Sitzung
Bald gibt es in Berching Strafzettel

Das Dauerparken soll nun Konsequenzen haben, der Stadtrat beschließt, die Kommunale Verkehrsüberwachung zu beauftragen.

29.01.2020 | Stand 16.09.2023, 5:10 Uhr
Dagmar Fuhrmann

Schilder weisen am Eingang der Stadt darauf hin, dass Parken auf zwei Stunden beschränkt ist. Foto: Fuhrmann

Im zweiten Anlauf hat es nun geklappt. In Berchings Innenstadt darf man in absehbarer Zeit nicht mehr so parken wie es einem gerade gefällt. Es soll eine kommunale Verkehrsüberwachung mit der Sanktion von Parkverstößen beauftragteingeführt werden. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen. Eigentlich ändert sich nichts. Denn eigentlich darf man auch schon jetzt innerhalb von Berching zwei Stunden parken und muss von 8 Uhr bis 18 Uhr eine Parkscheibe benutzen. Tatsächlich besteht aber eine unterdurchschnittliche Parkdisziplin, „da keine Konsequenzen bzw. keine Bußgelder folgen“, so schilderte es Markus Amon vom Ordnungsamt den Stadträten. Es werde auch regelmäßig in Feuerwehrzufahrten, in Kurven oder auf Fußgängerwegen geparkt. Bei größeren Veranstaltungen steige die Zahl der Falschparker stark an und es würden regelmäßig Beschwerden beim Ordnungsamt eingehen. Amon nutzte die Gelegenheit, um eine Legende richtigzustellen: nämlich die, dass es eine Anweisung der Stadtverwaltung an die Polizei gebe, in Berching keine Strafzettel zu verteilen. Diese Behauptung treffe nicht zu. Er selber verweise regelmäßig auf die Polizei.

Der neue Antrag kam nun von den Freien Wählern und Gerhard Binder begründete ihn. Da die Innenstadt derzeit barrierearm umgebaut werde, sei es auch sinnvoll, das Parken zu regeln, da die Autos sonst auch auf den neuen Rollatorwegen parken würden. Zum Thema Polizei sagte Binder, dass die zuständige Polizeiinspektion Neumarkt über zwei Streifenwagen verfüge, einer sei im nördlichen Bereiche und einer im südlichen Bereich des Landkreises im Einsatz. „Die Polizei hat einfach keine Zeit zum kontrollieren“, sagte Binder. Auch der Besitzer des Hotels Post Berching, Christian Amrhein, habe signalisiert, dass eine Verkehrsüberwachung dringend notwendig sei.

Vorschlag zum Parkhaus fällt durch

Die Freien Wähler hatten als Lösung vorgeschlagen, auf der Schätzwiese ein Parkhaus zu erbauen. Dieser Vorschlag fiel sowohl bei bei Höffler als auch bei Gerlinde Delacroix durch. Allerdings befürworteten sie, die Schätzwiese mit Rasengittersteinen parktauglich zu machen. Die Parksituation habe sich hier zugespitzt, weil die alten Häuser zunehmend von jungen Menschen mit Autos bewohnt werden. Delacroix regte an, die Stadtmauer an dieser Stelle zu durchbrechen, um kurze Wege zum Parkplatz Schiffsanlegestelle zu schaffen. Das eventuelle Gegenargument Denkmalschutz lasse sie in diesem Fall nicht gelten, da die Stadtmauer bereits an vielen Stellen durchbrochen sei.

Und so geht es nun weiter: Ein Arbeitskreis erstellt ein Parkkonzept, das Ordnungsamt wird hierzu beauftragt mit dem Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Kontakt aufzunehmen. Der Zweckverband soll sich in einer der nächsten Stadtratssitzungen vorstellen.

Bürger können Geld bekommen

Kommunales Förderprogramm zur Energieoptimierung lautete der eher nichtssagende Titel des Tagesordnungspunktes. Hierbei geht es aber um Geld. Und zwar um Geld, das die Bürger bekommen können, wenn sie für Energiesparmaßnahmen Geld von der Stadt beantragen. Bürgermeister Ludwig Eisenreich sprach zwar von einem Erfolg und davon, dass Berching hier erfolgreicher sei als anderere Gemeinden, allerdings wurden im vergangenen Jahr gerade 7400 Euro ausgezahlt, obwohl 45000 Euro zur Verfügung stehen.

Bekommen kann man 200 Euro für eine Energieberatung, das nahmen zwei Bürger im Jahr 2019 in Anspruch, im Jahr 2018 waren es ebenfalls zwei Bürger. Eine Thermografieaufnahme von privaten Immobilien wird mit 100 Euro bezuschusst. Das wurde im vergangenen Jahr keinmal nachgefragt, im Jahr 2018 viermal. Ähnlich sieht es beim Einbau von Lüftungsanlage aus (100 Euro, keinmal 2019, einmal 2018), die Errichtung einer privaten Ladeinfrastruktur zum Elektrofahrzeug, (1000 Euro, einmal 2019, dreimal 2018) und bei der Errichtung von Solarthermie (50 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche, keinmal 2019, viermal 2018). Für den Hausgerätetausch gibt es 50 Euro, dies nahmen 2019 120 Bürger in Anspruch, 2018 256 Bürger. Josef Neumeyer sagte, man könne nicht von einem Erfolg reden, wenn die Summe von 2018, als noch 20 000 Euro ausgegeben wurden, auf 7500 Euro in 2019 geschrumpft sei. Sieglinde Hollweck meinte, die Summen seien viel zu wenig, um Anreize zu schaffen. Einig waren sich die Stadträte, dass das Programm viel besser beworben werden müsste.

Entsetzt zeigten sich Sieglinde Hollweck und Gerlinde Delacroix, dass das Holz der Kulturhalle plötzlich weiß gestrichen ist. Eisenreich erklärte, dass der Anstrich verhindern solle, dass das Holz nachdunkelt. Er mahnte dazu, Vertrauen in die Arbeit des Architekten zu haben und dies nicht ins Negative zu ziehen. Er finde es gut, Gerhard Binder nannte es hingegen bedauerlich, man sollte das Holz Holz sein lassen.