Rotary Club
Benefizkonzert: Kammerorchester begeistert in Mainburg

07.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:11 Uhr
Besonderer Konzertsaal: Aufgetreten ist das Kammerorchester Mainburg in der Ausstellungshalle des Autohaus Köhler. −Foto: Isabella Goossens

Das Hallertauer Kammerorchester ist auf Einladung des Rotary Clubs in Mainburg aufgetreten. Eine Cellistin aus Abensberg ist kurzfristig eingesprungen und trug so zum Gelingen der Veranstaltung bei.

Ein Kammerorchester hatte der Mainburger Rotary Club angekündigt. Das sind üblicherweise um die 20 Musiker. Auf der Bühne musizierten dann allerdings um die 50 Musiker gemeinsam. Das Hallertauer Kammerorchester begeisterte am 29. April in Mainburg. Die Einnahmen gehen an ein Projekt in Afrika, das Wohnungen für Klinikärzte, finanziert.

Rotary-Präsident Ronny Haberkorn dankte zunächst Klaus Köhler vom gleichnamigen Autohaus, der seine Ausstellungshalle ausgeräumt und für das Konzert mit Bühne zur Verfügung gestellt hat, und dem Huberhof Airischwand für die kulinarische Verkostung.

Cellistin Christina Ingerl aus Abensberg half aus

Kurzfristig hatte allerdings ein Cellist abgesagt, sodass Christina Ingerl einsprang. Ingerl kommt aus einer Musikerfamilie aus Dortmund und spielt seit ihrem siebten Lebensjahr Cello und Klavier. Ihre Mutter, Organistin und Chorleiterin, hatte ihre drei Töchter bereits früh an die Musik herangeführt und trat im Quartett in der Kirche und bei privaten Feiern auf.

Christina Ingerl lebt heute in Abensberg. Denn nach ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaften zog es sie für ein Trainee-Programm zu Bosch nach München, wozu auch ein Aufenthalt in Chicago gehörte. In den USA lernte sie Christian Ingerl aus Abensberg kennen. Sie verliebten sich, heirateten und zogen schließlich nach Abensberg.

Heute ist Christina Ingerl Mitglied des Furtmeier-Chors in Neustadt, aktiv in der Musikwerkstatt in Abensberg und sie gibt Cello-Wahlunterricht am Gabelsberger Gymnasium in Mainburg. Auch ihre drei Kinder, Johanna, Katharina und Florian, spielen Instrumente – von der Trompete über das Klavier bis zum Cello.

Hallertauer Kammerorchester spielte Filmmusik und klassische Stücke

Vor dem Konzert wurde ein kleines Dank-Geschenk an Pfarrer Frank Möwes überreicht. Er hatte das Kammerorchester Hallertau vor Jahren initiiert und „dieses Baby groß gemacht“. Nun ziehe er leider weg.

Dirigiert wurde das Konzert von Erwin Weber, der auch musikalischer Leiter des Moosburger Kammerorchesters ist. Im ersten Teil des Konzerts war klassische Musik, im zweiten Teil Filmmusik zu hören. Weil es für viele Filmmusikstücke keine passenden Noten gab, hat Gerhard Boesl im Vorfeld so manches Stück für die verschiedenen Instrumente des Kammerorchesters arrangiert. Moderiert wurde das Konzert von Frank Möwes, der alle Gäste in dem „besonderen Konzertpalast“ begrüßte.

Zum Auftakt spielten die Musiker den 1. Satz der „Unvollendeten“ von Franz Schubert. Das Lied im Dreivierteltakt beginnt „dunkel“, hat dann aber durchaus auch heitere Züge. Dem folgte „Finlandia“ von Jean Sibelius. Das Lied ist wieder hochaktuell, da es die Situation Finnlands unter russischer Herrschaft sowie das Streben nach Freiheit beschreibt. Daher wird das Lied auch als heimliche Nationalhymne der Finnen bezeichnet. Möwes brachte es mit Peter Roseggers Spruch auf den Punkt: „Patriotismus ist nicht Hass auf andere Länder, sondern die Liebe zum eigenen Land“. Dann folgte ein heiteres Stück, die „Landfrauenpolka“.

In der Pause konnten sich die Gäste am Büfett den Köstlichkeiten des Huberhofs hingeben. Der zweite Teil des Konzertes war dann der Kino-Musik mit vielen bekannten Liedern gewidmet.

Leuchten der Sterne und oscarprämierte Musik

Schwungvoll ging es mit Viva La Vida von Cold Play los, dem das Lied „Yellow“ folgte, bei dem man sich gut die Weite des Himmels und das Leuchten der Sterne vorstellen konnte. Danach spielten die Musiker einen Titel aus „La La Land“, ein oscarprämiertes Stück. Hier beeindruckten die vielen solistische Einlagen von Klavier und Geige.

Sehr modern folgte dann mit „MMORPG“ (Massenmehrspieler-Rollenspiel) ein Lied aus der Computerspiel-Szene. Danach überzeugte Dörthe Rohlfing bei einem Stück mit ihrer Stimme. Das letzte Lied stammte schließlich aus der Fernsehserie „Der Palast“. Weil die Gäste so begeistert vom Konzert waren, zwangen sie die Musiker zu zwei weiteren Zugaben, bis die Musiker dann die Bühne trotz anhaltendem Applaus verließen.