Mehr Budget gefordert
Bericht: Munition der Bundeswehr reicht für maximal zwei Tage Krieg

08.10.2022 | Stand 08.10.2022, 16:54 Uhr
Nach zwei Tagen Krieg hätten die deutschen Soldaten nach aktuellem Stand keine Munition mehr, heißt es in einem Bericht. −Foto: dpa

Im Kriegsfall würde der Bundeswehr einem Medienbericht zufolge innerhalb von zwei Tagen die Munition ausgehen. Das berichtete der „Business Insider“ unter Verweis auf Angaben von Rüstungsindustrie, Experten und Verteidigungspolitikern im Bundestag.



„Wir bräuchten allein 20 Milliarden Euro zusätzlich für die Munitionsbeschaffung“, sagte Eva Högl, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, dem Magazin.

Auch gebe es nicht genügend Munitionslager, sagte Högl weiter. „Hier braucht es noch eine große Kraftanstrengung.“ Die Bundesregierung hatte im Zuge des Kriegs in der Ukraine ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr auf den Weg gebracht. Munition soll laut „Business Insider“ jedoch aus dem laufenden Verteidigungshaushalt bezahlt werden, nicht aus dem Sondervermögen.

Kritik am Bundesverteidigungsministerium

Vertreter der Rüstungsindustrie kritisierten das Vorgehen des Bundesverteidigungsministeriums. Dieses sei auf Angebote der Industrie, schneller und mehr zu produzieren, nicht eingegangen. „Natürlich wird sich diese Situationsbeschreibung nicht verbessern, wenn Munition aus Beständen der Bundeswehr abgegeben wird und nicht zugleich entsprechende Aufträge an die Industrie vergeben werden“, sagte Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) gegenüber „Business Insider“.

− afp