Natur-Serie
„Auch wir sind Kelheim“: Nilgänse

Über den Umweg Holland hat es die bunte Halb-Gans vom Nil auch an die Donau verschlagen. Dort weiß sie sich zu verteidigen.

11.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:10 Uhr
Christine Linhard
Ein Bild aus kälteren Tagen: Zwei Nilgänse auf je einem Bein im Schnee. Wenn sie wollten, könnten sie auch im Winter Küken haben. −Foto: Roland Schwalme

Der März steht weiter im Zeichen der Neubürger. Anders als der vor 400 Jahren eingebürgerten Winterling, der sich vorige Woche die Ehre gab, ist die Nilgans, heute im Bild, ein wirklich „neues Tier“ für Kelheim. Und für ganz Europa. Es sind bunt gemusterte „Halbgänse“, also nicht ganz Gans, nicht ganz Ente. Erst seit den 1970er Jahren breiten sie sich – von Holland her – aus. Auch im Kreis Kelheim sieht man sie, zum Beispiel entlang der Donau. Und jetzt? Wird diskutiert! Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) führt sie, wie Bisam oder Marderhund, als „invasive Art“ auf: ganzjährig brütend (notfalls sogar auf Weißstorch-Plattformen) und gerade dann besonders aggressiv gegen andere Wasservögel. Dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zufolge kauft nur der Schwan einer Nilgans den Schneid ab. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) schießt, im wahrsten Wortsinn, den Vogel ab mit ihrem Rezept für, dreimal dürfen Sie raten: „Gefüllte Nilgans“. Mal sehen, was die Zukunft dem Vogel mit den „Veilchen“ um die Augen so bringen wird!

Ob Tier, Pflanze, Biotop: Den Kreis Kelheim zeichnet eine große Vielfalt an belebter und unbelebter Natur aus. Gerne können Sie uns ein Foto dazu mailen (naturfotos@mittelbayerische.de). Mittelbayerische, Landschaftspflegeverband Kelheim VöF und „Nah-türlich! Umweltbildung und Naturerlebnis“ stellen wöchentlich ein zur Jahreszeit passendes Foto vor und verraten Wissenswertes dazu. Wichtig: Fotos dürfen keine Rechte Dritter verletzen (Urheberrecht etc.) und der Einsender muss alle erforderlichen Rechte besitzen, damit das Foto gedruckt und online verwendet werden kann.