Zusammenarbeit
Antrittsbesuch: Landkreise Schwandorf und Görlitz haben viel gemeinsam

13.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:15 Uhr
Thomas Ebeling (l.) zeigte seinem Amtskollegen Stephan Meyer die Erlebnisholzkugel am Steinberger See. Beide genossen auf der Panoramaplattform trotz des etwas trüben Wetters am Sonntagnachmittag die Aussicht. −Foto: Jan Lange

Zwischen dem Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling (CSU) und seinem Görlitzer Amtskollegen Stephan Meyer (CDU) stimmt die Chemie. Das wurde beim ersten offiziellen Treffen am Wochenende sofort deutlich.

Meyer war erstmals in Schwandorf – und das nicht nur in der Funktion als Landrat des Partnerkreises.Die Gegend habe er noch nicht gekannt, sagte der 41-Jährige. Und so verließen die zwei Kreischefs recht schnell das Landratsamt, um Schwandorf und seine Umgebung kennenzulernen.

Landräte bestiegen die Holzkugel am Steinberger See

Eines der Ziele war die Erlebnisholzkugel am Steinberger See. Von der weltgrößten begehbaren Holzkugel war Meyer sichtlich beeindruckt. „Es ist für mich interessant, weil wir mit unserer Seenlandschaft ähnliche Möglichkeiten haben, ohne dass wir in Konkurrenz zu Schwandorf stehen“, meinte Meyer mit Blick auf die Angebote am Steinberger See. Er könne Ideen mitnehmen, die sich auch in seinem Landkreis umsetzen ließen.

Überhaupt gebe es viele Parallelen zwischen den Kreisen Schwandorf und Görlitz. Das Erbe der Braunkohle und die Entwicklung der alten Tagebaugruben zu einer touristischen Seenlandschaft ist nur eine. Auch der Fachkräftemangel betreffe die Schwandorfer ebenso wie die Görlitzer.

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Dieses Problem belaste beispielsweise die Gastronomie hier wie dort, so Meyer. Im Zittauer Gebirge sei es aus seiner Sicht für Gastronomen ähnlich schwer, Personal zu finden, wie in der Oberpfalz. Beim Besuch des Innovationsparks in Wackersdorf sei das Problem der fehlenden Fachkräfte ebenfalls angesprochen worden. Meyer tritt dabei auch für einen Zuzug aus anderen Ländern ein.

Die Landkreise können voneinander lernen

„Bei allen Unterschieden, die wir herausgearbeitet haben, stehen unsere Landkreise vor ähnlichen Herausforderungen“, erklärte Ebeling und fügte hinzu, dass man sich „von daher sehr gut austauschen könne“. Meyer sieht es ähnlich. Es sei hilfreich, das eine oder andere voneinander zu lernen.

Beim Antrittsbesuch des Görlitzer Landrates in Schwandorf stand allerdings erst mal das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund. Inhaltliche Vertiefungen mit konkreten Vereinbarungen würden sich später ergeben, zeigte sich Meyer überzeugt. Dazu wird es mit Sicherheit bald kommen, denn beide Landräte bekräftigten die Zusammenarbeit ihrer Kreise. Man verstehe sich hervorragend, so Thomas Ebeling. Das sei die beste Voraussetzung für die Fortsetzung der Partnerschaft. Auch Meyer wolle diese Tradition gerne fortsetzen.

Kontakt zwischen Schwandorf und Görlitz besteht schon seit den frühen 1990er Jahren

Enge Kontakte bestehen zwischen den Kreisen Schwandorf und Görlitz seit den frühen 1990er Jahren. Es sei keinesfalls nur ein Austausch in eine Richtung. „Es mag sein, dass ich länger im Amt bin, aber der Kollege bringt mehr an politischer Erfahrung mit. So können wir wechselseitig voneinander profitieren“, erklärte Schwandorfs Landrat.

Der Besuch der Erlebnisholzkugel sorgte auch für einen gewissen Spaßfaktor: Ebeling und Meyer ließen es sich nicht nehmen, die 80 Meter lange Riesenrutsche nach unten zu sausen.