Teilhabe
Angekommen im ersten Arbeitsmarkt

Trotz eines Handicaps arbeitet Elisabeth Plank in der Vamed-Klinik in Berching.

12.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:51 Uhr
Franz Guttenberger
Markus Moosburger, Pflegedienstleiterin Christa Wittmann- Altmann, Dr. Ramona Ullmann, Angelika Leufkens, Elisabeth Plank und Gabriele Frank-Müller freuen sich über Planks Arbeitsvertrag (von links). −Foto: Franz Guttenberger

An Elisabeth Planks Geburtstag ging ein Lebenstraum in Erfüllung. Seit 1. Oktober ist sie in der Vamed-Klinik in Berching fest angestellt. Nun trafen sich alle Beteiligten, um mit einem Glas Sekt anzustoßen.

„Elisabeth Plank ist fleißig und hat immer ein Strahlen im Gesicht. Solche Mitarbeiter brauchen wir“, sagte Dr. Ramona Ullmann, Leiterin der Klinik. Zuvor war Plank viele Jahre in der Wäscherei der Regens-Wagner Stiftung Holnstein tätig. Aufgrund ihres Lern-Handicaps war ihr der erste Arbeitsmarkt verwehrt. Jedoch spürte sie das Bedürfnis, sich weiterzuentwickeln.

2019 suchte sie das Gespräch mit Markus Moosburger. Er ist in der Werkstätte für behinderte Menschen Jobcoach. In Begleitung absolvierte Plank verschiedene Praktika im Bereich der Altenpflege. „Vorerst war in der Vamed-Klinik nur ein kurzes Praktikum geplant. Jedoch merkte jeder schnell, wo die Talente von Elisabeth Plank stecken“, sagte Moosburger. Aus dem Praktikum wurde im April 2020 ein ausgelagerter Arbeitsplatz. Das heißt, Plank arbeitete in der Klinik, gehörte aber noch zur WfbM Holnstein. Im Laufe der Monate übernahm Plank immer mehr Aufgaben und vertiefte ihr Wissen. Planks Aufgaben reichen von der Körperpflege der Patienten bis zur persönlichen Assistenz. Jetzt bekam sie von der Klinik einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsvertrag, von 38,5 Stunden die Woche. Damit ist Plank auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt angelangt.

Unterstützt wurde dieser Weg vom Modellprojekt des Freistaates Bayern „Büwa – Begleiteter Übergang von der Werkstatt in den allgemeinen Arbeitsmarkt“. Bei Abschluss eines festen Arbeitsvertrages erhält der Arbeitgeber einen Lohnzuschuss von bis zu 70 Prozent. Es erfolgt weiterhin eine Begleitung durch einen Fachdienst. „Ich bin so glücklich in meinem neuen Job. Da ich einen Führerschein habe, kann ich auch Schicht arbeiten“, sagte Plank. Auch Franz Hausner, Leiter der Holnsteiner Werkstätten, freute sich über die erfolgreiche Vermittlung. (ugu)