vera Gabler

Der Versammlungsraum im Ökonomiegebäude hätte am Montagabend beinahe wegen Überfüllung geschlossen werden müssen. Bürgermeister Johann Lanzhammer konnte zur öffentlichen Sitzung des Marktrates Breitenbrunn nicht nur alle Markträte und Ortssprecher willkommen heißen, sondern zahlreiche Zuhörer überwiegend aus Hamberg.

Bis aber die eingegangenen Stellungnahmen für die Bauleitplanung „Am Röthenweg“ behandelt wurden, durften sich die Zuhörer auch dem Thema Freiflächen-Photovoltaikanlagen widmen. Dazu begrüßte das Gemeindeoberhaupt Projektentwickler Stefan Baschel von der Firma Ostwind aus Regensburg. Nachdem daran einnert wurde, dass derzeit ein Kriterienkatalog für Solarparks im Gemeindegebiet Breitenbrunn erstellt wird, ging Baschel auf die Vorteile von Freiflächen-Photovoltaikanlagen ein. „Derzeit werden 17 Prozent vom Stromverbrauch durch Photovoltaikanlagen gedeckt. Bereits installierte Anlagen liefern zwölf Gigawatt Peak“. Beim Atom- und Kohleausstieg entstehe eine Lücke. Die Gemeinde habe nun die Möglichkeit, Sonnenstrahlen in Strom umzuwandeln.

Abstände sind gewahrt

Die Firma Ostwind fungiere als Planer für Projektgesellschaften, ergänzte Baschel in der Diskussionsrunde. So habe man bereits Flächen im Gemeindegebiet gefunden, die für Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Frage kämen. Berücksichtigt worden sei der Abstand von maximal 500 Meter zu einer Bebauung und die einfache Möglichkeit, sich an eine Stromtrasse anschließen zu können. Auf der Karte waren Flächen bei Hamberg, bei Hohenbügl sowie in Richtung Staufersbuch und Erbmühle eingezeichnet worden.

Baschel betonte, dass jegliche Planung immer im Einklang mit den Interessen der Gemeinde, der Landwirtschaft sowie der Natur und den Menschen stehe. Schon im Planungsverfahren stehe die Partnerschaft im Vordergrund. Dazu gehöre auch die mögliche Bildung einer Bürgerenergiegenossenschaft. Bei den Fragen durch die Markträte ergänzte Baschel, dass derzeit Netzanschlusskapazitäten reserviert seien. Käme eine Umsetzung auf einer Fläche in Frage, wäre frühestens Mitte nächsten Jahres eine Inbetriebnahme möglich.

Nachdem von drei Anliegern Einwände gegen die Bebauungsplanänderung für „Am Röthenweg“ in Hamberg erhoben wurden, habe am 12. März ein Besprechungstermin vor Ort stattgefunden, informierte das Gemeindeoberhaupt. Nach dem Schließen von Kompromissen im Hinblick auf die geplanten Gebäude hätten sich Nachbarn aber erneut mit Einwänden gemeldet, so dass der Bürgermeister beantragte, einen Beschluss zu vertagen. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt, so dass nach Abwägungen der Bebauungsplan als Satzung beschlossen wurde und nach der Bekanntmachung in Kraft tritt.

Denkmalschutz wird einbezogen

Bei der Behandlung von Bauangelegenheiten wurde der Antrag auf Neubau einer Biogasanlage in Gimpertshausen zurückgestellt, weil die Unterlagen nicht vollständig vorlagen.

Ein Bauherr beabsichtigt, seine sanierungsbedürftige Scheune in Dürn abzureißen, um ein neues Nebengebäude zu errichten. Bürgermeister Lanzhammer ergänzte, dass sich das Bauvorhaben in unmittelbarer Nähe der Filialkirche befinde, so dass noch abzuklären sei, ob der in der beantragten Weise errichtete Bau mit Solarzellen das Wesen und historisch überlieferte Erscheinungsbild des Baudenkmals beeinträchtige. Es werde darum gebeten, die Denkmalschutzbehörde einzubeziehen.