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Aus nach 27 Jahren: Der Kulturförderverein Berg löst sich auf

25.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:53 Uhr
Hans Stepper
Diese Frauen und Männer führten viele Jahre den Kulturförderverein Berg, der nun im Mai 2023 aufgelöst wird. −Foto: Hans Stepper

Im Hotel-Gasthaus „Lindenhof“ wurde im Beisein von Bürgermeister Peter Bergler das Schicksal einer kulturellen Institution besiegelt: Der Kulturförderverein Berg löst sich auf. Was die Gründe für das Aus nach 27 Jahren erfolgreicher Arbeit waren, wurde bei der Jahreshauptversammlung deutlich.

Niemand hatte sich bereiterklärt, das Amt der ersten Vorsitzenden, das Silvia Jähnigen 23 Jahre mit vollem Engagement ausübte, zu übernehmen. Und da auch die übrigen Funktionsträger nicht mehr für eine Funktion in der Führungsspitze kandidierten, beschlossen die Anwesenden mit einer Gegenstimme, satzungsgemäß den Verein zum 31. Mai 2023 aufzulösen.

Viel Renommee nach Berg geholt

27 Jahre bereicherte der Kulturförderverein Berg das kulturelle Leben in der Gemeinde Berg. In diesen vielen Jahren wurde der Bevölkerung und den Kunstliebenden ein ausgewogenes Kulturprogramm auf hohem Niveau angeboten und auch regionalen Künstlern ein Forum gegeben, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Namhafte Künstlerinnen und Künstler wie Werner Müller, Fitzgerald Kusz, Barbara Clear, das Jürgen-Bachmann-Quartett und der Nockherberg-Schreiber Hannes Burger, die sonst nur in größeren Städten auftreten, waren seit der Gründung des Vereins in die „Kulturprovinz“ nach Berg gekommen und begeisterten das Publikum.

Zu Beginn des Treffs, bei dem das Schicksal für den Verein besiegelt wurde, begrüßte die Vorsitzende Silvia Jähnigen die Anwesenden. Sie bedankte sich bei der Vorstandschaft für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren, bei den Sponsoren, ohne die man die Künstlerinnen und Künstler nicht nach Berg holen hätte können, sowie bei Bürgermeister Peter Bergler für die Unterstützung durch die Kommune. Anschließend ging sie auf die herausragenden Veranstaltungen, die auch im zurückliegenden Jahr durchgeführt wurden, ausführlich ein.

Dazu gehörten im Mai das gut besuchte Konzert mit Susi Raith & die Spießer unter dem Titel „Zwischen Down Under und der Oberpfalz“, im September der Auftritt des vom Fernsehen bekannten Kabarettisten Christian Springer mit seinem Programm „Nicht egal“ und im November das Klassikkonzert mit Tuba und Harfe von Andreas Martin Hofmeir und Andreas Mildner mit dem Titel „Besser ohne Worte“.

Negativ für den Verein gestaltete sich im Herbst die Räumlichkeit für die Veranstaltungen in der Aula der Schwarzachtal-Schule und die dort veraltete Musikanlage. Bedingt durch den Umbau des Rathauses bis 2024, wurde die Bücherei in die Aula verlegt und verringerte somit das Platzangebot für Veranstaltungen. „Auch die Mitgliederzahlen sanken seit Jahren“, bemerkte die scheidende Vorzusitzende.

Letzte Veranstaltung am 21. April

Von den Einnahmen und Ausgaben berichtete der langjährige Kassenverwalter Michael Dilfer. Diesem bescheinigte das Revisoren-Duo Roland Jähnigen und Fritz Braun eine saubere und ordnungsgemäße Kassenführung. Einstimmig wurde der bisherigen Vorstandschaft die Entlastung erteilt.

Nachdem der Punkt „Neuwahlen“ ins Wasser gefallen war, beschloss die Mitgliederversammlung noch kommissarisch eine Abschlussveranstaltung zu organisieren und die sich daraus ergebenen Tätigkeiten durchzuführen. Der Termin für die letzte Kulturveranstaltung wurde auf Freitag, 21. April 2023 festgelegt.

Der Bürgermeister bescheinigte dem Verein mit den beiden Vorsitzenden Jähnigen und Monika Lipka in den zurückliegenden Jahren eine sehr gute Arbeit. Schade, fand Bergler, dass das Kulturangebot in der Schwarzachtal-Gemeinde durch die Auflösung des Kulturfördervereins Berg „einen kleinen Dämpfer bekommen wird“.