Auch Blindeninstitut kämpft für bessere Bezahlung

21.02.2008 | Stand 21.02.2008, 13:50 Uhr

Knapp 100 Beschäftigte des Blindeninstituts Regensburg haben im Rahmen der Tarifrunde öffentlicher Dienst am Bismarckplatz 200 Luftballons steigen lassen. Sie protestieren damit gegen das Arbeitgeberangebot im öffentlichen Dienst.

Mit Parolen wie „uns reicht’s“, „Sozial Arbeit ist mehr wert“ und „das Angebot ist nur ein Bluff“ demonstrierten die Beschäftigten für eine Lohn- und Gehaltserhöhung im Bereich des öffentlichen Dienstes.

Am Mittwoch, 16.30 Uhr, versammelten sich die Beschäftigten und demonstrierten für eine Gehaltserhöhung. Auf der Kundgebung am Bismarckplatz sprach Klaus Heyert, Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft ver.di, zuständig für das Sozial- und Gesundheitswesen.

Das Angebot der Arbeitgeber nannte er einen Bluff und gegenüber den Beschäftigten eine Unverschämtheit. „Die Arbeitgeber haben bei einer Laufzeit von zwei Jahren vier Prozent Lohnerhöhung angeboten. Gleichzeitig wollen sie aber die Arbeitszeit um 1,5 Stunden auf 40 Stunden erhöhen. Dies entspricht,“ so Heyert, 3,9 Prozent. Rechnet man die Überstundenzuschläge noch hinzu, die dadurch verloren gehen, wäre es jetzt schon ein Minusangebot.“ Außerdem wollen die Arbeitgeber die Erhöhung der Leistungszulage um 1 % für die Beschäftigten im sozialen Bereich nicht zahlen.

Das Angebot der Arbeitgeber bedeute also, dass die Beschäftigten einen Bruttolohn erhalten würden, der unter dem jetzigen Gehalt läge. „Damit wird die Arbeit der Beschäftigten beim Blindeninstitut völlig abgewertet“, so Frauke Koch, Personalrätin im Blindeninstitut. „Wir leisten hier eine hochqualifizierte, engagierte und sehr anstrengende Arbeit und sollen mit sinkenden Einkommen bestraft werden.“

Besonders ärgerlich sind die Beschäftigten, dass eine Arbeitszeitverlängerung um 1,5 Stunden dazu führt, dass im Jahr 78 Stunden zusätzlich zu leisten sind. Das bedeutet, dass jeder Beschäftigte rund 10 Arbeitstage im Jahr mehr arbeiten muss.

Sparen auf Kosten der Beschäftigen im sozialen Bereich ist unfair. Qualifizierte Arbeit muss honoriert werden, so der Tenor der Kundgebung. Mit dem Steigenlassen von 200 Luftballons wurde die Forderung nach oben weiter gegeben.