Handball
Aufsteiger-Treff im hohen Norden

An der Nordsee beim MTV Heide fehlt den Bunkerladys des ESV 1927 Regensburg ein krankes Trio.

03.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:49 Uhr
Beim 21:37 gegen Solingen flogen Torfrau Natalia Krupa die Bälle nur so um die Ohren. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Dem Norddeutschen eilt der Ruf voraus, ein gefasster, teils sogar unterkühlter Menschenfreund zu sein. Wenn die Handballfrauen von Zweitligist ESV 1927 Regensburg (6., 12:8 Punkte) am Samstag um 17 Uhr (Gratis-Livestream: sportdeutschland.tv/2-handball-bundesliga-frauen) bei Mitaufsteiger MTV Heide (11., 6:12) aufschlagen, dürfte der Empfang eher frostig ausfallen. Trainer Helge Thomsen war im Vorfeld mächtig angefressen, als die Norddeutschen im Mai in der Aufstiegsrunde am Abend vor dem Spiel nicht im Bunker trainieren durften. Für Thomsen hatte der ESV gegen ein ungeschriebenes Gesetz verstoßen.

Regensburgs Sportamt ermöglichte in der Kürze zumindest eine harzlose Einheit drüben in der Alfons-Auer-Straße. Die Bunkerladys gewannen 32:25, für die Presse war der nun erst recht verärgerte Thomsen – gelinde gesagt – nicht ansprechbar. Schwuppdiwupps verschwand der MTV-Coach in den Katakomben. Am Ende der Relegation gab es auch für den MTV Heide ein Happyend. Sieben Monate später sind die Aufstiegskollegen in der 2. Liga angekommen, während der dritte Neuling TV Aldekerk mit 0:20 Zählern das Tabellenende ziert.

Vorigen Samstag kassierten beide Kontrahenten jedoch heftige Packungen: Der ESV ein Heim-21:37 gegen den Zweiten HSV Solingen, Heide ein 26:37 beim Fünften Kurpfalz Bären Ketsch. „Beide Mannschaften werden eine Reaktion zeigen“, ist ESV-Trainer Csaba Szücs von einer besonders intensiven Partie überzeugt. Für die beschwerliche Reise hat sich Torfrau Nora Mestyan zurückgemeldet, indes mussten Rechtsaußen Nicole Schiegerl sowie die Rückraum-Halben Júlia Smidéliusz und Lea Röhrl wegen eines grippalen Infekts daheimbleiben.

Im Dienstagstraining war das Trio noch am Ball, im Abschlusstraining am Donnerstag ging nichts mehr. Für die am rechten Flügel gesetzte Schiegerl kommen nun Linkshänderin Diana Stefan und Rechtshänderin Carina Vetter zum Zug. In seinen Überlegungen hat Trainer Csaba Szücs auch Johanna Brennauer einbezogen. Wechselt die Stamm-Linksaußen die Seite, stünde die im zweiten Glied stehende Melanie Kapser auf dem linken Flügel Gewehr bei Fuß. (owi)