Medizintechnik
Auszeichnung für Masterarbeit

Der Berngauer Marius Grad ist diesjähriger Preisträger des Kulturpreises Bayern in der Sparte Wissenschaft.

03.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:31 Uhr
Marius Grad hat für seine herausragende wissenschaftliche Leistung den Kulturpreis Bayern erhalten. Dazu gehört neben einer Bronzestatue ein Preisgeld von 2000 Euro. −Foto: Lukas Esper

Der Berngauer Marius Grad bekam die Auszeichnung von der Bayernwerk AG (Bayernwerk) gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verliehen. Damit ehren sie die Leistung des Forschers. In seiner Masterarbeit im Studiengang Medizintechnik geht es um die Sicherheit von Shunt-Ventilen, die eingesetzt werden, um den Hirndruck bei Patienten zu regulieren. Der Berngauer ist einer von insgesamt 32 Absolventen bayerischer Hochschulen und Universitäten, die am Donnerstagabend, 28. Oktober, geehrt wurden. Der Festakt fand vor 150 Gästen in München statt.

Menschen, bei denen sich ungewöhnlich viel Gehirnflüssigkeit im Kopf ansammelt, leiden unter dem Krankheitsbild Hydrocephalus. Zu dessen Behandlung werden häufig künstliche Ventile, sogenannte „Cereobrospinal-Shunt-Systeme“ eingesetzt. Bei Erwachsenen kann es unbehandelt durch einen Druckanstieg im Schädel zur Schädigung des Hirngewebes kommen. Die Shunt-Ventile werden durch ein Programmierwerkzeug, das als starker Magnet wirkt, eingestellt. „Das wirft die Frage auf, welchen Einfluss etwa eine Magnetschwebebahn oder elektromagnetische Felder von Kopfhörern auf die Einstellungen haben können“, sagt Marius Grad und verweist auf eine Fallstudie aus dem Jahr 2004, die von Veränderungen bei dem Ventil berichtet, die bei einem Kind nach dem Spielen mit Spielzeugmagneten aufgetreten waren. Der 24-Jährige hat in seiner Masterarbeit untersucht, welche Auswirkungen unterschiedliche Magnetfelder, die Patienten im Alltag begegnen können, auf die Einstellungen der Shunt-Ventile haben können. Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Beschaffung solcher Ventile hat er seine Untersuchungen anhand von selbst entwickelten mathematischen Modellen durchgeführt. Für die bessere Einschätzung hat er den Einfluss von Magnetfeldern bei unterschiedlicher Entfernung und unterschiedlichen Bewegungsgeschwindigkeiten berechnet. Er hat herausgefunden, dass unter bestimmten Voraussetzungen bereits handelsübliche Tablets oder das Tragen von Apple AirPods 2 Shunt-Ventile ungewollt verstellen können.