Handwerk
Beruf mit guten Aussichten

27 Maurer und zwei Hochbaufacharbeiter wurden freigesprochen. Sie starten mit einer fundierten Ausbildung ins Berufsleben.

28.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:36 Uhr
Die Prüfungsbesten Kenneth Haas, Lukas Steibl, Noah Preissing und Jakob Wagner (1. Reihe v. re.) mit den Vertretern von Innung, Berufsschule, Landkreis und Stadt −Foto: Hans Gruber

Am Freitagnachmittag richtete die Bauinnung Cham im Gasthof zum Bay in Furth im Wald die Freisprechungsfeier mit Übergabe der Gesellen- und Facharbeiterbriefe sowie der Berufsschulzeugnisse aus. Innungsobermeister Anton Aumer begrüßte dazu 27 frischgebackene Maurergesellen und zwei Hochbaufacharbeiter sowie Vertreter von Landkreis, Stadt, Berufsschule, Handwerkskammer, Bauinnung und Schlagmann-Edmüller-Stiftung.

„Ihr habt trotz der Erschwernisse durch die Corona-Einschränkungen die sehr anspruchsvolle praktische und schriftliche Prüfung gut gemeistert“, lobte Aumer die Fachkräfte. „Für die Firmen, bei denen Fachkräfte sehr gefragt sind, seid ihr ein Gewinn“, betonte der Innungsobermeister.

Die erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungen seien auch den intensiven gemeinsamen Anstrengungen der Bauinnung Cham und des Kompetenzzentrums Bautechnik/Holztechnik in der Berufsschulaußenstelle Furth im Wald zu verdanken. Die Baubegegnungstage, die Begrüßung der neuen Azubis die Aktion „Azubi des Monats“, die Geldpreise für die Besten von Zwischen- und Abschlussprüfungen und anderes mehr bestärkten die jungen Leute, einen Beruf mit guten Berufsaussichten gewählt zu haben. „Der Bau braucht euch, und gebaut wird immer. Die Baufirmen im Landkreis Cham sind dank ihrer qualifizierten und engagierten Fachkräfte in ganz Bayern gefragt“, so der Innungsobermeister.

Investitionen in Millionenhöhe

„Gute Mitarbeiter wie Sie bleiben ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für unsere Bauunternehmen, die im Landkreis Cham schon immer ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor waren“, lobte Landratsstellvertreter Markus Müller den Bauberufsnachwuchs. Nach dem Neubau der Bauhalle und dem Gebäude für die Schreiner wurde heuer die neue Schalungshalle mit Kraneinrichtung mit Kosten von weiteren 1,7 Millionen Euro durch den Sachaufwandsträger Landkreis Cham fertiggestellt. „Die moderne Ausstattung der Further Berufsschulaußenstelle und das persönliche Engagement von Bauinnung und Lehrkräften schlagen sich hier in ausbildungsstärksten Bauklassen in Niederbayern/Oberpfalz nieder“, bilanzierte Müller.

In den letzten Jahren hätten sich viele spannende neue Materialien und Techniken herausgebildet, und in der Digitalisierung sei das Handwerk vorne mit dabei, stellte Müller fest. Um hier mithalten zu können, brauche man gut ausgebildeten Berufsnachwuchs. „Das bedeutet aber auch, dass Sie sich immer wieder weiterbilden müssen, um mit der Entwicklung Schritt zu halten.“ Diesen Rat gab er den jungen Leuten mit seinen Glückwünschen für die Zukunft mit auf den Weg.

„Die Spiele sind eröffnet!“ Dieses Schlagwort gelte aktuell nicht nur für die Olympischen Spiele in Japan, sondern auch für die erfolgreichen Berufsschulabsolventen, so Berufsschulaußenstellenleiter StD Hans Altmann. Er präzisierte: „Euer Spiel heißt das Leben und dauert sehr, sehr lang.“ Der erste Schritt sei getan, und alle Wege stünden ihnen offen, sich zu qualifizieren: Vorarbeiter, Polier, Meister, Techniker oder mehr. Ein großes Lob hatte Altmann für seine Lehrkräfte parat. Bayernweit einmalig sei wohl die Aktion „Homemauern“ von Fachlehrer Reimer – und die Bereitschaft weiterer Lehrkräfte, in unterrichtsfreien Zeiten und in den Pfingstferien zusätzlich praktischen Unterricht anzubieten. Dank sagte er Bauinnungs-Geschäftsführerin Petra Weinberger und OStR Christian Haimerl für die Organisation der Gesellenprüfung.

Das Hauptgebäude der Further Berufsschule sei Baujahr 1956 und das einzige noch nicht sanierte Schulgebäude im Landkreis. Trotz der Qualitätsarbeit der damaligen Erbauer stehe aber das Erfordernis einer zeitgemäßen Sanierung im Raum. Landratsstellvertreter Müller sagte zu, dieses Anliegen nach Cham mitzunehmen.

Nach Grußworten von Furths Vizebürgermeister Franz Former, Chams Handwerkskammer-Außenstellenleiter Roland Schießl, Gesellenbeisitzer Josef Dobmeier und Reinhard Posl von der Schlagmann-Edmüller-Stiftung sowie den Dankesworten von Gesellensprecher Thomas Schwarzfischer gab es die Gesellen- bzw. Facharbeiterbriefe und Berufsschulzeugnisse.

Preise für die Besten

Die Schlagmann-Edmüller-Stiftung stiftete für alle Absolventen eine Wasserwaage und Geldpreise für die vier Besten: Kenneth Haas, Urban Bau, Miltach (500 Euro), Lukas Steibl, Lausser Bau, Roding (300 Euro), Noah Preissing, Jakob Wagner, Siegfried Wagner, Waldmünchen (200/100 Euro).

Seit einigen Jahren haben einige dual Studierende im Bauingenieurwesen die Möglichkeit genutzt, im Zuge ihres Studiums zum Bachelor of Engineering auch den Gesellenbrief im Maurer- oder Zimmererhandwerk zu erwerben. Heuer kann für dual Studierende erstmals eine eigene Fachklasse im Baukompetenzzentrum in der Berufsschulaußenstelle Furth eingerichtet werden, gab Schulleiter Altmann bekannt. Anmeldungen sind noch möglich unter Tel. (0 99 73) 84 16-0 oder per Mail an bsfurth@berufsschule-cham.de. Mit 40 Neuanmeldungen könne auch wieder eine starke Bauklasse gebildet werden. (fer)