Es war ein Großeinsatz für Wasserschutzpolizei und Feuerwehr am Main-Donau-Kanal bei Berching: Ein Frachter, beladen mit 700 Tonnen Raps, war gegen die Kaimauer gefahren und Leck geschlagen. Das Schiff drohte zu sinken – im Zuge der Rettungsarbeiten stießen dann Taucher im Kanal auf ein untergegangenes Auto.
Wie die zuständige Polizei in Beilngries mitteilte, waren die Beamten erst am Samstagmorgen vom Wasserschifffahrtsamt darüber informiert worden, dass das Binnenschiff bereits am Freitag gegen die Kaimauer gefahren war und dadurch beschädigt wurde.
Durch den etwa 25 Zentimetern langen Riss sickerte Wasser in ein Schott im Bugbereich. Mitglieder der Feuerwehren pumpten es mit Tauch- und Fahrzeugpumpen ab. Taucher der Wasserwacht lokalisierten das Leck in der Schiffsaußenwand und dichteten es ab. Außerdem richteten Mitglieder der Feuerwehr mit Booten auf dem Wasser eine Ölsperre ein, um eine Verschmutzung des Wassers zu verhindern.
Nach Angaben des Neumarkter Feuerwehr-Pressesprechers, KBM Daniel Gottschalk, wurde die Fachgruppe Ölschaden des Technischen Hilfswerkes (THW) Kelheim angefordert. Sie pumpte den Ölfilm ab, der sich im Inneren des havarierten Schiffsteils gebildet hatte.
Als das Schiff am Sonntag bestand weiterfahren wollte, bestand kurzzeitig der Verdacht, es habe sich erneut ein Leck gebildet, weil ein Ölfilm auf dem Wasser entdeckt wurde. Doch es stellte sich heraus, dass dieser noch vom Vortag stammte.
Insgesamt waren Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus Mühlhausen, Berching und Winterzhofen sowie der Wasserwacht und Wasserschutzpolizei Berching vor Ort im Einsatz. Das BRK stellte die rettungsdienstliche Absicherung des bis weit in den Nachmittag hinein andauernden Einsatzes sowie die Verpflegung der in Spitze bis zu 100 Einsatzkräfte sicher. Das THW Neumarkt sorgte dafür, dass das Areal für die Arbeiten ausreichend ausgeleuchtet wurde.
Durch Zufall wurde bei diesem Einsatz der seit Montag vermisste 81 Jahre alte Mann aus Berching gefunden. Ein Boot der Feuerwehr war an dem Kofferraumdeckel eines Autos hängen geblieben. Als der Wagen geborgen wurde, konnte er dem Vermissten zugeordnet werden. Kurze Zeit später informierte das Polizeipräsidium Oberpfalz darüber, dass die Identität der Leiche zweifelsfrei feststehe. Ein Fremdverschulden wird ausgeschlossen. Die Wasserschutzpolizei Beilngries ermittelt die Ursache für die Schiffshavarie.
Taucher untersuchten, was es mit dem untergegangenen Auto auf sich hat. -Foto: Fabian Schreiner
Feuerwehr und Wasserwacht versuchten mit einer Ölsperre, die Verschmutzung des Wassers zu verhindern. -Foto: Daniel Gottschalk
