CSU-Ortsversammlung in Cham
Besondere Ehrung für Edgar Schiedermeier

10.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:03 Uhr
Ferdinand Schönberger
Vorsitzender Martin Stoiber (links) mit Barbara Dankerl (2.v.links), Rainer Traurig (3.v.rechts), Dr. Gerhard Hoppe (rechts) und den anwesenden Geehrten, darunter Edgar Schiedermeier (4.v.rechts), MdEP a.D., für 60-jährige Mitgliedschaft −Foto: Ferdinand Schönberger

Nicht in klassischer U-Form der CSU, sondern - wegen der Folgeveranstaltung - auch an Tischen in der Raummitte konnten sich am Dienstagabend die trotz Urlaubszeit 20 erschienenen Teilnehmer an der Jahresversammlung des Ortsverbands im Randsbergerhof gruppieren.

Vorsitzender und Bürgermeister Martin Stoiber begrüßte dazu auch MdL Gerhard Hopp, das langjährigste CSU-Mitglied Edgar Schiedermeier sowie seine weiteren Stellvertreter Barbara Dankerl und Rainer Traurig. Nach dem Totengedenken für Georg Althammer gab Stoiber einen kurzen Bericht über die Arbeit im Stadtrat.

Größtes Thema auf der Agenda und eine Herausforderung sei der Neubau des Begegnungszentrums St. Michael, veranschlagt auf 38 Millionen Euro — eine Summe, die in der aktuellen risikoreichen Lage durch Umstrukturierungen gehalten werden soll. Finanziell sei die Stadt durch sprudelnde Gewerbesteuer gut aufgestellt. Man erhalte zumindest noch vom Land Fördergelder, errichte Kindergärten wie in Katzbach, erneuere die Infrastruktur in den Ortsteilen (Straßen- und Wasserleitungsbau, Erneuerung der Feuerwehrgerätehäuser). Die große Frage sei, wohin sich der Markt bewege, wenn künftig bei den Leuten in allen Bereichen das Geld weniger werde, wie sich eine Handelsstadt wie Cham entwickle bei Onlinekonkurrenz und der Gefahr einer Verödung, wenn Geschäfte schließen. Um eine lebenswerte und lebendige Stadt zu erhalten, seien Aktionen zur Nachhaltigkeit und für den Einzelhandel Konzepte mit Unterstützung bei deren Umsetzung wichtig. Es gelte so zu wirtschaften, dass ins Lebensumfeld investiert werden kann und zugleich die Natur eine ganz andere Wertung erfahre.

Nachdem Renate Blochberger einen erfreulichen Kassenbericht vortragen konnte, ging MdL Hopp auf die große Politik ein. Angesichts der vielen Veränderungen und Krisen sei unser Lebensmodell unsicher. Die Gesellschaft ändere sich, Populisten stellen die Demokratie ein Stück weit in Frage, Autokratien seien bereit, ihre Vorstellungen mit Waffengewalt durchzusetzen. Dennoch müsse der Staat handlungsfähig bleiben und austarieren, was er leisten kann. Für den Landkreis sei die offene Grenze eine Lebensversicherung, denn wirtschaftlicher Erfolg fuße auf dem Export und der Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn.

Anschließend wurden die neun Delegierten und sieben Ersatzleute für die Stimmkreiskonferenz zur Landtags- und Bezirkstagswahl einstimmig gewählt (siehe Infobox).

Besonders freute sich Stoiber, langjährige Mitglieder ehren zu dürfen. Für 60-jährige Mitgliedschaft erhielt MdEP a.D. Edgar Schiedermeier für seine Verdienste und als Zeichen des Dankes eine vom Bezirksvorsitzenden Albert Füracker, vom Kreisvorsitzenden Hopp und vom Ortsvorsitzenden Stoiber unterzeichnete Ehrenurkunde und eine Ehrennadel mit sechs Sternen. Ihm, so Stoiber in seiner Laudatio, seien immer die Menschen sehr wichtig gewesen. Außerdem wurden Klaus Brückl (45 Jahre), Reinhard Lesinski (40), Reinhard Traurig (20) und Christian Groitl (15), sowie in Abwesenheit Heidi Gebhardt (40), Sonja Frank (30) und Gregor Raab (15) Urkunden verliehen.