Geschichte
Ambergs Geschichte liegt im Boden

Am 29. September geht es im Ringtheater mit Dr. Mathias Hensch um „Amberg als archäologisches Denkmal“.

24.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:18 Uhr
Dr. Mathias Hensch bei der Präsentation des Keltengrabes auf dem Bürgerspitalgelände im August 2017. −Foto: Bertold Bernreuter

Um die Faszination und zugleich Verantwortung für 3000 Jahre Stadtgeschichte, wird es in einem Vortrag von Dr. Mathias Hensch mit dem Titel „Amberg als archäologisches Denkmal“ gehen, zu dem die Interessengemeinschaft Menschengerechte Stadt am Mittwoch, 29. September, um 19 Uhr ins Ringtheater einlädt. Ambergs Geschichte beginnt keineswegs mit seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1034. Die Siedlung dürfte zu diesem Zeitpunkt schon etwa 300 Jahre bestanden haben.

Kelten kamen schon früh

Und schon rund 1500 Jahre früher ließen sich Kelten im heutigen Stadtgebiet nieder. Ambergs älteste Geschichte liegt also nicht in erster Linie im Stadtarchiv bewahrt, sondern im Boden unter der Altstadt. Archäologische Funde und Befunde erzählen über das Werden Ambergs ebenso wie über das Alltags- und Wirtschaftsleben seiner Bewohner. Aus dieser ebenso einfachen wie faszinierenden Feststellung erwächst jedoch eine große Verantwortung gegenüber diesem historischen Erbe. Denn moderne Baumaßnahmen, führen zu einem steten Verlust an archäologischen Geschichtsquellen, die keine nachwachsende Ressource darstellen, zugleich aber in hohem Maße schützens- und erhaltenswert sind.

Starke Verbindung

Wie die Interessensgemeinschaft Menschengerechte Stadt e.V. mitteilt, beleuchtet der Vortrag unterschiedliche Aspekte der Amberger Geschichte und verdeutlicht somit die hohe Aussagekraft archäologischer Quellen für die Stadtgeschichte. Zugleich wird sichtbar, dass das obertägig erhaltene Altstadtensemble untrennbar mit den im Boden erhaltenen Spuren der Vergangenheit verbunden ist und verantwortungsvolle Denkmalpflege mehr bedeutet, als hübsche Fassaden in der Altstadt. Die Interessengemeinschaft freut sich, dass mit Dr. Mathias Hensch, ein ausgewiesener archäologischer Experte zur Geschichte der Oberpfalz im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „denk!mal amberg“ im Ringtheater sprechen wird. Als Leiter der archäologischen Grabungen auf dem Bürgerspitalgelände ab 2016 hat er sensationelle Funde wie ein Keltengrab aus dem siebten Jahrhundert v. Chr. ans Tageslicht gebracht.