Wirtschaft
Amberg: Arbeitsmarkt trotzt dem Lockdown

Baugewerbe und Kurzarbeit verhindern zu hohe Arbeitslosigkeit. Sulzbach-Rosenberg verzeichnet niedrigste Quote der Region.

02.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:08 Uhr
Im Baugewerbe finden Viele eine Stelle. −Foto: Julian Stratenschulte/picture alliance/dpa

Mitte Februar waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Amberg knapp 2.540 Personen arbeitslos gemeldet. Das waren zirka 50 Arbeitnehmer bzw. zwei Prozent mehr als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosigkeit spürbar an, und zwar um knapp 360 Personen bzw. 16,4 Prozent.

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 240 Personen arbeitslos und somit knapp 30 Arbeitnehmer bzw. 10,3 Prozent weniger als im Februar 2020. Im Gegenzug beendeten knapp 190 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren rund 40 Arbeitnehmer bzw. 17,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote kletterte binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf nun 4,4 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote im Februar bei 3,8 Prozent.

Trotz des Lockdowns hat sich der Arbeitsmarkt relativ robust gezeigt. Dazu sagt die Geschäftsstellenleiterin Stefanie Neufeld: „Erfreulicherweise ist die Auftragslage am Bau noch sehr gut, so dass die Firmen des Bau- und Baunebengewerbes versuchen, ihre Mitarbeiter so schnell wie möglich aus der Erwerbslosigkeit zu holen. Vereinzelt kam es auch zu Neueinstellungen.“

Der Arbeitsmarkt werde allerdings weiterhin massiv durch Kurzarbeit gestützt, sagt die Amberger Arbeitsmarktexpertin. In diesem Zusammenhang weist Neufeld noch einmal auf die Möglichkeit hin, Kurzarbeit mit Weiterqualifizierungen zu kombinieren. Dies bringt Arbeitgebern ab Mitte des Jahres einen zusätzlichen finanziellen Vorteil, da ab diesem Zeitpunkt ohne Qualifizierungsaktivitäten nur noch 50 Prozent der Sozialversicherungsbeiträge für die ausgefallenen Stunden während der Kurzarbeit erstattet werden. Der Arbeitgeber-Service steht für Beratungen hierzu zur Verfügung. Kontaktaufnahme ist unter der Telefonnummer 0800 4 5555 20 sowie per E-Mail an Amberg.Arbeitgeber@arbeitsagentur. de möglich.

Wenn man den Blick auf den Stellenmarkt wirft, zeigt sich in einigen Branchen ein leichter Silberstreifen am Horizont. So wurden im Vergleich zum Vormonat mehr Stellen im Bereich Zeitarbeit, in der Elektroindustrie und im öffentlichen Dienst gemeldet. In diesem Monat gab es zudem erfreulicherweise vereinzelt vorsichtige Anfragen nach Personal im Handel sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe. Stefanie Neufeld dazu: „Sobald die Einschränkungen der letzten Monate im Hotel- und Gaststättenbereich, aber auch Handel heruntergefahren werden, wird sich zeigen, ob die Konjunktur Fahrt aufnimmt und der Bedarf an Arbeitskräften wieder ansteigt.“

Mitte Februar waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters knapp 820 Stellenangebote gemeldet, rund 70 Offerten bzw. 8,3 Prozent weniger als im Februar 2020. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 270 Stellen und somit zirka 90 Offerten bzw. 24,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Offerten: Branchen:
Mitte Februar waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters zirka 410 Stellenangebote gemeldet, rund 60 Offerten bzw. 12,9 Prozent weniger als im Februar 2020. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen knapp 160 Stellen und somit rund 60 Offerten bzw. 28,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.Wenn man den Blick auf den Stellenmarkt wirft, zeigt sich in einigen Branchen ein leichter Silberstreifen am Horizont. So wurden im Vergleich zum Vormonat mehr Stellen im Bereich Zeitarbeit, in der Elektroindustrie und im öffentlichen Dienst gemeldet.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Sulzbach-Rosenberg ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat geringfügig zurück. Mitte Februar waren knapp 980 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, neun Personen bzw. 0,9 Prozent weniger als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren knapp 200 Personen bzw. 25,1 Prozent weniger Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote sank binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 3,7 Prozent. Damit hatte im Berichtsmonat der Geschäftsstellenbezirk Sulzbach-Rosenberg die niedrigste Arbeitslosigkeit in der mittleren Oberpfalz. Vor einem Jahr lag die Quote im Februar bei 3,0 Prozent.

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 100 Personen arbeitslos und somit ein Arbeitnehmer mehr als im Februar 2020. Im Gegenzug beendeten zirka 80 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren fünf Arbeitnehmer weniger als im Vorjahresmonat.

Auch im Bereich Sulzbach-Rosenberg habe sich der Arbeitsmarkt relativ robust gezeigt. Es sei aber auch festzustellen, dass sich bereits einige Arbeitslose, die eine Einstellungszusage von ihrem Arbeitgeber hatten, wieder in Arbeit abgemeldet haben, erläutert die Geschäftsstellenleiterin Stefanie Neufeld. Auch hier sei die Auftragslage am Bau noch sehr gut.