Gewichtheben
Amelie Hörner erreicht die EM-Norm

Die junge ASVlerin hat ihren eigenen bayerischen Rekord verbessert.

30.05.2022 | Stand 30.05.2022, 10:35 Uhr
Amelie Hörner zeigte eine starke Leistung. −Foto: Alfred Bechtold

In der Rosenstadt Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) fand der internationale Hartdisc Cup 2022 statt. Hier wurden die ersten Startplätze für die Jugend- und Junioren-EM vergeben. Für alle Kaderathleten/-innen des Bundesverbands Deutscher Gewichtheber – kurz BVDG genannt – war es der erste Qualifikationswettkampf für die EM.

Mit dabei: Amelie Hörner vom ASV Neumarkt, die am Olympiazentrum als Sportsoldatin im Perspektivkader des BVDG ist und sich nach ihrem Abitur im Vorjahr für den Leistungssport entschieden hat. Sie kann nun unter profimäßigen Bedingungen trainieren. Nach der EM im vergangenen Jahr fiel sie zunächst in ein tiefes Loch, als sie sich eine Rückenverletzung zuzog.

Die Teilnahme an den WM der Junioren im März, für die sie in Saloniki vorgesehen war, fiel für sie flach. Mit eisernem Willen und vielen Besuchen beim Physiotherapeuten, gepaart mit reduzierter Trainingsbelastung, kämpfte sie sich zurück in den Gewichtheber-Fokus, was sie in Sangerhausen eindeutig unter Beweis stellte.

Unter 13 Teilnehmerinnen startete sie bei den Damen in der Altersklasse bis 23 Jahre mit einem Körpergewicht von 70 Kilo. Schon im ersten Versuch mit 83 Kilogramm stellte sie ihre bisherige Wettkampf-Bestleistung beim Reißen ein. Dann wurde auf 86 Kilogramm erfolgreich gesteigert, um im letzten Versuch 88 Kilogramm zu bezwingen. Das war die „halbe Miete“ für die geforderte EM-Quali zur Zweikampfleistung von 191 Kilo.

Das Anfangsgewicht beim Stoßen betrug 98 Kilo. Der Versuch war mustergültig, das Zwischenergebnis lag nun bei 188 Kilo, es fehlten noch fünf Kilo für das EM-Ticket. Deshalb ließ OSP-Trainer Michael Müller (er betreut sie am OSP Berlin) 103 Kilo zum zweiten Versuch auflegen, die Amelie bravourös bezwang. Die Freude war bei ihr und dem Anhang riesengroß. Die Norm geschafft, die EM-Teilnahme in der Tasche, dazu Erste in ihrer Gruppe, „Herz, was willst Du mehr?“. Zudem verbesserte sie ihre Rekorde im Reißen auf 88 Kilo und im Zweikampf stehen jetzt 191 Kilo im bayerischen Rekordprotokoll sowie bei den Juniorinnen als auch bei den Aktiven.

Nun hat sie eine 14-tägige Verschnaufpause, die nur durch einen Gesundheitscheck bei der Bundeswehr unterbrochen wird. Dann wird sie sich einige Tage von Mama und Papa in Allersberg verwöhnen lassen.