Gemeinderat
Autohaus Schielein zieht nach Sengenthal

Das Unternehmen verlegt seinen Hauptsitz von Neumarkt nach Sengenthal.

06.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:22 Uhr
Michael Schrafl
Das Autohaus Schielein verlegt nächstes Jahr seinen Hauptsitz von der Regensburger Straße in Neumarkt ins Gewerbegebiet Schlierferheide nach Sengenthal. Die Eröffnung soll schon im Herbst 2023 erfolgen. −Foto: Michael Schrafl

Das Autohaus Schielein verlegt seinen Hauptsitz von Neumarkt ins Gewerbegebiet Schlierferheide Nord II nach Sengenthal, südlich der Norma. Verwaltung, Werkstätte, Lackiererei und Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen sollen dorthin umziehen. Denn die Platzverhältnisse in der Regensburger Straße in Neumarkt seien sehr beengt, erfuhren die Gemeinderäte bei der Sitzung am Dienstagabend. Wenn alles gut läuft, könnte der Umzug im Herbst 2023 erfolgen. Der Gemeinderat hat den Weg planerisch dafür frei gemacht. Die Gewerbefläche südlich und östlich des Sondergebietes und des Gewerbegebietes umfasst 28350 Quadratmeter.

Einstimmig hat der Gemeinderat außerdem den Haushaltsplan 2022 mit einem Gesamtvolumen von 13,3 Millionen Euro verabschiedet. Davon entfallen 7,5 Millionen auf den Verwaltungs- und 5,8 Millionen auf den Vermögenshaushalt. Auch in diesem Jahr (genauer seit Ende des Haushaltsjahres 2013) ist die Kommune trotz der vielen Investitionen schuldenfrei, wie Bürgermeister Werner Brandenburger informierte. Selbst bei planmäßiger Umsetzung aller Projekte werden die Rücklagen am Ende des Jahres knapp 8,8 Millionen Euro betragen.

Das Volumen des Verwaltungshaushalts sinkt gegenüber dem Vorjahr um rund 178000 auf 7,5 Millionen Euro. Verantwortlich hierfür ist vor allem eine Minderung des Volumens im Bereich der allgemeinen Finanzwirtschaft. So erhält Sengenthal heuer unter anderem keine staatlichen Schlüsselzuweisungen mehr. Der Grund dafür ist jedoch positiv: Denn nur Kommunen mit finanziell angespanntem Haushalt erhalten diese Zuschüsse.

Haushalt in Sengenthal: Das sind die Zahlen

Über alle Bereiche des Verwaltungshaushaltes hinweg ist jedoch mit zum Teil deutlichen Kostensteigerungen zu rechnen. Dies betrifft insbesondere die Personal- und Energiekosten. Aber auch die an die Verwaltungsgemeinschaft Neumarkt zu entrichtende Verwaltungsumlage ist deutlich gestiegen von 142 auf 177 Euro je Einwohner – in Summe 680211 Euro. Teurer werden wohl zudem die Beiträge für den Zweckverband zur Wasserversorgung. Die an den Schulverband Berngau zu entrichtende Verwaltungsumlage verringerte sich dagegen um ca. 31700 Euro auf nun 79680 Euro.

Im Ausgleich des Verwaltungshaushaltes ergibt sich für das Haushaltsjahr 2022 eine Zuführung in den Vermögenshaushalt von 95000 Euro. Diese niedrige Zuführung (Vorjahr 1,4 Millionen Euro) ist zum einen geschilderten Kosten- und Einnahmenentwicklungen geschuldet, zum anderen jedoch der Tatsache, dass die Gemeinde 2020 knapp 334000 Euro zu viel im Zuge des pauschalen Ausgleichs von Gewerbesteuermindereinnahmen aufgrund der Pandemie erhalten hat und diese Summe nun zurückzahlen muss.

Einnahmen:Ausgaben:Hebesätze:Investitionen:
Grundsteuer A 27000 Euro; Grundsteuer B 452000 Euro; Gewerbesteuer 2,3 Millionen Euro, Einkommenssteueranteil 2,0 Millionen Euro, Umsatzsteueranteil 900000 EuroGewerbesteueranteil 253000 €, Kreisumlage 2,4 Millionen Euro, Umlage an die VG Neumarkt 680000 EuroGrundsteuer: 270 v.H., Gewerbesteuer 290 v.H.u.a. Ertüchtigung der Infrastruktur (Wasser, Abwasser, Straßen, Breitband); Neubau des Feuerwehrgerätehauses Reichertshofen (insgesamt 2,2 Millionen Euro in 2022 und 2023), Umstellung der Atemschutzgeräte der Feuerwehr Sengenthal auf Überdruckgeräte (45000 Euro), Fuhrpark des Bauhofs (300000 Euro)

Das Volumen des Vermögenshaushalts erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um gut 947000 Euro auf 5,85 Millionen Euro und entspricht damit dem vorgesehenen Investitionsvolumen. Die Finanzierung der geplanten Projekte erfolgt durch staatliche Zuweisungen, Erlöse aus dem Verkauf von Bauland, Beiträgen und der Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt. Kredite sind nicht vorgesehen.

Nachdem die Endabrechnung für die Generalsanierung der Schule Berngau vorliegt, ergibt sich für Sengenthal eine Nachzahlung in Höhe von 180000 Euro an den Schulverband. Der Zweckverband zur Wasserversorgung erhebt für geplante Brunnenregenerierungen und weitere Maßnahmen eine Investitionsumlage von 100000 Euro. Im Planungszeitraum bis 2025 liegt der Schwerpunkt der Investitionen neben der Infrastruktur voraussichtlich auf dem Bau eines Bürgersaals mit Großküche und Mittagsbetreuung, kündigte Brandenburger an.