Geundheit
Ankneippen im Bad Kötztinger Kurpark

Mit Kältereizen gemäß Pfarrer Kneipp und Gymnastik wurde gestartet.

15.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:30 Uhr
Rainer N. Heinrich
Wie die Großen .... −Foto: Rainer N. Heinrich

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause war endlich wieder einmal ein Ankneippen im Bad Kötztinger Kurpark möglich. Viel Sonne und nur wenige Wolken, dazu ein lauer Wind – ein Bilderbuchfrühlingstag – besser konnte das Wetter zum Start in die Kursaison kaum sein.

Die Bad Kötztinger Freunde des Kneipp-Gedankens hatten daher auch in großer Zahl die Einladung der Kurärzte angenommen in bewährter Weise Kneipp-Prinzipien zu üben und nach einer spielerisch-sportlichen Aufwärmgymnastik ein paar Runden im frischen Wasser der Kneipptretbecken zu drehen oder ein Armbad zu nehmen. Nach dem Kältereiz durch das Wasser wurden die Füße in einem zweiten Gymnastikteil schnell wieder erwärmt.

Sehr zur Freude der Anwesenden wurde die Veranstaltung mit einem herzerfrischenden Beitrag des Kinderhauses eröffnet. Der sechsjährige Colin Süsser begrüßte als Pfarrer Kneipp die Kneippanhänger. Mit dem Kneipp-Lied (angelehnt an die Kneipp-Hymne des Kindergartens Regenbogen München) und einem passenden Gedicht stellten die Mädchen und Buben spielerisch in vortrefflicher Weise die Fünf-Säulen der Kneipptherapie dar.

„Was soll ich nach dieser Vorstellung noch sagen? Es ist alles gesagt!“ kommentierte Kurärztin Dr. Claudia Stahl den Beitrag der Nachwuchs-Kneippianer.

Erfreut zeigte sie sich über die Anwesenheit besonderer Gäste mit MdL Robert Riedl, Bürgermeister Markus Hofmann, dem Pfingstbrautpaar Florian Kuchler und Sophia Inhofer mit seinen Brautführern Sebastian Kuchler und Johannes Neppl sowie dem Vorsitzenden des Kneippvereins Bad Kötzting Prof. Dr. Erich Wühr an der Spitze.

„Wie können aus Krisen Chancen werden?“ Die Antwort auf diese Frage des jetzigen bayerischen Gesundheitsministers und damaligen Präsidenten des Kneipp-Bundes Klaus Holetschek beantwortete die Ärztin am Beispiel von Pfarrer Kneipp, der eine Erkrankung an Tuberkulose durch Steigerung seiner Abwehrkräfte und letztendlich seine Gesundung durch regelmäßiges Baden in der eiskalten Donau sowie durch verschiedene Wasseranwendungen zu Hause erreichte.

Die viel beschworene Stärkung des körpereigenen lmmunsystems im Rahmen von Kuren, aber auch durch tägliche persönliche Anwendungen könne auch ein „Kraut“ gegen die Auswirkungen der Pandemie sein, so Dr. Stahl.

„Heute sind wir zusammengekommen, um uns gegenseitig zu ermutigen, regelmäßig mit Kneippschen Anwendungen etwas für unser Immunsystem zu erreichen und „ein Kraut gegen Corona“ und alle anderen Krankheitserreger in uns wachsen zu lassen“ lud sie zum Ankneippen ein.

„Kneipp ist auch Bewegung“, leitete die Gesundheitstrainerin Bettina Pritzl zum Bewegungsteil über. Die „Ankneipper“, ob groß oder klein, für diese war ein Tretbecken eigens mit einer kindgerechten Wasserhöhe befüllt worden, machten begeistert bei den Übungen mit.

So auf Betriebstemperatur gebracht, erfrischte das Wasser nicht nur, sondern entfaltete auch seine gefäß- und organstärkende Kraft. Nach dem umfassenden Dank durch die Kurärztin und Herbert Heindl von der Kurverwaltung wurde zum Ausklang der Veranstaltung zu einer gesunden Brotzeit beim Kurpark-Kiosk eingeladen, zubereitet und serviert von Wilma Anderle und ihrem Team. (kni)