Geschichte
Archäologischen Museum bietet Vortrag

Tobias Escher gibt am 27. April einen spannenden Überblick auf die erste Welle der Justinianischen Pest.

22.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:36 Uhr
Justinian I., dargestellt auf einem Mosaik in der Kirche San Vitale in Ravenna, Italien, die 547 nach Christus geweiht wurde. −Foto: Petar Milošević / Wikimedia Commons

In der Regierungszeit des spätantiken Kaisers Justinian I., 527 bis 565 nach Christus, brach eine Seuche aus, von der zeitgenössische Autoren wie Prokop oder Johannes von Ephesos ein fast schon apokalyptisches Bild zeichnen. Ihnen zufolge wirkte die sogenannte Justinianische Pest pandemisch, forderte zahllose Todesopfer und befiel Menschen jeglicher Konstitution und ungeachtet ihres Alters, Wohnsitzes und Standes.

Sogar Justinian erkrankte so schwer, dass Gerüchte über seinen Tod die Runde machten, lautet die Meldung der Stadt Kelheim. Doch handelte es sich bei der Seuche wirklich um die Pest? Auf welchem Weg gelangte sie nach Konstantinopel? Wie sind die historischen Berichte über die Opferzahlen zu bewerten? Welche Auswirkungen hatte die Pandemie? Und wie gingen die Menschen mit der tödlichen Gefahr um? Der Leiter des Kelten-Römer-Museums Manching, Tobias Esch, gibt in seinem Vortrag einen spannenden Überblick zur ersten Welle der Justinianischen Pest in den Jahren 541 bis 543 nach Christus und richtet den Fokus dabei vorrangig auf den östlichen Mittelmeerraum. Vorgestellt werden aber auch ausgewählte Gräberfelder in Bayern, die neue Erkenntnisse zur Seuche lieferten. Der Vortrag findet am Mittwoch, 27. April, 20 Uhr, statt. Der Preis beträgt 4 Euro. Eine telefonische Anmeldung ist erforderlich unter (0 94 41) 1 04 92.